Summary
A man flees from one world to another that is strange and cold. Furs and fires keep him warm; a cave serves as his shelter. He is a broken man who wants to be alone. But even isolation does not bring him inner peace. Once again, he goes on a journey, this time into the self. He explores his dreams, confronts memories and seeks out visions. The rare encounters with other people are in languages he does not speak, determined by bodies that fascinate him, and by types of love he explores and then loses. His journey becomes a dance with demons, but time and again it flares up: light. In cinema history there have been many attempts to portray the mythical as something intimate, and the radical as a personal journey. But there is only one artist who is as wildly anarchistic, metaphysically mysterious, and at the same time god-obsessed and fanatical about the truth: Abel Ferrara, joining forces here once again with his acting alter ego, Willem Dafoe. While his previous film "Tommaso" explored the way desire plays out in families, in "Siberia" the (male) ego abandons all semblance of everyday life in a tumultuous montage. To expose and discover himself.
Source: 70. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
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„Siberia“ ist nach „Tommaso und der Tanz der Geister“ (2019) bereits der zweite Film des preisgekrönten US-Regisseurs Abel Ferrara mit Willem Dafoe. In beiden Filmen, die sich aufeinander beziehen, ist der 65-jährige US-Schauspieler als Alter Ego seines vier Jahre älteren Landsmannes besetzt: Zunächst als alternder, von seinen Dämonen verfolgter Regisseur, der mit seinem neuen, offenbar autobiographischen Film, nicht vorankommt. Und nun als Clint, Protagonist dieses Films. Dafoe übernimmt zugleich auch die Rollen des Bruders und des Vaters von Clint, was neben überraschenden Schauplatzwechseln und rasanten Schnitten zu einer erheblichen Irritation der Zuschauer führt.
Beide Streifen sollten ursprünglich binnen kurzer Zeit in unsere Kinos kommen. Während „Tommaso“ es noch zu Jahresbeginn 2020 schaffte, konnte die bildmächtige, vor allem in Südtirol gedrehte Odyssee coronabedingt erst am 2. Juli 2020 bundesweit starten. Abel Ferrara im Presseheft über „Siberia“: „Verrückte, fremdartige Bilder, weder urban noch modern. Ich habe dem einfach freien Lauf gelassen. Dieser Ort, diese Art Jack-London-Welt, mit Hunden, mit gewissen Begegnungen, die sich ergeben, mit gewissen Stationen auf einer Reise, die durch diese total unterschiedlichen Orte und Zeiten geprägt sind. Nicht um ein perfektes Drehbuch zu schreiben, sondern um Bilder zu sammeln und die Erinnerung anzuzapfen, um Möglichkeiten zu schaffen, um unser Denken herauszufordern, um eine Erfahrung zu erschaffen und aufzuzeichnen, die hoffentlich wichtig genug ist, um beim Publikum Widerhall zu finden.“
Pitt Herrmann