Summary
Der Film wurde anlässlich der 4. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1953 in Bukarest gedreht. erzählt wird die Geschichte eines Abiturienten, der in einem sozialistischen Jugendkollektiv in der Produktion arbeiten soll. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fügt er sich allmählich in die Gruppe ein, setzt sich für die sogenannte Planerfüllung ein und wird Teil des Kollektivs bei der Arbeit und in der Freizeit bei gemeinsamen Ausflügen. Der Film wurde mit einer Movikon 16 in dem MEWA-Stanzila-Werk in Dresden Reick gedreht.
Quelle: Filmverband Sachsen
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Kameramann und Ko-Regisseur Ernst Hirsch dreht die Geschichte eines Abiturienten, der beim Volkseigenen Betrieb (VEB) der Metallwarenindustrie (Mewa) Stanzila in der Jugendbrigade „Ernst Thälmann“ beginnt. Gleich am Eingang an der Mügelner Straße in Dresden wird der adrette junge Mann in kurzen Hosen und mit einer Aktentasche unterm Arm von einem Banner empfangen: „Vorwärts zum Sozialismus nach der Weisung unseres unsterblichen Lehrers u. Freundes J. W. Stalin!“
Vom Pförtner auf den rechten Weg gebracht blickt er noch im Hof stehend hinauf zu einem mächtigen Schornstein und einem gewaltigen Kran. An seinen Arbeitsplatz im ersten Stock wird er von einem neben ihm stehenden Gleichaltrigen freudig begrüßt, später von einem anderen in die richtige Technik eingewiesen: Er soll ein im Schraubstock steckendes Werkstück mit der Hand feilen. Die Kamera, eine seit 1938 bei Zeiss Ikon hergestellte Movikon 16, „die“ Universalkinokamera für 16mm-Schmalfilme, schwenkt auf andere Maschinen in der Halle zum halbautomatisierten Fräsen und Schleifen.
VEB Stanzila ist über die DDR hinaus bekannt für Brotdosen, Schüsseln und Milchkannen aus Aluminium, aber auch für Abzeichen („10 Jahre Handelsorganisation HO“) und Medaillen („Verdienter Aktivist“). Der Abiturient, körperliche Arbeit nicht gewohnt, verletzt sich an der Innenfläche der rechten Hand und ist froh, als um punkt 9 Uhr alle zur (Kaffee-) Pause in die Kantine strömen und ihre mitgebrachten Stullen aus den Stanzila-Dosen holen. Einer hat sogar frisch gepflückte Kirschen dabei, die er großzügig verteilt.
Beim Gang in die Kantine ist der Neuling nachdenklich an der Wandtafel mit den aktuellen Daten der Planerfüllung stehengeblieben: seine Brigade „Ernst Thälmann“ liegt mit 83 Prozent deutlich hinter „Aufbau“ mit 107 und „Freundschaft“ mit 111 Prozent. Jetzt geht’s an eine andere Maschine: mit der Hand poliert der Abiturient die Innenflächen von Alu-Schüsseln. Er legt sich offenbar mächtig ins Zeug, kassiert anerkennende Blicke und liest am Ende der Schicht stolz auf der Kreidetafel, dass seine Jugendbrigade nun mit 150 Prozent vorn liegt.
Wer gut arbeitet, wird belohnt: Eine fröhliche Truppe aus Mädchen und Jungen besteigt samt FDJ-Fahne einen von einer Dampflok gezogenen Zug in Richtung Elbsandsteingebirge. In einem kleinen Fachwerkstädten steigen sie aus, bewundern die Blumenpracht in einer gepflegten Parkanlage, unternehmen eine Bootsfahrt und kraxeln zur hoch auf einem Felsen gelegenen (fiktiven) FDJ-Jugendburg Ernst Thälmann.
Herrmann Zschoches jugendbewegt-optimistischer Auftragsfilm „Wir alle zusammen“ ist 2018 im Rahmen des von der Staatsregierung geförderten Modellprojekts „Sicherung des audiovisuellen Erbes in Sachsen“ des Filmverband Sachsen digitalisiert worden in Zusammenarbeit mit Hirsch Film Dresden und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB).
Pitt Herrmann