Summary
Using the streets of downtown Los Angeles as a backdrop, Wim Wenders' new film is a darkly humorous and poignant essay on contemporary America.
We see the country from two very different perspectives: Through the eyes of a patriotic and troubled Vietnam veteran on one hand, and from the point of view of a young American woman on the other. A retired Green Beret, Paul is obsessed with protecting the Land of the Free and with doing his part in the ongoing "War Against Terror". He was shot down in combat near Long Thanh at the age of eighteen, and is now experiencing the increasing psychological effects of dioxin poisoning, the result of being exposed to Agent Pink exfoliate more than thirty years ago. The events of 9/11 retriggered his trauma of war and made the ghosts of his past return. But fear is the last thing Paul could admit to himself.
Lana has lived in Africa and Europe for the last ten years and is returning to her home country after a long absence. She intends to go to college, but finds herself involved very soon in a Downtown Mission that is serving the huge homeless community of America's "Hunger Capital". She's an idealist, still trying to define her place in the world. She finds her Christian faith in striking opposition to positions taken by the present administration.
Paul has no friends and has cut all ties with his family. His reclusive existence as a self-declared homeland security officer collapses when Lana enters into it. She is his long forgotten niece, and her uncle the only connection to her mother's family. Paul grudgingly accepts her presence. When they witness the apparently random shooting of a homeless Middle-Eastern man, they decide to investigate this incident together, even if for very different reasons. On this quest for the truth, their different views of the world collide radically. The film is based on the hope that "truth" is not an altogether lost notion in today's political and social realities. Even in America, even in 2003.
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Lana ist eine junge Amerikanerin Mitte zwanzig, die in den letzten zehn Jahren als Tochter eines Missionars in Afrika und im Nahen Osten aufgewachsen ist. Sie kehrt nach langer Zeit in ihr Heimatland USA zurück, wo sie eigentlich das College besuchen will. Stattdessen arbeitet sie schon bald in einer Obdachlosen-Mission in Downtown Los Angeles. Lana ist eine Idealistin auf der Suche nach ihrer Aufgabe in der „neuen“ Welt – und steht mit ihrem sozialen Engagement mehr und mehr im Gegensatz zu den Prinzipien der gegenwärtigen amerikanischen Regierung.
Pauls Einsiedlerdasein wird empfindlich gestört, als Lana in sein Leben tritt. Sie ist seine einzige Verwandte und er als ihr Onkel die einzige Verbindung zur Familie in der ihr fremd gewordenen Heimat. Unwillig akzeptiert Paul ihre Anwesenheit. Die beiden werden zufällig Zeugen eines Mordes an einem Obdachlosen. Gemeinsam, jedoch aus unterschiedlichen Beweggründen, machen sie sich auf die Suche nach den Tätern, die beide quer durch die Vereinigten Staaten führt. Und auf der ihre gegensätzlichen Weltanschauungen hart aufeinanderprallen.
„Land of Plenty“, gedreht von Franz Lustig mit einer digitalen Handkamera, ist ein Film, der gerade richtig zur 2004 bevorstehenden Präsidentenwahl in den USA und der damit verbundenen stärkeren Beschäftigung des „alten“ Europa mit dem „neuen“ Amerika herausgekommen ist. Wim Wenders hat das gegenwärtige Land der Bushs und Kerrys aus seiner, aus der europäischen Sicht porträtiert, weshalb sich seine vergleichsweise distanzierte Sicht wohltuend unterscheidet von anderen, auch hierzulande enorm populären (Wahlkampf-) Streifen US-amerikanischer Filmemacher („Fahrenheit 9/11“).
„Land of Plenty“ zeigt binnen 123 Minuten dennoch ganz ungeschminkt den scharfen Gegensatz von Armut und Reichtum, den Anti-Terror-Patriotismus, der auch in einer breiten Zustimmung für den Irak-Krieg aus allen politischen Lagern zum Ausdruck kommt, die in allen Schichten grassierende, sich bisweilen zur Paranoia steigernde Angst. Das Europäische an diesem bemerkenswerten, sehr persönlichen Wim Wenders-Film ist die Geschichte, die im Mittelpunkt steht, und die Hoffnung auf ein „neues“ Amerika zulässt oder gar erneut weckt: Die Geschichte zweier so unterschiedlicher Menschen, hier der vom Dschungelkrieg in Vietnam physisch wie psychisch zerstörte Patriot, dort die hoffungsvoll-idealistische Weltbürgerin, stehen für die immer noch vorhandenen unbegrenzten Möglichkeiten, die die einzig noch verbliebene Weltmacht USA in sich trägt. Und Wim Wenders macht deutlich, dass es nicht „die Amerikaner“ sind, die diese Chancen leichtfertig aufs Spiel setzen, sondern die, die seinerzeit in Washington am Hebel der Macht saßen.
Pitt Herrmann