Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Britta
- Farouk
- Bernd
- Claudia
Production company
Producer
All Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Production design
Costume design
Editing
Music
Cast
- Britta
- Farouk
- Bernd
- Claudia
Production company
Commissioned by
Producer
Duration:
86 min
Format:
16mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Titles
- Originaltitel (DE) Mein unbekannter Ehemann
Versions
Original
Duration:
86 min
Format:
16mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Awards
Festival Max Ophüls Preis, Saarbrücken 1995
- Förderpreis der Jury
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Was tun? Claudia will auf ihren Lover nicht verzichten und beschwatzt ihre Kollegin Britta, mit Farouk eine (Schein-) Ehe einzugehen. Was rasch zu Komplikationen führt, denn Britta muss den Gatten auch noch in der eigenen Wohnung beherbergen – und diese zeitweilig mit dem Kino vertauschen, wenn's Freundin Claudia 'mal wieder gelüstet nach dem starken Kerl. Der fühlt sich mit der Zeit verschaukelt, zumal er dahinterkommt, dass sein Betthaserl nach wie vor daheim ihren Ehepflichten nachkommt. Schon geraume Zeit hat Farouk insgeheim ein Auge auf seine korpulente Gattin geworfen. Bis diese jedoch begreift, dass der „unbekannte Ehemann“ doch eigentlich gar nicht so schlecht wäre für das bislang freudlose Feierabend-Dasein nach dem Job in einer Kurbadeanstalt Baden-Badens, ist Farouk auf und davon...
Eine Liebeskomödie wie angekündigt ist dieser an Klischees und Vorurteilen nicht gerade arme Streifen freilich nicht, eher eine Tragikomödie. Nicht nur weil das happy end fehlt: Farouk bekommt keine ordentliche Arbeit und die neue Wohnung, die Claudia als gemeinsames Liebesnest angemietet hat, ist so trostlos wie sein Dasein im fremden Land, das er nur seinem makellosen Körperbau verdankt.
Einsam dreht er nachts am Radioknopf, um über Kurzwelle Nachrichten aus seiner afrikanischen Heimat zu hören. Niemandem kann Farouk deutlich machen, dass er ein Recht auf ein eigenes, selbstbestimmtes Leben hat. Weder im Asylantenheim, wo sein Bett seit seiner Heirat nun ein Rumäne belegt, noch den beiden Freundinnen: Die eine ist nur auf Sex scharf, die andere will im Grunde nur ihre Ruhe haben, ihr spießbürgerliches häusliches „Glück“.
Am Horizont ist immerhin einen schwacher Silberstreif erahnbar: Britta lässt ihren Ehemann polizeilich suchen. „Sie macht“, so Regisseur Andreas Dresen bei der Preisverleihung in Saarbrücken, „in den eineinhalb Stunden eine Bewegung von fünf Zentimetern, einen ganz winzigen Schritt.“ Nach „Stilles Land“ (1992) und „Das andere Leben des Herrn Kreins“ (1994) ist „Mein unbekannter Ehemann“ der dritte Langfilm des 1963 in Gera geborenen Regisseurs Andreas Dresen, der das Filmhandwerk an der renommierten Babelsberger Hochschule und als Meisterschüler von Günter Reisch an der Ost-Berliner Akademie der Künste lernte.
Ade Sapara, der Andreas Dresen in Filmen von Ken Loach aufgefallen war, stand im Juni 1994 erstmals vor einer deutschen Kamera, ohne auch nur ein Wort Deutsch zu sprechen. Das hat sich zur Verblüffung Dresens binnen der achtwöchigen Drehzeit grundlegend geändert, Sapara „sprach schon fast zu gut für die Rolle eines radebrechenden schwarzen Asylanten“, so der Regisseur. „Mein unbekannter Ehemann“ ist am 15. Januar 1995 von der ARD erstausgestrahlt worden mit einer Sehbeteiligung von sechs Millionen Zuschauern.
Andreas Dresen im „Wilde Herzen“-Presseheft: „Wir haben unseren Film in einer scheinbar heilen Welt angesiedelt, insofern spielt Süddeutschland schon eine Rolle, weil es hier auch einfach besonders idyllisch wirkt, nicht ein Strohhalm auf den Wegen. Und dann erst Baden-Baden mit seinen Parks, den Bädern – und dazu noch voller Millionäre. Die Leute dort haben alles, das Leben geht seinen geordneten, geruhsamen Gang und trotzdem sind alle irgendwie unzufrieden.“
Pitt Herrmann