Sichtung einer 16mm-Kopie der Landeszentrale f. pol. Bildung NRW
Ein griechischer Arbeiter erzählt die Geschichte seiner Emigration nach Deutschland, von den Hoffnungen, die sich nicht erfüllen, von der Rechnung, die am Ende nicht aufgeht, vom Ausgenutztwerden. Ein knapper, dichter Prosatext, mit Emphase gesprochen. Die Erzählung wechselt mehrmals hin und her zwischen der Fließbandarbeit in einer deutschen Autofabrik (BMW?) und dem Leben auf dem Dorf in Griechenland, wo sich alles um die Landarbeit dreht (Tabakanbau), wo der Winter Müßiggang bringt und die Emigration schließlich als einziger Ausweg aus der ökonomischen Misere erscheint. Die Ankunft in D, die Einfahrt des Zuges: die Ankommenden werden zu "Gastarbeitern". Die Fabrikarbeit wird als monotone, laute Akkordarbeit gezeigt. Auffallend lange Einstellungen, dabei wiederkehrende Motive: die Gleichheit, die Monotonie, das Automatisierte, Programmierte, die Kontrolle durch den Vorarbeiter. Auch dokumentarische Tele-Aufnahmen im Stadtraum und Szenen im Wohnheim, u.a. ein Fest mit Tanz und griechischer Musik. Der Erzähler rechnet vor, was vom Lohn bleibt: nichts - weil alles in D ausgegeben wird für den Lebensunterhalt, und dass die Verwandten daheim dennoch fordern. Am Schluss des Films hat sich der Überdruss aufgestaut zu Widerstandswillen. Kurze Inserts von mehrsprachigen Kampfparolen deuten an, dass sich die Arbeiter organisieren: „Akkord macht uns Kaputt“, „das Band ist was uns vereint“. „Über das Tempo am Band sprechen“, gegen den Akkord und dessen stetige Steigerung protestieren. Das Schlussbild ist eine lange Tele-Aufnahme von einem Arbeiter, der geduldig ein Flugblatt liest inmitten einer Menge.
Der Vorspann nennt vier Namen als Co-Regie: Wieland Fiekler, Solveig Hoogestern, Claudia Messemer, Dadi Sideri.
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Der Vorspann nennt vier Namen als Co-Regie: Wieland Fiekler, Solveig Hoogestern, Claudia Messemer, Dadi Sideri.