Salto mortale

Deutschland 1931 Spielfilm

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Falk Schwarz
Auf das Trapez!
E.A. Dupont kehrte mit diesem Film in das Zirkusmilieu zurück, in dem er bereits 1925 mit "Varieté" einen Welterfolg inszeniert hatte. Doch muss hier gleich hinzugesetzt werden, dass er damals mit dem Team Schüfftan/F.A. Wagner zwei der absoluten Spitzenkameramänner zur Verfügung hatte, an deren Leistungen das Team Behn-Grund/Farkas nicht heranreicht. Vor allem zum Ende des Films erweist sich der Trick, die Schaukel mit den Artisten still stehen zu lassen und von oben zu fotografieren und dafür den Hintergrund sich bewegen zu lassen, als wenig ebenbürtig zu dem damaligen Stummfilm. Hier nimmt die Kamera nicht die Perspektive des Artisten ein wie in "Varieté", sondern bleibt brav auf der Erde. - Ein dunkler Film. Schicksal dräut. Es sind mehrere Kameramänner im Einsatz, da die Szenen im Zirkus aus mehreren Blickwinkeln aufgenommen werden müssen. Das Bild changiert zwischen Totalen und Großaufnahmen. In der Totalen spielt sich das Schicksal der drei Artisten unter der Zirkuskuppel ab, in der Großaufnahme ist das Leid der Menschen auf dem Manegenboden zu erleben. Anna Sten spielt nach "Dreyfus" auch hier die Hauptrolle - eher unscheinbar, eher zurückhaltend, eher vage. Behn-Grund versucht, ihrem zarten Gesicht auf die Spur zu kommen, lässt weiches, schattenarmes Licht auf ihr Gesicht fallen. Sie bleibt puppenhaft, wird nicht richtig lebendig. Die Fotografie hat sich noch nicht von der Stummfilmdramaturgie gelöst. Details sollen den emotionalen Zustand darstellen - jemand zerreisst eine Zeitung und man sieht nur die Hände, Biergläser werden in einer Kneipe gefüllt, man sieht sie hintereinander gereiht, Sten und Wohlbrück sitzen nebeneinander - sie lieben sich, dürfen aber diese Liebe nicht zeigen. Liebe gemischt mit Angst vor der Rache des Ehemannes. Zwischen ihnen eine helle kugelförmige Lampe, wie um sie auseinanderzuhalten.- Angst ist das Thema dieses Films. Angst vor den menschlichen Leidenschaften, Angst aber auch, wenn die Flieger und Fänger unter der Zirkuskuppel ihr gefahrvolles Spiel treiben. Zum Schluß des Films kommt es zu der entscheidenden Auseinandersetzung der beiden Rivalen. Der Kameramann wendet einen fulminanten Verfremdungseffekt an. Er lässt Wohlbrück durch ein Netz hindurch sagen: "Ich kann nicht mehr". Die Rivalität ist beendet, seine Angst hat ihn zu diesem Eingeständnis getrieben. Er bekennt sich zu seiner Liebe zu Marina und das Netz, das die Artisten sonst auffängt, legt sich symbolisch über sein Gesicht. - Eine der fotografisch eindrucksvollsten Szenen dieses Films.

Credits

All Credits

Director

Assistant director

Dialogue

Director of photography

Still photography

Production design

Make-up artist

Conductor

Music performer

Lyrics

Cast

Production company

Producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • Zirkus Busch, Berlin
Duration:
95 min
Format:
35mm, 1:1,20
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.05.1931

Screening:

Uraufführung (DE): 01.06.1931

Titles

  • Originaltitel (DE) Salto mortale

Versions

Original

Duration:
95 min
Format:
35mm, 1:1,20
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.05.1931

Screening:

Uraufführung (DE): 01.06.1931