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All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Sebastian Färber
- Dr. Leonhard
- Born
- Montag
- Nina Seiler
- Himalaya Färber
- Behrens
- Feldmann-See
- Friedmann
- Fährmann
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Script supervisor
Screenplay
Director of photography
Assistant camera
Optical effects
Still photography
Lighting design
Set design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound design
Sound
Sound assistant
Audio mixing
Casting
Music
Cast
- Sebastian Färber
- Dr. Leonhard
- Born
- Montag
- Nina Seiler
- Himalaya Färber
- Behrens
- Feldmann-See
- Friedmann
- Fährmann
- Köchin
Production company
in co-production with
Producer
Co-Producer
Producer (TV)
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Shoot
- 29.03.2005 - 05.05.2005: Berlin, Hannover, Steinhuder Meer, Hamburg, Bremen
Duration:
2669 m, 97 min
Format:
35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe, Dolby Digital
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 22.02.2008, 113241, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Voraufführung (FR): Mai 2006, Cannes, IFF - Filmmarkt;
Uraufführung (DE): 16.07.2006, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 03.04.2008;
TV-Erstsendung (DE): 20.08.2009, ARD
Titles
- Originaltitel (DE) Vineta
Versions
Original
Duration:
2669 m, 97 min
Format:
35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe, Dolby Digital
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 22.02.2008, 113241, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Voraufführung (FR): Mai 2006, Cannes, IFF - Filmmarkt;
Uraufführung (DE): 16.07.2006, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 03.04.2008;
TV-Erstsendung (DE): 20.08.2009, ARD
Awards
Filmfest Hamburg 2006
- Otto-Sprenger-Preis
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Auch diesmal überlässt er Himalaya der Partygesellschaft, indem er sich klammheimlich aus dem Staube macht und, noch während der Autofahrt an neuen Projekten zeichnend, ins Büro zurückkehrt zum Schrecken der dort gerade tätigen Putzfrau. Dabei sind die Anzeichen, dass Färbers Körper den Strapazen nicht mehr gewachsen ist, nicht zu übersehen. Aber selbst seiner „First Lady“ genannten Tochter gelingt es nicht, den nachts am Schreibtisch ständig Walnüsse knackenden Workaholic zu bändigen. Ein Zusammenbruch ist die Folge, in der Klinik wird ein Beinahe-Infarkt diagnostiziert – und das Burn-Out-Syndrom. Was Färber nicht auf sich sitzen lässt, weshalb er es im Krankenbett nicht lange aushält: Er steckt im Gegenteil voller Ideen und entwirft immer aufwendigere Renommierprojekte, für die sich nach der Kosten-Nutzen-Kalkulation kein Investor interessieren dürfte. Was seinem Büropartner Redecker die Schweißperlen auf die sorgenvolle Stirn treibt.
Färber ignoriert alle Warnungen der Ärzte und alle Bitten seiner Tochter, als ihm plötzlich ein ambitioniertes Großprojekt offeriert wird, das in seiner Dimension alles bisherige sprengt: Er soll auf einer geheimnisumwitterten, da von den Sowjets militärisch genutzten und erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands geräumten Ostseeinsel eine modellhafte Stadt der Zukunft entwerfen, die an Komfort, aber auch in Bezug auf das Sicherheitsbedürfnis der einst dort lebenden Menschen, mit modernster Technik ausgestattet keine Wünsche offen lässt. Mit dem Schiff gelangt Färber auf ein immer noch streng von der Außenwelt (und dem Mobiltelefonnetz) abgeschottetes Eiland, wo er in einer schlossähnlich-verwunschenen Villa auf den Projektleiter Dr. Leonhard und das bereits vollzählig versammelte Expertenteam trifft.
Mit Dr. Lutz Born gehört ein weiterer, wie sich rasch herausstellt, konkurrierender Architekt dazu, der Orwellsche Dimensionen locker hinter sich lassende Vorstellungen von einer total überwachten Stadt gegen Färbers Ideen von einem lichtdurchfluteten, sich zum Wasser hin öffnenden, menschenfreundlichen und sinnlich-urbanen Gemeinwesen demokratisch-liberaler Struktur setzt. Während ein sehr heterogen zusammengesetztes Experten-Trio beiden Architekten gleichermaßen zur Seite steht mit Montag, Feldmann-See und Behrens, die für die finanzielle, ingenieurtechnische und politisch-verwaltungstechnische Seite zuständig sind, kümmert sich Leonhards Assistentin Nina Seiler um die Fitness der Herren-Riege. Welche großem Zeitdruck ausgesetzt ist, denn eine Delegation des staatlichen Auftraggebers hat sich angekündigt, um die Entwürfe der beiden konkurrierenden Architekten unter die Lupe zu nehmen.
Als der hohe Besuch aufgrund technischer Probleme kurzfristig abgesagt wird, entlädt sich die explosive Mischung aus Stress und Frust in einem ausschweifenden Fest, bei dem sich Färber und Nina Seiler näherkommen. Am anderen Morgen herrscht allerorten Katerstimmung. Hans Montag, der Färber noch eine rätselhafte Botschaft übermittelt hat, soll in betrunkenem Zustand ertrunken sein. Färber selbst, dem einiges spanisch vorkommt in dieser einsamen, von einer unwirtlichen Winterlandschaft umgebenen Villa, so die Überwachungsbildschirme in Dr. Leonhards Büro, bricht zusammen, springt dem Tod jedoch noch einmal von der Schippe. Es gelingt ihm, in einem Boot ans Festland zu rudern. Er will sich bei der Immobilienfirma nach dem Stand der Dinge erkundigen, doch die Büroräume sind leer. Und in seinem eigenen Unternehmen Redecker & Färber hat mit Friedmann längst ein Jüngerer seinen Platz eingenommen...
Ging es in Moritz Rinkes im Jahr 2000 im Hamburger Thalia-Theater uraufgeführten Drama „Republik Vineta“, dem „Stück des Jahres 2001“, um eine Schein-Perspektive für hochqualifizierte, aber arbeitslose Unternehmer und Freiberufler, legt Franziska Stünkel in ihrem Langfilm-Debüt „Vineta“ den Fokus auf die zumeist zum Scheitern verurteilten Versuche der Entschleunigung von Workaholics. Das ist selbst für Kinogänger, die eine der zahlreichen Inszenierungen der dramatischen Vorlage gesehen haben, spannend.
Auch was die bisweilen überdeutliche Farb-Symbolik zwischen weißer Schneelandschaft und einem nicht weniger grellen, wenn auch in vielen Abstufungen eingesetzten Rot betrifft: Flamingos, lernt Sebastian Färber bei einem Zoobesuch von seiner Tochter Himalaya, sind Herdentiere. Erkrankt eines von ihnen, so tut es bis an sein Ende so, als sei es gesund. Weshalb die Ärzte und Pfleger im Zoo häufig machtlos sind, weil sie einen kranken Flamingo nicht als solchen erkennen. Was für Menschen freilich nicht gilt, weshalb Himalaya die Initiative ergriffen hat – noch gerade rechtzeitig, happy end mit Nina Seiler nicht ausgeschlossen...
Pitt Herrmann