Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Commentary
Director of photography
Assistant camera
Editing
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
1850 m, 66 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Agfa Wolfen
Screening:
Uraufführung (DD): 21.07.1950, Berlin/DDR, Babylon, DEFA-Filmtheater Kastanienallee
Titles
- Originaltitel (DD) Immer bereit
- Arbeitstitel (DD) Deutschlandtreffen 1950 in Berlin
- Weiterer Titel (DD) 1. Deutschlandtreffen der Freien Deuschen Jugend 1950 in Berlin
- Weiterer Titel (DD) Deutschlandtreffen der Jugend, Berlin 1950
Versions
Original
Duration:
1850 m, 66 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Agfa Wolfen
Screening:
Uraufführung (DD): 21.07.1950, Berlin/DDR, Babylon, DEFA-Filmtheater Kastanienallee
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„Immer bereit“, ein Auftragswerk der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und ihrer Jugendorganisation FDJ unter dem Arbeitstitel „Kalter Krieg“, wurde dem ursprünglich vorgesehenen Regisseur Slatan Dudow nach heftigen Auseinandersetzungen um den im gleichen Jahr fertiggestellten Propagandastreifen „Familie Benthin“ entzogen. So übernahm Kurt Maetzig zusammen mit dem Szenaristen und Drehbuchautor Feodor Pappe die Regie. Der Film propagiert die unteilbare deutsche Republik vor dem Hintergrund eines propagandistisch herausgestellten globalen Anti-Amerikanismus (zu Wort kommen kommunistische Funktionäre beinahe aus allen Erdteilen, besonders aber aus Westeuropa) und eines geradezu erschreckend grotesken Stalin-Kultes, der zusammen mit den Aufmarsch-Formationen stark an die Dreißiger und Vierziger Jahre unter dem Hakenkreuz erinnert.
Feodor Pappe und Kurt Maetzig sowie das gute Dutzend Kameraleute um Harry Bremer, Andre von Babus, Walter Roßkopf und Ewald Krause schlagen sich wacker: Reden, Fahnen, Grußadressen, Geschenke, Jubel. Das ist ziemlich unaufgeregt-hausbacken, bisweilen geradezu journalistisch-distanziert gedreht, keine suggestive Mittendrin-Propaganda einer Leni Riefenstahl. Und dennoch wirkt in den Bildern von den martialischen Marschkolonnen Unter den Linden und den Massenchoreographien aus dem neueröffneten Walter-Ulbricht-Stadion die Ästhetik der 1930er und 1940er Jahre unmittelbar nach, was naturgemäß erst mit größerem zeitlichem Abstand in seiner ganzen Dimension erkennbar wird. Was besonders für das im letzten Teil des gut einstündigen Dokfilms gezeigte militärisch durchorganisierte Lager Wuhlheide der Kinderorganisation Junge Pioniere gilt: Hier wird erneut für Führer, Volk und Vaterland stramm gestanden – nur dass fünf Jahre später die Fahne, die hier ein JP-Wimpel ist, unter anderem Vorzeichen vorangeht.
„Immer bereit“ ist der erste dokumentarische Farbfilm der Defa. Wobei das Filmmaterial so knapp bemessen war, dass äußerst sparsamer Umgang mit den Ressourcen notwendig erschien. Da aber an vielen Drehtagen schlechtes Wetter für unzureichende Lichtverhältnisse sorgte, sodass das zuvor festgelegte Drehpensum immer wieder verfehlt wurde, musste eine außerordentliche Konferenz klären, ob das Projekt nicht besser in Schwarzweiß zu Ende geführt werden sollte. Es blieb bei der Farbe und „Immer bereit“ mutierte, im Paket zusammen mit einer Biographie Johann Sebastian Bachs am 21. Juli 1950 in die Lichtspielhäuser gebracht, mit 1,2 Millionen Besuchern zum erfolgreichsten Dokfilm der Defa.
Defa-Stiftungsvorstand Ralf Schenk, Kurator der Filmreihe „Defa in Farbe“, die im Februar und März 2014 im Berliner Zeughauskino lief, zitiert im Programmheft mit Günter Jordan eine spätere Kritikerstimme, welche bei allen oben genannten Vorbehalten durchaus auch ihre Berechtigung hat: „Die Bilder lassen Beobachtungen in den Haltungen und Gesichtern der Jugendlichen zu, in denen das noch Erstmalige, das noch nicht Normierte, das noch auch sich selbst Leidenschaftliche zu sehen ist.“ „Immer bereit“ ist übrigens keine Produktion des Defa-Studios für Dokumentarfilme, wie es auf der Homepage der Defa-Stiftung heißt, sondern eine der Deutsche Film Aktiengesellschaft Berlin. Das Defa-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme ist 1952 gegründet und erst 1975 in Defa-Studio für Dokumentarfilme umbenannt worden.
Pitt Herrmann