Via Mala

BR Deutschland 1961 Spielfilm

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Falk Schwarz
Ein bedauernswerter Gert Fröbe
Auch Hass kann eine Familie zusammenschweißen. Die Lauretzens hätten jeden Grund der Welt, in dem abgelegenen Tal in Graubünden ihrem Märtyrium zu entfliehen. Der Vater Jonas (Gert Fröbe) ist launisch, betrunken, flegelhaft und brutal. Er terrorisiert seine Familie. Doch wie durch einen magischen Bann bleiben alle beieinander, nur Sylvia (Christine Kaufmann) macht schüchterne Versuche der Flucht. Der Film zeichnet den Vater nur als böse, malt in schwarz-weiß (obwohl in Farbe) und kennt keine Grautöne. Warum wohl der Jonas so geworden ist? An einer solchen Familiensituation ist selten nur einer schuld. Aber die Dramaturgie arbeitet mit dem Holzhammer und lässt Fröbe keine Möglichkeit, differenzierter zu spielen. Je schärfer der Jonas als der Teufel in Menschengestalt dargestellt wird, desto eher versteht das Publikum, dass die Familie den Jonas umbringt. Auslöser ist der Knecht (Joseph Offenbach), der mit dem Jonas noch eine Rechnung offen hat. Bis zu diesem Gewaltakt zeigt der Film Geschlossenheit. Doch was danach kommt, dürfte jedem Heimatfilm Ehre machen: das „Rosen-Resli“ kriegt ihren Andreas, die brave und total verschüchterte Mutter nimmt auf dem Totenbett alle Schuld für den Tod ihres Mannes auf sich, ein milder Gerichtspräsident glättet die Akten, die Schuld ist abgetragen, alle sind froh und eastmancolorig heiter. Dies ist nun beileibe kein psychologisch durchgearbeiteter Film, sondern eher ein bretthartes Bauerndrama - von Paul May durchaus ambivalent inszeniert. Wusste er, was er wollte? Der Verleih glaubte an dieses Projekt offenbar nicht und gab dem Film ein Plakat mit auf den Weg, das in schöner Harmonie ein selig lächelndes Paar zeigt. Das ist nicht „Via Mala“! „Opfer“ ist der wunderbare Gert Fröbe, der hier polternd die Schieflage des ganzen Unternehmens ausbaden muss.

Credits

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All Credits

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Shoot

    • 15.05.1961 - 12.07.1961: Roffla-Schlucht, Via-Mala (Graubünden)
Duration:
2619 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Eastmancolor, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 29.08.1961, 26051, ab 18 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 08.09.1961, Augsburg, Filmpalast

Titles

  • Originaltitel (DE) Via Mala

Versions

Original

Duration:
2619 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Eastmancolor, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 29.08.1961, 26051, ab 18 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 08.09.1961, Augsburg, Filmpalast

Prüffassung

Duration:
2546 m, 93 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Eastmancolor, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.12.1961, 26051, ab 16 Jahre / feiertagsfrei [5. FSK Prüfung]

Screening:

TV-Erstsendung (DE): 28.11.1966, ZDF

Awards

Bambi 1963
  • geschäftlich erfolgreichster deutscher Film 1962