Summary
Roused by images of the Spanish Civil War, a young British communist named David Carne travels to Spain in 1936. There, he joins an international anarchist militia, POUM. The group liberates a village from nationalist troops, allowing the residents to collectivize their farming. David meets his great love, militiawoman Blanca, in Barcelona and witnesses the fierce fighting between the various Republican factions. When he returns to the front, his troop is threatened with disarmament …
The focus of Ken Loach’s first period drama is a social battle, in which local communists fail to prevail against the weight of Stalinist repression. Events in the film closely mirror the experiences of George Orwell, who fought on the side of POUM. Loach effectively links history to the present with the story of Dave’s granddaughter. Going through his papers after his death, she brings his experiences in Spain to life and raises the clenched fist of the labor movement at his grave. The message and the warmhearted quality of this uncompromising film were rewarded with the 1995 European Film Award for best film.
Source: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
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Der Idealist träumt von einer gerechten Zukunft auf der ganzen Welt und wird so im fernen Spanien zum Kämpfer. Erste Erfolge bestätigen ihn in seinem mutigen Unterfangen: So werden die Großgrundbesitzer enteignet, um ihr Land unter den besitzlosen Bauern verteilen zu können. Dabei wird zumeist demokratisch im Kollektiv beraten und abgestimmt.
David verliebt sich zudem in die junge, selbstbewusste Kämpferin Blanca. Doch die Euphorie der Anfangserfolge verfliegt schnell, immer häufiger treten Spannungen im Lager des bunt zusammengewürfelten Haufens der Internationalisten auf. Was so weit geht, dass sich die Linken gegeneinander aufreiben statt vereint gegen die Faschisten vorzugehen, die zunehmend Hilfe befreundeter faschistischer und nationalsozialistischer Regime Europas erhalten.
David hat sich, und das eher zufällig, der marxistischen Poum-Miliz angeschlossen, die aus zwei Splittergruppen entstanden ist und als trotzkistisch gilt. Sie teilt zusammen mit einer anarchistischen Miliz (CNT) die Auffassung, dass nicht nur die Frankisten bekämpft werden müssen, sondern dass in den „befreiten Gebieten“ sogleich die Kollektivierung der Landwirtschaft erfolgen müsse.
David kämpft zunächst an der Aragon-Front. Doch seine Einheit ist nicht nur schlecht ausgerüstet, sondern auch noch vom Nachschub abgeschnitten. Er muss im Mai 1937 in Barcelona miterleben, wie es im Bürgerkrieg zum Bruderkrieg kommt: Er soll nicht zum Kampf gegen die Faschisten, sondern gegen Anarchisten und revolutionäre Marxisten eingesetzt werden. David muss erkennen, dass die Utopie von seiner eigenen Partei verraten worden ist. Als auch noch Blanca durch Kugeln der stalinistischen Volksarmee stirbt und der Kampf gegen die übermächtigen Faschisten immer aussichtsloser erscheint, kehrt David verbittert nach Liverpool zurück.
„Land and Freedom“ ist am 7. April 1995 in Spanien uraufgeführt worden und damit noch vor Cannes, wo der Spielfilm am 22. Mai 1995 im Wettbewerb lief und sowohl mit dem Fipresci-Kritikerpreis als auch mit dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde. Es folgten der Europäische Filmpreis 1995 (Bester Film), der Kinostart am 12. Oktober 1995 und die TV-Erstsendung am 14. Oktober 1988 im „Dritten“ des Westdeutschen Rundfunks.
Ken Loach schildert in Rückblenden ein Stück europäischer Zeitgeschichte auch in Form eines Liebesdramas, das aber sehr nüchtern daherkommt, was im Übrigen auch für die Kriegsszenen gilt. Das liegt am dramaturgischen Kniff dieses Films: Briefe, die David seinerzeit nach Hause geschrieben hat, geraten in die Hände der Enkelin, die aus ihnen die Biographie des – gerade gestorbenen und in einer etwas pathetischen Szene am Ende des Films beigesetzten – Großvaters puzzleartig zusammensetzt.
„Land and Freedom“ ist ein Spielfilm, ist Fiktion. Und dennoch gleichzeitig eine sorgfältig recherchierte Dokumentation, wie Spanienkämpfer der unterschiedlichsten Lager nach dem sie zumeist tief bewegenden Kinobesuch bestätigten.
Pitt Herrmann