Schuldner

DDR 1971 Kurz-Dokumentarfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Eine „Gerichtsverhandlung mit erweiterter Öffentlichkeit“ als abschreckendes Beispiel. Vom angeklagten Ehepaar Schulz ist nur die Frau erschienen. Sie selbst ist berufstätig, was nicht näher ausgeführt wird, ihr Gatte Kraftfahrer beim Berliner Energieversorger Bewag. Bei der geringen Höhe der Wohnungsmieten in der DDR fällt der pekuniäre Aspekt der Zahlungsverzögerung oder gar Zahlungsverweigerung also nicht ins Gewicht.

Mietschulden, so der von Werner Höhne gesprochene Kommentar Volker Koepps, sind durchaus weit verbreitet, und das nicht nur in der Hauptstadt. Es sind Schulden, die der Gemeinschaft schaden, weil so Mittel für die Sanierung der Gebäude und die Instandhaltung der Infrastruktur fehlen. Tenor der an die mittelalterliche Institution des Prangers erinnernde Gerichtsverhandlung: Mietschuldner haben eine „etwas sehr laxe Auffassung zum Volkseigentum“ und müssen zum richtigen Verhalten erzogen werden – vor allem durch die Hausgemeinschaftsleitungen und die Arbeitskollektive. Sodass erst gar nicht zu juristischen Mitteln gegriffen werden müsse.

Die vom Defa-Studio für Kurzfilme, Gruppe Industrie- und Werbefilme, produzierte Dokumentation „Schuldner“, Volker Koepps nach zwei Hochschularbeiten dritter Dokfilm für die Defa, entstand im Auftrag des VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Berlin-Prenzlauer Berg. Der auf 35mm in Schwarz-Weiß gedrehte Elfminüter begleitet zudem Mitarbeiter des Auftraggebers beim Versuch, ausstehende Mieten einzutreiben. Mietschulden, so Volker Koepps Kommentar, sind „Ausdruck der Gleichgültigkeit gegenüber der Verantwortung für das Ganze und ein Verstoß gegen unsere sozialistische Moral.“

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Duration:
288 m, 11 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton

Titles

  • Originaltitel (DD) Schuldner

Versions

Original

Duration:
288 m, 11 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton