Lampenfieber

BR Deutschland 1959/1960 Spielfilm

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Falk Schwarz
Viel Theater um das Theater
Brodelnde Feuerhöllen, tiefstürzende Automobile, knallende Schüsse - wer das alles bis zum Überdruss in Actionserien gesehen hat, findet hier einen leisen, ruhigen, klug durchkomponierten Film, der von einer Klasse Schauspielschüler erzählt, die lernen, was es heißt, sich zu verwandeln, in eine andere Person zu schlüpfen und damit die Zuschauer zu fesseln. Regisseur Kurt Hoffmann hat sich des Intendanten der Münchner Kammerspiele, Hans Schweikart, versichert, der den jungen Leuten für ihre Zukunft mit auf den Weg gibt: "Oberstes Gesetz des Berufs ist das Opfer. Versuchen Sie, nicht den Beifall der Meisten zu erringen, sondern streben Sie nach dem Urteil der Besten". Derart in die herbe Welt des Theaters entlassen, braucht es für die jungen Leute schon viel Liebe zum Beruf, um die Sprechübungen, die Körperschulung, die Gymnastik, das Rollenlernen durchzustehen. Harte Arbeit, tägliches Training mit unsicherem Erfolg. Vor allem aber Sensibilität und Empathie!Eine junge Frau spricht das Gretchen vor: "Ach, neige Du Schmerzensreiche", aber es gelingt nicht. Da macht es die Lehrerin Antje Weisgerber vor. Und so ereignet sich das Wunder: die Rolle lebt, im Ausdruck, in der Körperhaltung ist sie ganz diese Verzweifelte, die um ihr Leben ringt. Und es klingt der große GG an, für den Weisgerber in Düsseldorf und Hamburg das Gretchen war. - Nun verliebt sich Gitta (Dunja Movar) in einen Mitschüler. Sie hat aus lauter Begeisterung das Einverständnis ihrer Eltern zum Studium gefälscht, die Schule kommt dahinter, doch sie darf bleiben. Allen gemeinsam ist die Sorge, wie sie ihren Unterhalt für den nächsten Monat verdienen: mit 200 Mark muss auszukommen sein! Die Liebe zum Theater als Treibsatz und Motivation. Kurt Hoffmann (mit dem Drehbuch von Heinz Pauck) schildert das Auf und An an dieser Schule mit einer fein austarierten Dramaturgie - nichts wird übertrieben, nichts wird künstlich aufgebauscht, es treten wunderbare (fertige) Schauspieler auf (wie Henry Vahl, Hannes Messemer) und es durchzieht diesen Film eine Noblesse und handwerkliche Meisterschaft, dass auch aus einem unspektakulären Sujet ein berührender Film entsteht. Die Kamera des Schweden Sven Nykvist verzichtet auf jedes In-den-Vordergrund-Drängen und setzt sparsames Licht und wenige Kamerafahrten ein. Doch es ist die bescheidene, unschuldigen Liebreiz ausstrahlende Dunja Movar, die sich mit ihrer Natürlichkeit in die Herzen der Zuschauer spielt. Wie eng Leben und Tragik auf der Bühne und im Leben verquickt sein können: die sanfte, leise Dunja Movar nahm sich mit 23 Jahren das Leben.

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Music

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Co-author

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Still photography

Costume design

Editing

Assistant editor

Music

Cast

Producer

Unit production manager

Location manager

Production assistant

Duration:
2706 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1960, 21726, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 03.03.1960, München, Rathaus-Lichtspiele

Titles

  • Originaltitel (DE) Lampenfieber

Versions

Original

Duration:
2706 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 22.02.1960, 21726, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 03.03.1960, München, Rathaus-Lichtspiele