Tartüff

Deutschland 1925 Spielfilm

Summary

Tartuffe

An old man is nursed by his house-keeper out of sheer charity. At least that his what he thinks. Actually, the greedy woman is straight after the ill man′s fortune. In addition, she is not willing to share the money with anyone. Thus, she successfully defames the old man′s nephew who as a result gets disinherited. But the nephew does not give up so easily. Instead, he uses his acting talent to bring out the true face of his uncle′s house-keeper. Disguised beyond recognition, he shows a movie in his travelling cinema that is a simile to the greedy house-keeper′s scheme. The film tells the story of wily Tartüff who wants to fool a friend out of his money but who is exposed by a trick of his victim′s wife. When the nephew takes of his mask after the film′s screening, the house-keeper gives herself away. Now even the old uncle realises that she was only interested in his fortune and chases the sneaky woman out.

 

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Falk Schwarz
Wer im Geheimen sündigt...
Emil Jannings als Tartüff dreht gewaltig auf - er ist burschikos, unflätig, lüstern, freßlustig und grob widerwärtig. Lil Dagover als Elmire dagegen feinsinnig, elegant, anmutig, schön und begehrenswert, Werner Krauß als Argon eher blass, leichtgläubig, schwach und ein wenig simpel. „Vielfach ist die Zahl der Heuchler auf Erden“, läßt uns der Zwischentitel wissen. Der Chefheuchler jedoch stakst durch den kleinen Palast des Argon, das Gebetsbuch so dicht vor der Nase, dass er eigentlich jeden Moment stolpern müsste. Argon bezeichnet ihn als „Heiligen“ und tut alles, um den Scharlatan bei Laune zu halten. Elmire ist entsetzt, dass ihr Mann sich von diesem Pharisäer derart einfangen lässt. Sie ist traurig - und eine Träne tropft ihr auf das Medaillon, in dem das Bild des Liebsten steckt. - Alleine dieser Einfall von Murnau und Karl Freund, seinem Kameramann, zeigen die hohe Virtuosität dieses Films. Freund fotografiert „wie durch Gaze“, beweist mit viel Geschicklichkeit, wie perfekt er die Lichtsetzung beherrschte. Wir sehen ständig Kerzen, die angezündet werden und ausgeblasen und jedesmal ergibt sich eine völlige Veränderung der Stimmung im Raum. Freund scheint mit Murnau eine intensive künstlerische Beziehung eingegangen zu sein und macht diesen Film auch zu einem Kamera-Kabinettsstück. Wenn Jannings sich in der letzten Szene dann lüstern und siegessicher in das Bett der Elmire fallen lässt, protzend seine Geilheit zeigt - dann spielt auch hier wieder diese Übertreibung eine Rolle, die bei Stummfilmen die Sprache ersetzt, diese exzentrische Überspanntheit seiner Darstellung, die allerdings zum positiven Effekt wird, weil erst dadurch die ganze Absurdität des Heuchlers, dieses „Tartüffs“, deutlich wird. Murnau liess sich von Carl Mayer das Drehbuch schreiben, das Molières Komödie allerdings nur als Anregung für diesen ganz eigenen Film nimmt. Molière gibt seinem „Tartüff“ carte blanche: „Wer im Geheimen sündigt, sündigt nicht“. Einspruch, Euer Ehren!

Credits

All Credits

Shoot

    • März 1925 - April 1925: Ufa-Atelier, Tempelhof
Duration:
5 Akte, 1876 m
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 13.08.1925, B.11003, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (AT): 20.11.1925, Wien;
Erstaufführung (DE): 25.01.1926, Berlin, Gloria-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 27.02.1973, ZDF

Titles

  • Zensurtitel Herr Tartüff
  • Verleihtitel (AT) Der Scheinheilige
  • Originaltitel (DE) Tartüff
  • Verleihtitel Tartüff [Deutsche Fassung]
  • Verleihtitel Tartüff [US-Fassung]

Versions

Digitalisierte Fassung

Weiterer Titel (DE)
  • Tartüff [US-Fassung]
Duration:
65 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, 5.1
Weiterer Titel (DE)
  • Tartüff [Deutsche Fassung]
Duration:
71 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
s/w

Original

Duration:
5 Akte, 1876 m
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, stumm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 13.08.1925, B.11003, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (AT): 20.11.1925, Wien;
Erstaufführung (DE): 25.01.1926, Berlin, Gloria-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 27.02.1973, ZDF