Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Production company
All Credits
Director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Titles / Opticals
Editing
Sound
Audio mixing
Production company
in co-production with
Producer (TV)
Unit production manager
Duration:
61 min
Format:
16mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DD): 08.11.1988, ZDF
Titles
- Originaltitel (DD) Und die Sehnsucht bleibt ...
Versions
Original
Duration:
61 min
Format:
16mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DD): 08.11.1988, ZDF
Digitalisierte Fassung
Duration:
62 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
Farbe, Mono
Die Digitalisierung dieses Films wurde 2021 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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Carola, Jahrgang 1961, ist Reinigungskraft und Aktmodell für angehende Künstler. Die ledige Mutter kümmert sich sehr um ihren Sohn Jakob, den sie unbeabsichtigt im Alter von zwanzig Jahren bekommen hat – und auch bekommen wollte, obwohl ihr klar war, dass der Kindsvater „nicht für eine feste Bindung geeignet“ war. Carola mit Jakob auf einem Kinderfest und auf einer Kremsertour durch die grüne Umgebung Berlins: Im zarten Alter von drei Jahren ist sie selbst nach der Trennung der Eltern ins Heim gekommen – eine prägende Erfahrung. Weshalb weder die staatliche Jugendhilfe, die ihren Sohn nach häuslichen Problemen vorübergehend ins Heim einwies, noch gar eine Adoptionsfreigabe für Carola infrage kam: Sie hat Jakob trotz offenbarer psychischer Störungen nach einem Jahr wieder nach Hause geholt. Nimmt sich aber Auszeiten wie den Besuch im Prenzlberger Kino Colosseum und träumt immer noch – wie die Sängerin auf der Leinwand in Gerhard Kleins „Berlin – Ecke Schönhauser“ - von der großen Liebe. Doch erst einmal wird Jakob eingeschult…
Sabine, Jahrgang 1955, ist Sängerin, geschieden und ist Mutter einer Tochter. Lilli war nicht geplant, als sie zur Welt kam, hatte Sabine ihre Ausbildung noch nicht ‘mal angefangen. Weshalb Sabines Mutter zur Abtreibung geraten hatte. „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“: Nun arbeitet sie im Friedrichstadtpalast, singt vor einem eher distanziert-kühlen kleinbürgerlichen Publikum. Ernüchternd auch der Blick hinter die Kulissen, der Petra Tschörtner und ihrem Kameramann Jürgen Hoffmann gewährt wird. Sabine hat sich vom Kindsvater Olli getrennt trotz der starken beruflichen Belastung: Sie blickt auf eine „glückliche Schwangerschaft“ zurück. Konzidiert, dass die Bewältigung des Alltags mit einem Mann an ihrer Seite leichter gewesen wäre, ist aber mit ihrer Doppelbelastung als Sängerin und „glückliche Mutter“ hochzufrieden.
Heike, Jahrgang 1963, ist Sekretärin in Friedrichshain unweit des nach der Wende kultigen Jugend- und Kulturzentrums Reichsbahn-Ausbesserungs-Werk (RAW), geschieden, zwei Kinder: Sohn Martin und Tochter Maria. Nach Stefans Armeedienst sollte es richtig losgehen mit Ehe und Familie, aber sein Freiheitsdrang war größer als sein Familiensinn. Weshalb Heike nach fünfjähriger Ehe die Reißleine gezogen und ihr Hausfrauendasein gegen eine Berufsausübung eingetauscht hat. Zumal Stefan sich nicht nur daheim um nichts gekümmert hat, sondern anderen Frauen nachgelaufen hat, was an Heikes Selbstbewusstsein nagte. Dass sie sich beim Tanz in Clärchens Ballhaus zurückholte. Ihren neuen Lebensgefährten Ralf hat sie dagegen bei einem Polit-Festival kennengelernt und ist mit dem angehenden Facharzt aufs Land gezogen. Was besonders für die Kinder, die Ralf sogleich als die eigenen angenommen hat, ein Segen ist. Heike selbst will nun ein Fernstudium mit Ziel Heimerzieherin aufnehmen...
Wie schon in ihrem 1984 bei den Int. Kurzfilmtagen Oberhausen gleich zweifach ausgezeichneten Abschlussfilm an der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), „Hinter den Fenstern“, skizziert Petra Tschörtner ganz im Sinne ihres Vorbilds Jürgen Böttcher den beruflichen und familiären Alltag dreier Frauen im Sozialismus kommentarlos nur mit O-Tönen. Dabei wird die Schere zwischen dem Anspruch selbstbestimmten Lebens und einer immer noch von männlichen Vorstellungen dominierten Wirklichkeit offenbar: So deutlich wie immer wieder von der SED-Propaganda behauptet unterscheidet sich der Frauen-Alltag in beiden Teilen Deutschlands nicht voneinander. Jedenfalls nicht mehr in den 1980er Jahren.
Pitt Herrmann