Nach über 80 Jahren kehrt ein verschollenes Werk von Ernst Lubitsch zurück. Der Film wurde aus stark beschädigten Originalmaterialien digital restauriert und wird am 17. September 2011 in Berlin aufgeführt.
Aufgrund der Verlustlage der Filmmaterialien blieb "Das Weib des Pharao" nach den 1930er Jahren dem Publikum verloren. Erst nach einem bekannt gewordenen Fund im russischen Filmarchiv hatte das Filmmuseum München unter Enno Patalas die Möglichkeit, das russische Fragment in schwarz-weiß zu kopieren und mit deutschen Zwischentiteln zu versehen. Im Jahr 2004 wurde ein weiteres Fragment in Italien entdeckt und konnte dann im Rahmen der digitalen Restaurierung die bisherige Überlieferung in großen Teilen ergänzen. Die Restaurierung von "Das Weib des Pharao" ist die erste vollständig digitale Restaurierung eines farbig viragierten Spielfilms. Bild für Bild wurden die fragilen Filmoriginale hochauflösend eingescannt und anschließend Szene für Szene im Computer manuell retuschiert.
Die Originalmusik zu "Das Weib des Pharao" hat Ernst Lubitsch bei Eduard Künneke bestellt, der eine dem Werk angemessene, symphonische Partitur vorlegte. Die Partitur von Eduard Künneke, die zu großem Teil aus dem Nachlass des Künstlers erhalten war, diente als Vorlage für eine neue Orchestereinspielung, die an die Restaurierung der Filmbilder angepasst wurde.
Durch die Kooperation mit ZDF/ARTE findet der Film 2011 in einer seit über 80 Jahren nicht erreichten Vollständigkeit, aufwändigster Bildrestaurierung und hochwertig eingespielter Originalmusik wieder sein Publikum.
"Das Weib des Pharao" war der vorletzte Film, den Lubitsch in Deutschland gedreht hatte, die letzte Großproduktion; mit diesem Werk wollte Ernst Lubitsch die Studios in Hollywood endgültig von seinen Qualitäten überzeugen. Mit Emil Jannings in der Hauptrolle des Pharao Amenes verpflichtete Lubitsch einen der damals berühmtesten männlichen Schauspieler. "Das Weib des Pharao" wurde 1921 im Süden Berlins gedreht. Dort ließ Ernst Lubitsch in Originalgröße gewaltige Tempel-Kulissen, eine altägyptische Stadt und eine riesige Sphinx bauen, die im Film das alte Ägypten eindrucksvoll simulieren. Es wurden keine Kosten gescheut; Lubitsch kleidete seine Schauspieler in aufwendige Kostüme, er dirigierte ein Heer tausender Statisten und setzte für die Schlachtszenen Dutzende von Pferden ein.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=hRAI11Bl3rc
Deutschland Premiere:
Am 17. September 2011 wird im Neuen Museum Berlin die restaurierte Fassung des Films offiziell uraufgeführt. Unter der Leitung von Frank Strobel spielt das WDR Rundfunkorchester die Originalmusik von Eduard Künneke. Gleichzeitig wird im Babylon-Kino in Berlin ein Public Viewing mit Live-Übertragung aus dem Neuen Museum veranstaltet. Diese Übertragung kann auch im live-stream auf der ARTE Webseite mitverfolgt werden.
http://www.arte.tv/de/film/Stummfilm-Das-Weib-des-Pharao/4071190.html
Die TV-Premiere auf ARTE ist am 26. September 2011.
US Premiere:
Am 18. Oktober 2011 wird die englische Fassung der Restaurierung im Egyptian Theater am Hollywood Boulevard in Los Angeles aufgeführt. Eine US-premiere wie sie einem rückkehrenden Lubitsch-Film angemessen ist.
BluRay & DVD Ausgabe:
Die BluRay und DVD Edition des restaurierten Films ist für Herbst 2011 geplant. Der Film wird mit bildfüllenden Zwischentiteln in den folgenden Sprachen erhältlich sein: englisch, deutsch, französisch, spanisch, italienisch, russisch, chinesisch, arabisch, thai und japanisch. BluRay und DVD sind dann direkt über die ALPHA-OMEGA digital Website zu bestellen.
Quelle: www.alpha-omega.de