Summary
His Majesty Needs Sunshine
For the turn of the millenium, a film about the disastrous idea of Germany′s last Kaiser Wilhelm II, to stage himself, his government and his nation as a "Gesamt-Kunstwerk". The most frequently photographed and filmed media celebrity at the beginning of this century, His Majesty needed sunshine to illuminate his spectacular public appearances: the proverbial "imperial weather". After a 30-year reign he followed his forced abdication at the end of World War I by living in exile until 1941, surrounded by the props and images of his glory years, in the luxurious Kasteel Huis Doorn in the Netherlands. He selected his own epitaph: Extol me not, for I need no exultation. Judge me not, for I shall be judged.
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Nun wissen wir also endlich, woher das geflügelte Wort vom „Kaiserwetter“ kommt: Wilhelm II. ließ sich immer nur bei schönem Wetter ablichten. Das ging so weit, dass er sogar seinen offiziellen Terminkalender nach den amtlichen Wetterprognosen ausrichtete. Naturgemäß wurden seinerzeit in erster Linie die großen repräsentativen Auftritte in Berlin gedreht, wobei das Stadtschloss immer wieder in den Mittelpunkt rückte. Aber es gibt auch, und das macht „Majestät brauchen Sonne“ - neben dem filmhistorischen Aspekt – auch zu einem wertvollen Dokument der Zeitgeschichte, Aufnahmen vom Erste Weltkrieg, von der ihm folgenden Revolution und der erzwungenen Abdankung Kaiser Wilhelms II. sowie von seinem Exil im holländischen Doorn.
Schamoni zeigt Wilhelm II. als begeisterten Jäger, als führendes Mitglied einer Männerrunde, die einmal im Jahr zu den skandinavischen Fjorden aufbricht, als begeisterten Anhänger und Förderer der Kriegsmarine – aber auch, und das ist für viele Zuschauer sicherlich neu, als verletzlichen, da „behinderten“ Repräsentanten einer dem Untergang geweihten deutschen Monarchie. Ständig war Wilhelm II. unterwegs, in seinem Reich, in Norwegen, aber auch bis hinunter nach Korfu. Er war ein vielfach interessierter Herrscher, ein begeisterter Freund der Antike, ein Bewunderer der schönen Künste und des südländisch-kontemplativen Lebensstils.
Tragisch, dass die Zeitenläufte, die er aus politischen Rücksichten, nicht aus eigenem Antrieb, kaum beeinflussen konnte, seinem Leben eine so tragische Wende gegeben haben, dass er sich keinen anderen Rat wusste, als nach der nationalsozialistischen Machtübernahme auf eine Rückkehr in Amt und Würden zu hoffen. Am Ende war Wilhelm II. ein verbitterter alter Mann, der im holländischen Doorn den Waldarbeitern assistierte.
Peter Schamoni meinte, einen klugen Griff getan zu haben, als er Mario Adorf als Sprecher des Kommentars und Otto Sander als Sprecher der Originalzitate Wilhelms II. verpflichtete. Doch die sonoren Stimmen der beiden Weltklasse-Schauspieler sind häufig nicht auseinanderzuhalten. Es ist das einzige Manko eines so überraschenden wie eindrucksvollen, immer wieder auch (unfreiwillig) komischen Films, der mit nostalgischer Verklärung aber auch gar nichts gemein hat, gerade wenn er auch die negativen, aus heutiger Sicht geradezu anrührenden Momente im persönlich-privaten Leben des Monarchen thematisiert.
Pitt Herrmann