Neue FFA-Studie analysiert erstmals die Genrevielfalt im Kino



Drei von vier Filmen, die in den deutschen Kinos gezeigt werden, sind ein Drama, eine Komödie oder gehören dem Genre Dokumentarfilm an. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie der Filmförderungsanstalt, die erstmals die Genrevielfalt im deutschen Kinomarkt dokumentiert.


Grundlage der Untersuchung bildet eine Analyse aller 3.599 Filme, die in den Jahren 2007 bis 2009 in den deutschen Kinos liefen – und für die insgesamt 396 Mio. Kinobesucher im Kino Eintritt gezahlt haben.

Das mit Abstand häufigste Genre sind Dramen, die mit 1.394 Filmen im Kinoprogramm vertreten waren. Zusammen mit Komödien (656) und Dokumentarfilmen (585) machen sie allein knapp drei Viertel (73 Prozent) des Filmangebots aus. An vierter Stelle: Kinderfilme, deren Angebot mit 338 Produktionen 9 Prozent beträgt. Insgesamt war das Filmangebot von Dramen, Komödien und Kinderfilmen in allen drei Jahren stabil - lediglich der Anteil der Dokumentarfilme stieg innerhalb des Vergleichszeitraums um knapp ein Fünftel (19 Prozent) an.

"Ziel unser Auswertung ist es, die immer wieder thematisierte Genrevielfalt des Filmangebots sowohl in den deutschen Kinos als auch in der nationalen Filmproduktion zu analysieren und zu dokumentieren", betont FFA-Vorstand Peter Dinges. Besonderes Augenmerk habe man darauf gelegt, dass sich die in der Untersuchung aufgezeigten Ergebnisse und Folgerungen an der Praktikabilität und dem Nutzwert für die Filmbranche orientieren. Aufgrund der Bedeutung des Kinderfilms und Dokumentarfilmes für den deutschen Film seien deshalb auch speziell diese beiden Kategorien noch genauer betrachtet und jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet worden.

Weitere Details aus der Studie:

  • Das besucherstärkste Filmgenre in den Jahren 2007 bis 2009 ist eindeutig die Komödie mit gut einem Viertel (26 Prozent bzw. 102 Mio. Besucher) aller Kinobesucher - gemeinsam mit dem Kinderfilm (19% bzw. 75 Mio.) und Dramen (15% bzw. 58 Mio.) konnten sie 60 Prozent der Kinobesucher für sich gewinnen.
  • Dokumentarfilme erreichten trotz eines Filmangebots von 16 Prozent nur 2 Prozent der Kinobesucher - beim deutschen Dokumentarfilm stand einem Programmanteil von 25 Prozent ein Besucheraufkommen von 6 Prozent gegenüber.
  • Fantasy/Märchenfilme erreichen mit Abstand die meisten Besucher pro Film - sowohl bei den internationalen (504.623 Besucher pro Film) als auch bei den deutschen Produktionen (244.212 Besucher pro Film).
  • Deutsche Produktionen spielen bei drei der vier führenden Genres eine wichtige Rolle und stellen sowohl bei den Dramen (42%) als auch bei den Kinder- (59%) und Dokumentarfilmen (63%) das größte Filmangebot.
  • Nur bei den Komödien rangieren die Produktionen aus den USA sowohl beim Filmangebot (35% zu 30%) als auch bei den Besucherzahlen (56% gegenüber 31%) vor den deutschen Produktionen.
  • Von den 1.495 deutschen Filmen, die in 2007 bis 2009 in deutschen Kinos zu sehen waren sind 39 Prozent Dramen. Gemeinsam mit Dokumentarfilmen (25 Prozent), Komödien (13 Prozent) und Kinderfilmen (13 Prozent) stellen sie 90 Prozent des deutschen Filmangebots. Dabei ist der Besucheranteil dieser Genres mit 89 Prozent fast genauso hoch.


Die ausführlichen Ergebnisse der Studie unter dem Titel "Filmgenres 2007 bis 2009 - Eine Auswertung zum Genreangebot in deutschen Kinos und zur Genrevielfalt deutscher Filme" sind unter www.ffa.de/publikationen abrufbar.

Quelle:
www.ffa.de