Ich bei Tag und Du bei Nacht

Deutschland 1932 Spielfilm

Summary

I by Day, You by Night

A comedy revolving around a doubly used room for rent: Hans is a waiter working the night shift; Grete is a manicurist. Thanks to busy landlady Seidelbast both live in the same room – he during the day, and she at night. One day, Grete and Hans – who until then never actually met each other –, get together outside their shared home. Not knowing that they’re roommates, they fall in love. Consequently, Hans and Grete have to endure many misunderstandings and mix-ups before they are happily united in their single bedroom.

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Falk Schwarz
Unter der Normaluhr
Es ist 18 Uhr. Er steht da, hat einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. Und wartet. Es wird zehn Minuten nach sechs. Nichts tut sich. Grete (Käte von Nagy) möchte sich aus dem Frisiersalon davonstehlen und zum Rendezvous. Täuscht eine Ohnmacht vor. Doch die Chefin lässt sie nicht gehen. Willy Fritsch (Hans) steht immer noch unter der Normaluhr. Jetzt ist es zwanzig Minuten nach sechs. Jetzt geht er. - Regisseur Ludwig Berger und Kameramann Friedel Behn-Grund halten so direkt auf die Uhr, lassen die Zifferblätter so langsam vorrücken, dass der Zuschauer förmlich mitleidet. Als das Paar sich das zweite Mal unter der Normaluhr treffen will, kann er nicht kommen. In dem Restaurant, in dem er kellnert, ist zuviel los. Ausserdem regnet es. Unerbittlich verrinnen die Minuten auf der Normaluhr, die Schicksal spielt. - Dazu gehört Mut, die Zuschauer so lange mitwarten zu lassen. Das Paar jedoch ist so guter Laune, sie tänzelt so keck und verliebt auf dem Regenbogen, er steht so stockfischartig daneben, dass die filmische Zeit vorüberzieht wie im Fluge. Behn-Grund versucht etwas Gewagtes: er kippt die Kamera, als sich Grete im Spiegel anschaut. Der Spiegel, der ihre Schönheit verdoppelt, steht nicht vertikal im Bild, sondern leicht schräg. Die Kamera kümmert sich nicht mehr um den Goldenen Schnitt. Zwar mussten die Zuschauer genau hinschauen, um es zu merken, aber diese leichte Versetzung wird unterschwellig wahrgenommen als eine Metapher für das Liebesverhältnis der Beiden. Sie kriegen sich, aber sie haben sich noch nicht. Dazwischen trällert sie, summt er, spielt die Kapelle Werner Richard Heymanns Schlager: "Wenn ich sonntags in mein Kino geh!" Und tatsächlich: es gibt einen Film im Film. Anstatt den Film mit Balletteinlagen und Revuegetingel zu beladen, schauen wir nur indirekt auf diese Szenen. Denn Hans ist mit einem Filmvorführer befreundet, den er immer wieder in seiner Kabine besucht. Und dann schaut er eben auch mal durch das Guckloch in der Wand auf die Kinoleinwand, was da gezeigt wird, und die Kamera tut es ihm nach. Und so kommt der Zuschauer an eine Revue, die nur im Film des Films stattfindet. Wieder dieses Indirekte, diese Aktivierung der Fantasie der Zuschauer, die ein witziges und kluges Drehbuch (Hans Székely und Robert Liebmann) liefert. Soviel Federleichtes, Charmantes, Intelligentes, von jüdischen Künstlern erdacht und inszeniert, konnte deutscher Film, bevor die Nazis alles zerschlugen.

Credits

Director

Director of photography

Cast

Producer

All Credits

Director

Director of photography

Still photography

Production design

Costume design

Conductor

Music performer

Cast

Producer

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Shoot

    • August 1932 - November 1932: Schloß Sans Souci Potsdam bei Berlin
    • 01.08.1932 - 27.10.1932: Ufa-Ateliers Neubabelsberg
    • 01.08.1932 - 27.10.1932: Berlin, Potsdam, Schloß Sanssouci [Außenaufnahmen]
Duration:
2676 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.11.1932, B.32564, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 28.11.1932, Hamburg, Ufa-Palast;
Aufführung (DE): 29.11.1932, Berlin, Gloria-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Ich bei Tag und Du bei Nacht

Versions

Digitalisierte Fassung

Duration:
96 min
Format:
DCP 2k, 1:1,19
Video/Audio:
s/w, 3.0

Original

Duration:
2676 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1.33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 18.11.1932, B.32564, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 28.11.1932, Hamburg, Ufa-Palast;
Aufführung (DE): 29.11.1932, Berlin, Gloria-Palast