Summary
"Snowland"
In Sweden′s barren hinterland, snow is everywhere, blurring the senses with its blinding whiteness. An illusion of purity, for it covers up pain and sorrow. Elisabeth, a writer who just lost her husband in an accident, has come here to take her life. But instead of finding her own death, she finds the snow-covered body of an old woman, Ina, and traces of a powerful passion that take us back to 1937...
After her mother′s death, Ina runs her family′s secluded farm alone with her father, Knövel, a bitter man whose worst enemy is life itself. Cruel and violent, he terrorizes his daughter, who is too loyal to leave him. Then Aron enters her life. A stranger with a dark secret. A man of few words, but with a heart. Their love turns into a passion that seems able to triumph over Ina′s misery and Aron′s restlessness. Yet Knövel relentlessly torments Ina, driving her to commit an act that can only be seen as a redemption. Ina is free – and Elisabeth finds the strength to go on with her own life in the passion that burned in this land of snow.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Auf dem Einsiedlerhof Nattmyrberg, eine Tagesreise entfernt, leben Ina, ihr Vater Knövel (darf endlich einen brutalen Bösen spielen: Ulrich Mühe) und ihre Mutter Hilma. Knövel ist ein gebrochener Mann, der seine Familie tyrannisiert und Ina, nach dem Tod seiner Gattin, offenbart: „Wichtig ist, dass du weißt, dass du jetzt Tochter und Frau zugleich bist“. Aron, der auch den Sommer über bei den Bauern bleibt, entdeckt Ina beim Beerensammeln, die zunächst verschreckt die Flucht ergreift. Doch allmählich beginnt sie sich unter dem Einfluss des rätselhaften Fremden zu verändern, fasst Mut und wehrt sich. Beim Einkauf im nächsten Ort erkennt Mari ihre Wunden von Knövels Schlägen und rät ihr, den Hof zu verlassen...
In die (Film-) Gegenwart zurückgekehrt stapft Elisabeth hysterisch durchs nordische Schneeland und findet im verlassenen Nattmyrberg-Hof die Leiche einer alten Frau. Langsam zeichnet sich eine geheimnisvolle Verbindung zwischen den Zeiten und den Frauen ab. Elisabeth findet heraus, dass es sich bei der Toten um Ina handelt und beginnt Indizien für Inas Lebensgeschichte zu sammeln – ein Leben voller Härte und Grausamkeit, das durch eine übergroße, tiefe Liebe eine Wende erfahren hat. Instinktiv spürt Elisabeth Parallelen zu ihrem eigenen Schicksal.
Rückblick. Auf der Pferdeweide spürt Aron, dass die junge Ina heimlich immer wieder zu ihm kommt, ohne sich zu zeigen. Eines Tages verletzt er sich absichtlich am Fuß, um ihr Mitleid zu erregen. Doch Ina bleibt unsichtbar, hinterlegt jedoch Salbe und Binden. Erst am Ende des Sommers offenbart sie sich ihm. Aber da muss Aron mit den Pferden bereits zurück ins Tal. Ein neuer Sommer bricht an und voller Sehnsucht kehrt Aron mit den Pferden auf die Hochweide zurück. Die beiden Liebenden fassen ein immer tieferes Vertrauen ineinander und auch Aron erzählt seine Geschichte. Es ist die eines Mörders, der sich als Strafe zu einem Büßerleben in Armut und Einsamkeit entschlossen hat. Doch Inas Liebe ist seine Erlösung, so wie seine Liebe ihre Heilung ist. Sie wollen heiraten. Von der Hochweide zurück erzählt Aron den Bauern von Ina und macht sich mit Lurv auf, um in der Stadt Hochzeitsvorbereitungen zu treffen. Derweil tötet Ina daheim nach einem Vergewaltigungsversuch ihren Vater...
Hans W. Geißendörfer im Kinowelt-Presseheft über seinen Film, der auf dem gleichnamigen Roman „Hohaj“ („Schneeland“) der schwedischen Autorin Elisabeth Rynell von 1997 beruht: „Ich habe versucht, einen Film zu machen, der mit Licht und Dunkel genauso sorgfältig und überlegt umgeht, wie mit dem Schicksal und der Psyche seiner Figuren. Nichts ist zufällig, alles ist gewollt bis in die weitesten Hintergründe der Landschaften. Ich habe versucht, das menschliche Urgestein Sehnsucht, Liebe und Tod mit meinen wunderbaren Schauspielern und großen Bildern auf seine archaische Kraft zu reduzieren und habe dem Kernsatz des Films ‚Liebe ist stark wie der Tod’ viel Platz gegeben.“
Geißendörfer setzt leider auf allzu platten Naturalismus: Der Bösewicht Knövel muss auch äußerlich als solcher zu erkennen sein (er trägt einen Buckel), spektakuläre (Horror-) Szenen sind allzu breit ausgewalzt wie Inas Pflege ihres bettlägerigen Vaters, Elisabeths Eintreffen auf dem Einsiedlerhof Nattmyrberg, wo Inas Leiche gefroren im Schnee liegt und alle Tiere im Stall verendet sind, oder Arons Tod im zugefrorenen See. Auch die Moral von der Geschicht’ ist bei Geißendörfer viel zu dick aufgetragen: Eine gegenseitige Erlösung durch die Liebe. Aron hat vor langer Zeit seinen Stiefvater umgebracht, Ina in einer Notwehrsituation ihren Vater getötet. Schuld und Sühne: Die Liebe währt nur zwei Sommer, dann kommt Aron, der im Eis des Dorfteiches einbricht, um und lässt die schwangere Ina allein auf Nattmyrberg zurück.
Zu der allerdings großartigen Besetzung gehört, in der Nebenrolle des Kolonialwarenhändlers und Gemeinderats Rubert, auch Joachim Król, der zuletzt zwei Jahre zuvor in Mennan Yapos Thriller „Lautlos“ in Deutschland auf der Kinoleinwand zu sehen war, nachdem Wolfgang Murnbergers österreichische Krimikomödie „Silentium“ hierzulande keinen Verleih fand. Die ARD hat „Schneeland“ am 29. Juli 2007 erstausgestrahlt.
Pitt Herrmann