Summary
Not a Word
The renowned conductor Nina is in the midst of rehearsals for an important concert when her teenage son, Lars, is injured in a mysterious accident at school. Torn between her professional obligations and maternal responsibilities, Nina decides to take Lars to their vacation home on the French Atlantic coast for five days, where they usually spend their summer holidays. The seclusion is intended to facilitate his peaceful recovery. While Nina tries to manage the orchestra remotely, Lars becomes increasingly withdrawn. It soon becomes clear that there are unspoken conflicts in their relationship. Additionally, Nina suspects that Lars might have been involved in a fatal crime at school, either as a witness or even as an accomplice.
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Mitten in der Orchesterprobe muss Nina den Dirigentenstab an ihre Assistentin Yura weiterreichen: Es hat einen Vorfall an der Schule gegeben und Lars ist mit Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Niemand will so recht mit der Sprache herausrücken, nur ganz im Ungefähren erfährt Nina von der Lehrerin Gyami, dass ein Mädchen umgekommen ist und Lars, obwohl er es kaum kannte, sich daraufhin aus dem Fenster des Klassenzimmers stürzen wollte. Ninas „Ex“ Alex Goff, der den letzten Elternsprechtag versäumt hat, schaut nur kurz in der Poliklinik vorbei: Terminstress.
Hat Lars, der technikbegeisterte Bastler, vielleicht nur das Fenster reparieren wollen? Ein ruhiges Gespräch zwischen Mutter und Sohn kommt nicht zustande, schon wieder funkt Julijan dazwischen. Sodass die Alleinerziehende eine für ihre berufliche Karriere schwierige Entscheidung trifft: Ein fünftägiger Kurzurlaub mit Lars, der sich für Belle-Île-en-Mer, die größte bretonische Atlantikinsel als ein Ort voller Erinnerungen an schöne Sommerurlaube entscheidet.
Doch „ihr“ kleines, längst winterfest gemachtes Haus am Strand von Locmaria, das ihnen die Tankstellen- und Ladenbesitzerin Barban in aller Eile herrichtet, erweist sich als dunkel und kalt – und der trostlose Strand bei böigem Wind und regnerischem Wetter als nicht wirklich erholsam. Die im Internet für Aufsehen sorgende „Schreckenstat“ an der Münchner Schule steht ständig zwischen den beiden – unausgesprochen. Nina misstraut diesbezüglich ihrem Sohn und ist gleichzeitig nicht ehrlich zu ihm: Yura und Julijan bedrängen sie, nach München zurückzukehren.
Lars zieht sich jeden Tag weiter zurück. Nicht zuletzt, weil ihn Barbans Tochter Guenola an seine 13-jährige Münchner Klassenkameradin Karla erinnert, mit der er nach Schulschluss häufig Verstecken gespielt hat. Auch am Tag ihres Todes war er mit Karla verabredet, aber sie ist nicht gekommen. Als die Fähre aufgrund eines Sturms nicht zum Festland verkehrt und Nina sich bei einem Absturz verletzt, kommen sich Mutter und Sohn erstmals näher. Letzterer verbindet ihre Wunden, kocht Spaghetti – und macht das Segelboot wieder flott…
Hanna Slak im Grandfilm-Presseheft; „Auf der Insel treffen unsere Protagonisten auf eine andere Familie. Die Unterschiede zwischen den beiden Familien machen die blinden Flecken in der Beziehung zwischen Nina und Lars deutlich und entlarven sie als Stadtmenschen, die an das Leben auf der Insel nicht gewöhnt sind. Das junge Mädchen Guen ist etwa so alt wie Lars und wie die ermordete Schülerin. Zunächst wirkt sie zerbrechlich und verletzlich; wir befürchten, dass Lars eine Bedrohung für sie sein könnte. Doch es ist die Leichtigkeit, mit der Guen ihre Gefühle und Gedanken zum Ausdruck bringt, die in Lars einen längst überfälligen Prozess der Selbsterkenntnis auslöst, der die Dinge zwischen ihm und Nina gefährlich in Bewegung bringt.“
Für die 1975 in Warschau geborene Deutsch-Slowenin Hanna Slak spielen Musik und die Geräusche der Natur eine gleichwertige Rolle zur Sprache. Gustav Mahlers Fünfte Sinfonie taucht fünfmal im Film auf - einmal für jeden Satz, während die Geschichte durch ihre eigenen Erzählbewegungen fortschreitet. Hanna Slak wollte das Gefühl erreichen, „dass die Symphonie auch dann weiterläuft, wenn wir sie nicht hören, dass sie immer da ist und im Hintergrund von Ninas Gedanken spielt, dass die Musik die Geschichte tatsächlich beeinflusst und verändert.“ Die Idee war, die Musik im Film mit der Stimme der Natur zu verbinden, die Musik mit den Geräuschen der Insel zu verbinden: Wind, Meer, Vögel. „Kein Wort“ ist ein Film, in dem es darum geht, wieder zu lernen, zuzuhören - der Musik, den Menschen, aber auch der Natur.
Gedreht ab 19. Januar 2022 auf Belle-Île-en-Mer und im April 2022 in München und Zagreb feierte „Kein Wort“ am 30. April 2024 Deutsche Erstaufführung beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.
Pitt Herrmann