Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Yvonne
- Betrunkener Gast
- Wilhelm Kabuffke
- Susi
- Eisenbahner Müller
- Polizist - Neukrug
- Polizist - Tankwagen
- Regieassistentin von Eddie
- Barkellner
- Hoher Beamter
All Credits
Director
Screenplay
Script editor
Director of photography
Production design
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Music consultant
Cast
- Yvonne
- Betrunkener Gast
- Wilhelm Kabuffke
- Susi
- Eisenbahner Müller
- Polizist - Neukrug
- Polizist - Tankwagen
- Regieassistentin von Eddie
- Barkellner
- Hoher Beamter
- Reisender Tscheche
- Volkspolizist im Revier
- 1. Kühlwagenmonteur
- 2. Kühlwagenmonteur
- Offizier
- Leutnant
- Werkspolizist im Deutschen Fernsehfunk
- Pförtner beim Deutschen Fernsehfunk
- Schiessbudenbesitzer Richard
- Dame mit Koffer
- Transportpolizist - Ostbahnhof am Tag
- Transportpolizist - Ostbahnhof bei Nacht
- Hausmeister der Botschaft
- Eisenbahner im Dienstraum
- Strassenbahnschaffner
- Sängerin
- Ältere Dame im Zug
- Bardame
- Reiseleiter
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2481 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 12.11.1965
Titles
- Originaltitel (DD) Ohne Paß in fremden Betten
- Arbeitstitel (DD) Das Riesenrad
Versions
Original
Duration:
2481 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 12.11.1965
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Doch das altersschwache Gerät bleibt nach einem Kurzschluss stehen – wohl nicht das erste Mal, wie Gattin Trude Kabuffke (Carola Braunbock) süffisant anmerkt, bevor sich sie sich aufs Motorrad schwingt um technische Hilfe zu holen. Das dauert – und als Václav zum Bahnsteig zurückkehrt, ist sein Zug längst weg. Was er nicht weiß: Sein Reiseleiter hat seinen Koffer, in dem sich auch seine Papiere befinden, beim Eisenbahner Kalle Müller in Verwahrung gegeben.
Jelínek fühlt sich von einem Transportpolizisten verfolgt - zu Unrecht. Dessen dunkle Arbeitskleidung hat in ihm offenbar ungute Erinnerungen an uniformierte Deutsche weckt – zwanzig Jahre nach Kriegsende. So kehrt er auf den Rummelplatz zurück. Was also tun ohne Pass und Gepäck? Sich neue Papiere in der tschechoslowakischen Botschaft ausstellen zu lassen. Doch die ist am Wochenende geschlossen, wie er vom Hausmeister erfährt. So stattet ihn Trude Kabuffke erst ‘mal mit – auch noch gestreiften – Klamotten ihres Mannes aus – und schickt ihn für die Nacht in den Wohnwagen des befreundeten Schießbudenbesitzers Richard.
„Fauler Hund“ krächzt ein Papagei, als Václav aufwacht – am helllichten Tag unterwegs auf der Autobahn. Auf der lauten Zugmaschine hört Richard seine Rufe nicht, sodass er sich aus dem fahrenden Wohnwagen absetzt – und an einem idyllischen See landet. Der gleichzeitig auch der bekannten Fernsehfunk-Sprecherin Susi die gewünschte Abkühlung verschafft. Unverhofft treffen beide im Schilf des Uferrandes aufeinander – in DDR-üblichem paradiesischem Zustand. Durch das Fernglas beobachtet von Susis sogleich misstrauischen Verlobten, dem Adlershofer Regisseur Eddy Ettlinger (Kurt Kachlicki). Der sich prompt in seinem schicken Skoda-Cabrio nach Berlin davonmacht, weil Susi sich des charmanten Fremden annimmt.
Zu zweit auf dem Fahrrad, das kann der Neukruger Volkspolizist nicht ohne Strafmandat durchgehen lassen. Kutschiert den als Susis Verlobten bezeichneten Václav dann aber doch im Dienstwagen zum Bahnhof. Zwar wird das Spiel Dukla Pag gegen Vorwärts Berlin gerade im Fernsehen gezeigt, dennoch drängt es den Fußballfan Jelínek zu Fräulein Susi nach Adlershof, wo er schließlich auch noch in ihrer komfortablen Neubauwohnung an der Karl-Marx-Allee landet – zum endgültigen Entsetzen Eddy Ettlingers, der seinen Kummer am Busen seiner „Ex“, der Schauspielerin Yvonne, ausweint. Nachts in einer Bar treffen sich beide „Paare“ beim westlich-dekadenten Twist wieder. Statt in Susis Bett, wie der eifersüchtige Eddy sogleich annimmt, landet Václav in einem Kühlwaggon, weil er vor der Uniform eines anderen Transportpolizisten davongelaufen ist. Bis zum sprichwörtlichen Großen Bahnhof auf dem Ostbahnhof sind noch manche Überraschungen zu überstehen…
Vladimír Brebera, den die Defa wie zahlreiche weitere Mitwirkenden bei den Prager Barrandov Studios auslieh, nachdem sich die Hauptverwaltung Film des DDR-Kulturministeriums mit der Unterhaltungsware aus Babelsberg sehr unzufrieden zeigte, ist eine höchst turbulente Verwechslungsgeschichte gelungen, die wie gewünscht gänzlich unpolitisch daher kommt. Für ein geschultes Publikum, das zwischen den Zeilen lesen und hören gelernt hat, trügt jedoch der Schein.
Miroslav Hornícek entpuppt sich über 90 Minuten als verschmitzt-ironischer Ich-Erzähler ganz in der Tradition seines Landsmannes Josef Schwejk. Mit dem Unterschied, dass Václav Jelínek im Zweiten Weltkrieg Erfahrungen sammelte, die ihn nur „Freundschaft“ stammeln lässt bei jeder Begegnung mit einem deutschen Uniformträger.
Gedreht in der Jahreswende 1964/65 während der dritten Bauphase in der Karl-Marx-Allee rund um das 1963 errichtete Kino International unter dem Arbeitstitel „Riesenrad“, haben Regisseur Vladimír Brebera und sein Hauptdarsteller Miroslav Hornícek offenbar zahlreiche eigene Einfälle, die sich spontan bei der Arbeit ergaben, in das Drehbuch von Jurek Becker und Kurt Belicke hineingeschrieben, so Jan Gympel, langjähriger Defa-Vorstand und Kurator der Reihe „Berlin International“ im Oktober 2020 im Zeughauskino Berlin. Auch höre man die böhmische Herkunft der zum starken Berlinern angehaltenen Schauspielerin Carola Braunbock, 1924 in Scherau, dem heutigen tschechischen Vseruby u Plzne, geboren, an.
Auch ein schöner Rücken kann entzücken: Nach der Uraufführung am 12. November 1965 im Berliner Kosmos-Kino gabs - heute völlig unverständlich - durchwachsene Kritiken in den DDR-Medien. Und in der populären Illustrierten „filmspiegel“ eine Diskussion über zwei angeblich jugendgefährdende Nacktszenen mit Christel Bodenstein – 14 Jahre nach Hildegard Knefs im übrigen nur kurz angedeuteten nackten Busen in Willi Forsts „Sünderin“.
Pitt Herrmann