Ulrich Mühe gestorben



Wie heute bekannt wurde, ist der Schauspieler Ulrich Mühe bereits am vergangenen Sonntag in Walbeck in Sachsen-Anhalt im Alter von 54 Jahren einem Krebsleiden erlegen.



Mühes letzter großer Erfolg als Schauspieler war seine Verkörperung eines in Gewissensnöte geratenden Stasi-Offiziers in Florian Henckel von Donnersmarcks Oscar-gekröntem Drama "Das Leben der Anderen". Im Fernsehen ist Mühe seit 1997 in der Serie "Der letzte Zeuge" als Gerichtsmediziner zu sehen.

Der am 20. Juni 1953 in Grimma geborene Ulrich Mühe begann seine Schauspiel-Karriere am Theater und spielte unter anderem unter der Regie von Heiner Müller an der Berliner Volksbühne. Erste große Filmerfolge feierte er als Dichter Hölderlin in Herrmann Zschoches "Hälfte des Lebens" an der Seite von Jenny Gröllmann, die er anschließend heiratete, und als chamäleonhafter Karrierist in Bernhard Wickis "Das Spinnennetz".

Weitere prägnante Auftritte hatte der äußerst wandlungsfähige Mühe in so unterschiedlichen Filmen wie Helmut Dietls Komödie "Schtonk" oder Michael Hanekes düsterem Thriller "Funny Games" mit seiner zweiten Ehefrau Susanne Lothar.

In den letzten Jahren spielte er unter anderem in Kai Wessels TV-Spielfilm "Goebbels und Geduldig" den Nazi-Propagandaminister sowie seinen Doppelgänger und den Bauer Knövel in Hans W. Geissendörfers "Schneeland". In Dani Levys Komödie "Mein Führer" war er als jüdischer Schauspieler Adolf Grünbaum zu sehen, der gezwungen wird, Hitler Schauspielunterricht zu geben.

Für seine Leistung in "Das Leben der Anderen" wurde Mühe im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.