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Original distributor
Duration:
366 m
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Erstaufführung (DD): 27.10.1972
Titles
- Originaltitel (DD) Toscana Rossa
Versions
Original
Duration:
366 m
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Erstaufführung (DD): 27.10.1972
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Überall ist die Geschichte des Landes präsent, lässt uns der Sprecher wissen, in der kleinen Hügelstadt San Gimignano wie in den touristischen Zentren Pisa, Siena und Florenz. „Toscana Rossa“ war einst der Schlachtruf der Arbeiterklasse in den Zwanziger und Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts sowie der antifaschistischen Partisanenverbände im Zweiten Weltkrieg. Heute wird er als Begriff genutzt für die zumeist mit Koalitionen zwischen Sozialisten und Kommunisten links regierte Toscana.
Klassenkämpfe hat es schon zur Zeit Giovanni Boccaccios gegeben, weiß der kommunistische Bürgermeister seines Geburtsortes Certaldo, Marcello Marsini, am Ende des ersten Tages zu berichten. Der zweite Tag steht ganz im Zeichen eines Generalstreiks in Florenz, zu dem die im dortigen Rathaus vertretenen Kommunisten aufgerufen haben. Nachdem die Eigentümer die Confi-Textilfabrik geschlossen und die Arbeiterinnen ausgesperrt haben, wurden Letztere durch die Partito Comunista Italiano zur Besetzung der Fabrik ermutigt. Der für die Toskana zuständige Sekretär der PCI, Alberto Checci, erläutert die Ziele der Partei: Wirtschaftliche und soziale Reformen, aber auch der Kampf gegen Rechts.
Am dritten Tag geht es zunächst in die Weinberge um San Gimignano. Die weitere Behandlung des Weins nach der Lese erfolgt nicht beim Winzer, sondern in landwirtschaftlichen Kooperativen mit entsprechendem maschinellen Einsatz. Uwe Belz lässt aber auch in handwerkliche Betriebe blicken, so in eine Schusterei und eine Möbeltischlerei. Vom munteren Markttreiben der Kleinstadt geht es nahtlos zurück nach Florenz, wo auf der Piazza della Signoria Streikende und Demonstranten befragt werden. Die antiamerikanische Haltung, die sich auch in der Ablehnung der Nato ausdrückt, unterscheidet sich noch nicht einmal marginal von den SED-Parolen daheim. Klassenkampf in reicher Kulturlandschaft: die Kommunisten als Erben der Renaissance.
Pitt Herrmann