Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Oberleutnant Peter Fuchs
- Leutnant Lutz Subras
- Hauptmann Bechler
- Carla Siedmann
- Arbeiterin Herta Tuch
- Dienstreisender Roland wagner
- Kraftfahrer Klaus
- Pressechef Engel
- Herr Jander
- Antiquitätenhändler
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Adaptation
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Set design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Assistant editor
Sound
Music performer
Cast
- Oberleutnant Peter Fuchs
- Leutnant Lutz Subras
- Hauptmann Bechler
- Carla Siedmann
- Arbeiterin Herta Tuch
- Dienstreisender Roland wagner
- Kraftfahrer Klaus
- Pressechef Engel
- Herr Jander
- Antiquitätenhändler
- Postangestellte
- Arbeiterin Elsa
- Kriminalbeamter Radtke
- Brigadierin in der Wäscherei
- Mitarbeiter der Kaderabteilung
- Lockvogel der Kriminalpolizei
- Strafvollzugsbeamter
- Herr Wegener
- Frau Penderowski
- Herr Penderowski
- Kassiererin
- Sekretärin Wenzelchen
- Betriebskassierer
- Junggeselle in der Abendbar
- Mädchen im Café
- Mutter am Spielplatz
- Taxifahrer
- Reisender
- Sängerin
Production company
Unit production manager
Location manager
Shoot
- 20.10.1976 - 01.12.1976: Berlin/DDR
Duration:
68 min
Format:
35mm, !:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 21.05.1977, DDR-TV
Titles
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Trickbetrügerin gesucht
Versions
Original
Duration:
68 min
Format:
35mm, !:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 21.05.1977, DDR-TV
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Ja, in fünfhundert Kilometer Entfernung, scherzt dieser, kennt aber natürlich auch in der Hauptstadt entsprechende Adressen. Zielstrebig setzt sich die elegant gekleidete junge Frau zu einem älteren Herrn an einen Tisch, der sie bald nicht nur zum Kalbssteak einlädt, sondern anderntags in die Bar seines Hotels: Roland Wagner ist alle drei, vier Wochen in Berlin, wo er am Geologischen Institut zu tun hat. Er erzählt ihr ‘was von Suche nach Geborgenheit in der Fremde ohne vordergründige Absichten - und beim nächsten Treffen tischt sie ihm eine zu Herzen gehende Familiengeschichte auf.
Nicht nur Roland Wagner fällt auf ihre distinguierte Art und ihr attraktives Äußeres herein: Carla Siegmann ist, wie sich später herausstellt, schon früh straffällig geworden und spätestens im Jugendhaus auf die schiefe Bahn gekommen. Dreimal vorbestraft gilt sie laut Polizeiakte als „kaum besserungswillig“. Carla schreckt weder davor zurück, eine Mutter im Wartezimmer zur Röntgenstelle zu bestehlen, noch einem gutgläubigen Rentner eine wertvolle, 200 Jahre alte Meißner Porzellanfigur zu entwenden. Sie ist sogar so dreist, sich für die Angehörige eines angeblich erkrankten Nachtpförtners auszugeben und im Lohnbüro 150 Mark Vorschuss zu ergaunern.
Carla taucht unerwartet auf, als mit Herta Tuch eine ehemalige Zellengenossin aus der Haft entlassen wird. Sie steckt ihr heimlich ein paar Scheine zu, da Herta von ihrem Freund, dem Kraftfahrer Klaus, abgeholt wird. Nach zwei Jahren Leben nach Vorschrift und in Einheitsklamotten will Herta endlich leben – und steckt das Geld in neue Klamotten. Was ihrem Freund sogleich negativ auffällt, der Erspartes lieber zunächst in die gemeinsame Wohnung stecken möchte. In die nun auch, angeblich nur vorübergehend für ein paar Tage, Carla einzieht.
Herta, die ihrem Freund Klaus zuliebe ein anständiges Leben führen will und als Arbeiterin in einer Großwäscherei anfängt, wo sie von der erfahrenen Kollegin Elsa unter die Fittiche genommen wird, hätte es besser wissen müssen. Hatte sie doch am Tag vor ihrer Entlassung Besuch von Oberleutnant Peter Fuchs bekommen: Draußen benutze seit geraumer Zeit in Frankfurt/Oder und nun verstärkt in Berlin eine blonde Frau um die Dreißig mit einer auffallenden Ledertasche („Zakopaner Kunstgewerbe”) Hertas Masche, um an anderer Leute Geld und Wertsachen zu kommen. Da hatte Herta noch geantwortet, ihr falle keine in Frage kommende Mitgefangene ein. Erst als Klaus zufällig falsche Papiere, Scheckhefte, Ausweise und Perücken im Koffer Carlas findet, will Herta sie vor der Tür setzen.
Carla ist derweil von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt. Erst weigert sich ein menschenfreundlicher Antiquitätenhändler, die auf 10.000 Mark taxierte Meißner Porzellanfigur, ein Frühwerk Johann Joachim Kändlers, in Kommission zu nehmen. Dann wird eine Postangestellte bei einer Barabhebung misstrauisch, sodass Carla die Flucht ergreift und dabei ihre Handtasche mit zahllosen Papieren verliert. Sodass Oberleutnant Fuchs und Kriminalmeister Lutz Subras nun wissen, nach wem sie fahnden müssen. Schließlich kommt dem Pressechef eines Industriekombinats Carlas Wunsch nach Ausrüstung einer Mongolei-Expedition mit Kameras und Nachtsichtgeräten merkwürdig vor. Und auch Herta weiß keinen anderen Ausweg mehr, als zur Polizei zu gehen. Dort ist zum finalen Showdown ein ganzer Raum mit ihren Opfern versammelt, als die festgenommene Carla hineingeführt wird…
„Trickbetrügerin gesucht“ reiht sich ein in zahlreiche „Polizeiruf 110“-Folgen, welche asoziales Verhalten und Kriminalität aus Renommiersucht als ein Relikt kapitalistischen Konkurrenzdenkens anprangern, welches der Sozialismus eigentlich überwunden habe. Ein Aspekt wird kurz angesprochen, der als Tabu galt: das Jugendhaus. Carla ist in einer solchen Jugendhaftanstalt, die im Gegensatz zu den Jugendwerkhöfen noch wenig ins Nachwende-Bewusstsein gerückt ist, erst richtig auf die schiefe Bahn geraten. Nach § 75 des DDR-Strafgesetzbuches konnte ein Jugendlicher in ein Jugendhaus eingewiesen werden, „wenn das verletzte Gesetz Freiheitsstrafe androht, es die Schwere der Tat erfordert, die Persönlichkeit des Jugendlichen eine erhebliche soziale Fehlentwicklung offenbart und bisherige Maßnahmen der staatlichen oder gesellschaftlichen Erziehung erfolglos waren, so dass eine längere nachdrückliche erzieherische mit Freiheitsentzug verbundene Einwirkung erforderlich ist.“
Pitt Herrmann