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Director of photography
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Original distributor
DVD distributor
Duration:
581 m
Format:
35mm
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 25.12.1953
Titles
- Originaltitel (DD) Jagd um Sekunden
Versions
Original
Duration:
581 m
Format:
35mm
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 25.12.1953
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In Eisenach blicken die Dokfilmer unter die Hauben der zunächst in Johannistahl auf Basis des BMW 328 entwickelten EMV-Rennwagen. Der leitende Ingenieur Walter Gerstenberg erläutert die Feinheiten der 1,5-Liter- und 2-Liter-Motoren, die DDR-Stars Arthur Rosenhammer und Edgar Barth zeigen anschließend auf der Rennstrecke die Überlegenheit der Boliden aus volkseigener Produktion. 300.000 Zuschauer jubeln den „Eisenacher Silberpfeilen“ zu, auch der Ex-Europameister Hans Stuck muss sich geschlagen geben. Obwohl, wie im Film ausgeführt, Erfahrungen aus dem Rennsport auch für den Alltag genutzt werden können, etwa für „Gebrauchsreifen“ des Gummiwerks Riesa oder die Zündkerzenproduktion im VEB Keramische Werke Neuhaus-Schierschnitz, kam bereits Ende der 1950er Jahre das „Aus“ für den DDR-Motorrennsport, Rosenhammer und Barth gingen in die Bundesrepublik.
„Jagd um Sekunden“ entsprach einerseits der Forderung des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport nach einer Ausweitung der Sportberichterstattung und antizipierte andererseits den Kurs der neuen, von Anton Ackermann geleiteten und beim Ministerium für Kultur angesiedelten Hauptverwaltung Film. Danach sollte die Defa ihre Kontakte mit westdeutschen Künstlern auffrischen und vertiefen, nachdem eine offizielle Kooperation mit dem bundesdeutschen Verband der Filmproduzenten an der Bonner Ministerialbürokratie gescheitert war. Ziel war die Teilnahme von DDR-Filmen an westdeutschen Festivals wie Mannheim und Oberhausen sowie der Vorstoß auf internationale Festivals etwa in Venedig, Cannes und Locarno. 1955 fand das erste gesamtdeutsche Dokumentarfilmfestival in Leipzig mit paritätisch aus Ost und West besetzter Jury statt: die DDR präsentierte sich als fortschrittlicher und friedliebender Staat und warb um internationale Anerkennung.
Die 20-minütige Kurzfilm des Defa-Studios für Wochenschau und Dokumentarfilm kam nach der Uraufführung am 25. Dezember 1953 als Beifilm zum Hauptprogramm in die DDR-Kinos. Er sollte 1954 auf der Mannheimer Filmwoche gezeigt werden, was der Bonner „Interministerielle Ausschusses für Ost/West-Filmfragen“ wegen angeblicher Propaganda für den Sozialismus untersagte.
Pitt Herrmann