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All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Wozzeck
- Maria
- Büchner
- Arzt
- Tambour-Major
- Hauptmann
- Andres
- Unteroffizier
- Margret
- Käthe
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
based on
Director of photography
Still photography
Production design
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Cast
- Wozzeck
- Maria
- Büchner
- Arzt
- Tambour-Major
- Hauptmann
- Andres
- Unteroffizier
- Margret
- Käthe
- Großmutter
- Ausrufer
- 1. Handwerksbursche
- 2. Handwerksbursche
- Idiot
- Trödler
- Wirt
- Bub Christian
- Gerichtspräsident
- 1. Soldat
- 2. Soldat
- Harmonika-Spieler
- Spießrutenläufer
- 3. Soldat
- 1. Student
- 2. Student
- 3. Student
- 4. Student
- 5. Student
- 6. Student
Production company
Unit production manager
Location manager
Production assistant
Original distributor
Duration:
2750 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (D2): 17.12.1947, Berlin, Haus der Kultur der Sowjetunion
Titles
- Originaltitel (D2) Wozzeck
Versions
Original
Duration:
2750 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (D2): 17.12.1947, Berlin, Haus der Kultur der Sowjetunion
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Und so erzählt der Zeitzeuge Büchner den Fall des armen Füsiliers Wozzeck, der zu den Soldaten gezogen worden ist und bei „seinem“ Hauptmann, aber auch anderen Vorgesetzten wie seinen Kameraden alle Demütigungen mit Engelsgeduld über sich ergehen lässt, um jeden Groschen für Marie und sein, bei seinem niederen Stand naturgemäß uneheliches Kind aufzusparen. Eines fernen Tages will Wozzeck ein bescheidenes, aber zufriedenes Leben an der Seite Maries und seines dann durch den Segen der Kirche legitimierten Kindes führen, weshalb er sich auch mit grausamen Ernährungs-Experimenten des Doktors an seinem ohnehin schon geschundenen Körper einverstanden erklärt.
Als sich jedoch der stattliche Tambourmajor an seine Marie heranmacht und die gar nicht abgeneigt erscheint, sich einmal zum Tanz ausführen zu lassen, ja sich nach Herzenslust mit dem feinen Herrn Offizier amüsiert, wie der entsetzte Wozzeck erkennen muss, läuft das Fass seiner Leidensfähigkeit über: „Wenn ich nicht, dann kein anderer auch nicht...“.
Georg C. Klaren inszeniert Büchners Fragment einerseits wie ein Brechtsches Lehrstück. In dem sich der Studiosus vom rechten Klassenstandpunkt aus zum Lehrmeister des unbelehrbar-arroganten und offenbar ganz dem Standesdünkel verhafteten Dozenten aufschwingt. Wozzeck ist ein Opfer der Gesellschaft und die Justiz nur eine Hure der Macht: Erst macht sie den Menschen zum Tier und dann verurteilt sie das Tier, weil es nicht menschlich empfindet. Andererseits nimmt Bruno Mondis Kamera häufig die Perspektive des tragischen Titelhelden ein und entblößt die geschundene Kreatur Wozzeck in geradezu unter die Haut gehender Kreatürlichkeit.
„Wozzeck ist kein Mensch“, ist sich der Hauptmann mit dem Arzt einig. Und Wozzeck weiß, dass er alles ertragen muss, was die beiden perfiden Zyniker ihm auferlegen: „Ohne Geld keine Ehe“. Nur sein Kamerad Andres hat noch einen gewissen beruhigenden Einfluss auf Wozzeck, der erkennt: „Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“ Am Ende sieht Franz Christian Wozzeck in den eigenen Abgrund: Seine Vornamen, die das Individuum zum Menschen erheben, hört er zum ersten und zum letzten Mal bei der Urteilsverkündung „Tod durch den Strang.“
Zwischen 1946 und den beginnenden 1950er Jahren, also noch in der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), wurden bei der Defa Filme gedreht, die formal an die Zeit vor 1933 anzuknüpfen versuchten, darunter auch heute noch so bekannte Produktionen wie Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ von 1946, der erste Defa-Film überhaupt, Erich Engels „Affäre Blum“ (1948), Wolfgang Staudtes „Rotation“ (1949) und Slatan Dudows „Unser täglich Brot“ (1949).
Die Büchner-Adaption „Wozzeck“ gehört in diesen erlesenen Kreis und bildet doch auch eine Ausnahme, denn Georg C. Klaren, Defa-Chefdramaturg seit Gründung der „Deutschen Filmgesellschaft“, hat zusammen mit Herbert Warm, dem Ausstatter von Robert Wienes „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von 1920, und Walter Schulze-Mittendorf, Kostümbildner bei Fritz Langs „Metropolis“ von 1926, bewusst an die Stilmittel des Expressionismus, an die Ästhetik des Stummfilms in seiner Hochphase unmittelbar vor Einführung des Tonfilms angeknüpft.
Pitt Herrmann