Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Minna
- Tellheim
- Franziska
- Bruchsaal
- Werner
- Wirt
- Just
- Riccaut
- Dame in Schwarz
- Feldjäger
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Script editor
Director of photography
Camera operator
Assistant camera
Still photography
Production design
Set construction
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Cast
- Minna
- Tellheim
- Franziska
- Bruchsaal
- Werner
- Wirt
- Just
- Riccaut
- Dame in Schwarz
- Feldjäger
- Bürgermeister
- 1. Spieler
- 2. Spieler
- 1. Bedienter
- Diener
- Bürgerin
- Bürger
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2925 m, 107 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Agfa Wolfen, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 01.11.1962, Berlin, Kosmos
Titles
- Originaltitel (DD) Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück
Versions
Original
Duration:
2925 m, 107 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Agfa Wolfen, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 01.11.1962, Berlin, Kosmos
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Durch seine noble Haltung während des Krieges im thüringischen Winterquartier, Tellheim hatte, um Härten zu mildern, Kontributionszahlungen aus eigener Tasche vorgestreckt, war Minna von Barnhelm auf ihn aufmerksam geworden. Beide hatten sich verliebt, sich sogar verlobt, doch nach Kriegsende hat der Major nichts mehr von sich hören lassen. Durch das Gerichtsverfahren in seiner Ehre beleidigt, verarmt, in Unehren entlassen und zudem noch am rechten Arm „zum Krüppel“ verwundet, fühlte er sich der reichen Erbin nicht mehr würdig.
Nun reist Minna zusammen mit ihrer Kammerjungfer Franziska nach Berlin, um ihren Verlobten zu suchen. Und findet ein verbittertes Wrack vor, gerade vom Wirt samt seinem Bedienten Just aus seinem angestammten Quartier vertrieben. Tellheim ist zu stolz, um Geld von seinem einstigen Wachtmeister Paul Werner zu nehmen. Und zerreißt den Schuldschein seines ehemaligen Stabsrittmeisters Marloff, als dessen Witwe (Helga Göring) ihm die Summe aushändigen will.
Tellheim verlangt von der Obrigkeit Gerechtigkeit, nicht Gnade. Erst als Minna den Spieß umdreht und sich selbst als enterbt ausgibt, ist er bereit, Werners Geld anzunehmen und Minna zu heiraten, zumal ihn der König vollständig rehabilitiert hat, wie der Bürgermeister hochoffiziell verkündet. Doch um ihm eine Lektion zu erteilen, dass Ehrgefühl nicht in Hochmut umschlagen darf, verweigert sich Minna ihm mit exakt seinen Argumenten – bis zur Ankunft ihres Oheims, Graf von Bruchsaal...
Martin Hellbergs zusammen mit dem Dramaturgen Dieter Wolf für die Leinwand adaptierte Historie, wahrscheinlich in Weimar und jedenfalls vor Schloss Sanssouci in Potsdam gedreht, spielt in einer nicht genannten preußischen Kleinstadt. Aus der Tragikomödie Lessings, die den preußischen Ehrbegriff satirisch aufs Korn nimmt, ist ein deftiger Schwank geworden mit üppigen Dekolletés Marita Böhmes und Christel Bodensteins sowie dem singenden Vollblut-Komödianten Manfred Krug.
Der weitgehend wie ein Kammerspiel inszenierte Spielfilm, bei dem es sich wie Martin Hellbergs letzte Regie für die Defa, die 1964 entstandene Shakespeare-Adaption „Viel Lärm um nichts“, nicht um eine sonst übliche abgelichtete Theateraufführung handelt, verliert in den Rückblenden auf das Kriegsgeschehen seine Farbe. „Aus Sachsen, ei, ei, das liebe Sachsen“: Dieser filmästhetischen Besonderheit steht inhaltlich kein Äquivalent gegenüber, sieht man von der auffallenden Parallelität zwischen preußischer- und DDR-Bürokratie beim politisch motivierten Zwang zur umgehenden polizeilichen Anmeldung ab.
Die Besetzung ist sehr heterogen. Während Manni Krug einmal mehr sich selbst spielt und Fred Düren keine Chance hat, seiner Knallchargen-Rolle als Riccaut zu entkommen, sieht man Herwart Grosse seinen enormen Spaß an der Partie des so neugierigen wie geldgierigen Wirts an. Die melodramatische Zuspitzung vor dem großen Happy-End wirkt heute arg lächerlich: Das Pathos des Films, so Christel Bodenstein am Rande einer Aufführung im Prenzlberger Kaffekaffe Ende November 2018, entspricht dem Pathos des im Übrigen sehr strukturierten Regisseurs Martin Hellberg. Als langjähriger Intendant des Dresdener Staatstheaters sei er unter den Defa-Regisseuren eine Ausnahme gewesen, der sich auch bei „Viel Lärm um nichts“ – mit Christel Bodenstein als Beatrice – sehr eng an den Text der Vorlage gehalten habe.
Pitt Herrmann