Rot ist die Liebe

BR Deutschland 1956 Spielfilm

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Falk Schwarz
Im Wald und auf der Heide
Die Biedermeierherrlichkeit der Dekorationen (Architekt Willi Schatz) ist Abbild der Handlung: restaurativ, rückwärtsorientiert, konservativ. Die deutsche Heidefilmwelle war längst abgeebbt, da traute sich Karl Hartl, einst Superboss der Wien-Film von 1938 bis 1945 und danach als Regisseur nicht mehr richtig im Geschäft, den Heidedichter Hermann Löns zum Sujet zu machen. Da er sich gut auskannte mit Biografien (Mozart), gab ihm die Bavaria eine (letzte) Chance. Dieter Borsche spielt diesen von Frauen umschwärmten „Edlen“, der verehrt wird wie ein König und dem Rosemarie (Cornell Borchers) den Kopf verdreht. Da darf dann Löns zeigen, wie wankelmütig er ist und wie wenig er seine Gefühle kennt. Doch es geht hier gar nicht um den Löns, den Borsche auch nur halbherzig spielt, sondern um Rosemarie. Cornell Borchers gibt dieser Rolle einen fraulichen Glanz, eine weibliche Strahlkraft und Schönheit, die Kameramann Oskar Schnirch noch dadurch unterstützt, dass er ihr Gesicht mit Gelbfilter und Softlicht vor pastellfarbene Hintergründe setzt. So darf sie leuchten und glühen und Liebreiz zeigen. Die Borchers, damals 31, vereint auf sich die Frische der Jugend, die Gereiftheit einer jungen Frau und identifiziert sich vollkommen mit ihrer Rolle. Da wird die Heide zur Seelenlandschaft: ein Fuchs verlässt seinen Bau, Rehlein hüpfen über das Heidekraut, die Wacholder wiegen sich im Wind und die blühende Heide tobt sich auf Eastmancolor aus. Bloss gut, dass wenigstens ein Günther Lüders dabei ist, der das Ganze mit seinem erdnahen Humor belebt. Der Österreicher Hartl hat die Figur des Löns auf Harmonie getrimmt, sie verschönert, angepasst - und verfälscht. Ein solch liebender Biedermann war Löns nie und seine nationalen Untertöne werden gleich ganz unterschlagen. Bleibt also als Positivum die seidentaschentuchweich leidende Cornell Borchers, deren Tränen ins Kinoparkett kullerten und die ein Frauenbild abgibt, das unsere Mütter und Großmütter geliebt hätten. Es war Karl Hartls letzter Film und Cornell Borchers vorletzter deutscher Film. Also ein Abgesang.

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Shoot

    • 25.08.1956 - September 1956: Lüneburger Heide bei Fallingboste und Walsrode
Duration:
2450 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1957, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 16.02.1984, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 17.01.1957, Hannover, Palast-Theater

Titles

  • Originaltitel (DE) Rot ist die Liebe

Versions

Original

Duration:
2450 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1957, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 16.02.1984, 13686, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 17.01.1957, Hannover, Palast-Theater