FFF-Panel "Weichenstellung für den Deutschen Film"



Auf einem hochkarätig besetzten Panel des FilmFernsehFonds Bayern bei den Münchner Medientagen 2007 diskutierten Experten der Filmbranche und Politik auch über die anstehende Novellierung des Filmförderungsgesetzes. In seiner Eröffnungsrede plädierte Kulturstaatsminister Bernd Neumann für die Einbeziehung aller nachgelagerten Verwerter des Kinofilmprodukts als Einzahler in die Filmförderungsanstalt.



Staatsminister Bernd Neumann (MdB, CDU), Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, forderte auf dem FFF-Panel "Weichenstellung für den Deutschen Film" im Hinblick auf das "zarte Pflänzchen" der digitalen Filmverwertung, dass sich auch deren "Nutznießer", wie etwa künftig auch die Telekom, als konkrete Förderer erweisen sollten. Allerdings wies Neumann darauf hin, dass die Förderung seitens der Filmförderungsanstalt (FFA) und des seit Anfang 2007 existenten Filmförderfonds der Bundesregierung (DFFF) ausschließlich für den Kinofilm gedacht sei. Da aber das Fernsehen vor allem bei umfangreicheren Projekten als Koproduzent unabdingbar sei, versprach er "unbürokratische Lösungen" für die in jüngster Zeit in der Kritik stehenden "amphibischen Produktionen". Für die deutschen Filmtheater stellte Bernd Neumann kategorisch fest, dass es ohne Kinos eben auch keinen Kinofilm gebe. "Möglichst viele Kinos" sollten daher den Sprung ins digitale Zeitalter überstehen, was bundesweit zwischen 300 und 500 Millionen Euro an Investitionen kosten werde. Allerdings müssten die Filmtheater ihre Forderungen gegenüber Förderern und Bund auch genau definieren. "Wir müssen zu einem Gemeinschaftspakt zwischen Kinos, Verleihern und der öffentlichen Hand kommen", forderte Neumann.

Der Münchner Regisseur, Produzent und Kinobetreiber Peter Sehr erinnerte an das EU-Mitgliedsland Spanien, wo von vornherein 3,5 Prozent des Gesamtbudgets der TV-Sender in die Förderung für nationale Kinofilme einflössen. FFA-Präsident Eberhard Junkersdorf, Vorstandsvorsitzender AG Neuer Deutscher Spielfilmproduzenten, stellte seinerseits fest, dass die Projektförderung der FFA als wichtiger Anstoß für künftige Filme von früheren zehn auf nunmehr sechs Prozent gesunken sei. Die ebenfalls eminent wichtige Drehbuchförderung veranschlage bislang nur zwei Prozent. Auch dieser im Filmförderungsgesetzes festgelegte "Verteilungsschlüssel" müsse in der FFG-Novelle überarbeitet werden.

Klaus Schaefer fasste die angeregte Diskussion zusammen: "Wir müssen alle weiterhin für die Zukunft des Deutschen Films zusammenarbeiten, nur dann kann sich die Gesamtbranche positiv weiterentwickeln."

Quelle: FFF Bayern