Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Music
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Jürgen Hübner
- Gafrei
- Barbara
- Elise
- Ines
Production company
All Credits
Director
Screenplay
based on
Director of photography
Production design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Assistant editor
Sound
Music
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Jürgen Hübner
- Gafrei
- Barbara
- Elise
- Ines
Production company
Unit production manager
Location manager
Shoot
- Deutsches Hygiene-Museum, Dresden, Sachsen
Duration:
70 min
Format:
1:1,33
Video/Audio:
Farbe, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 02.08.1981, DDR-TV
Titles
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Harmloser Anfang
Versions
Original
Duration:
70 min
Format:
1:1,33
Video/Audio:
Farbe, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 02.08.1981, DDR-TV
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Als es in der Bar dann erwartungsgemäß zum großen Knall kommt, immerhin war Barbara mit dem „Doktor“ seit drei Jahren zusammen und träumte von Ehe und Kindern, nimmt sich Hermann auch als Organisator der Exkursion in die Pflicht und tröstet Babsi. Die ihm ihr Herz ausschüttet – im Bett. „Mit dir könnte ich auf Bäume klettern“ wird Hermann, bis dahin glücklich verheiratet mit Elise und stolzer Vater der Oberschülerin Ines, euphorisch und lässt sich zum Versprechen hinreißen, sich von seiner Gattin scheiden zu lassen. Barbara, die sich schon länger eingeengt fühlt in ihrem kleinen Dachzimmer, vom immer gleichen Alltag ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Verpflichtungen und nicht zuletzt mit ihrem als Gigolo bekannten Liebhaber hadert, sieht eine Möglichkeit, auszubrechen.
Aus Elbflorenz wieder zurück in der brandenburgischen Provinz kann sich Hermann Gafrei nicht von seiner Familie lösen. Hinzu kommt, dass Günter Siebold ihn bittet, ein gutes Wort für ihn bei Babsi einzulegen, mit der er jetzt ernsthaft die Ehe eingehen und eine Familie gründen will. Doch die nimmt ihren Abteilungsleiter beim Wort, stellt ihn in seinem Büro zur Rede und droht, die Dresdener Nacht öffentlich zu machen. Der Brief auf dem Kopfbogen des Interhotels mit Hermanns Liebesschwüren liegt im Koffer bei ihrer Schwester Hannelore (Ulrike Stanelle), die schon damit begonnen hat, das Nest für Babsi und dem ihr noch unbekannten Neuen zu renovieren, als sie eine schreckliche Nachricht erreicht.
Denn in der Nacht, in der für die nun erwachsene Tochter Ines eine große Geburtstagsparty läuft, stirbt Barbara. Günter Siebold findet sie am anderen Morgen nackt auf dem Boden ihrer Dachwohnung liegend vor. Für die Kriminalisten Hauptmann Peter Fuchs und Oberleutnant Jürgen Hübner steht rasch fest, dass es sich nicht um Selbstmord handelt. Die K-Techniker (Klaus Rätsch, Alfred Lux und Helmut Wenzlau) finden keine Spuren. Auch das Tatmotiv bleibt im Dunkeln: Vom Abschnittsbevollmächtigten Karl (Erik Veldre) über den betagten Nachbarn Fritz Klootz (Peter Brang) bis hin zu Margot (Vera-Renée Kubsch) und den anderen Kollegen im Betrieb können alle nur Positives über die Tote zu Protokoll geben.
Weil Ines und ihr Freund Jürgen (Roland Seidler) in besagter Nacht den „Doktor“ aus dem gegenüberliegenden Haus haben kommen sehen, gerät Günter Siebold unter Verdacht, eine Eifersuchtstat begangen zu haben. Doch wird er von Barbaras Nachbarn Fritz Klootz entlastet. Erst als Hannelore Kuhnt den Koffer ihrer Schwester erwähnt, kommt mit dem darin entdeckten Brief endlich Bewegung in die zähen Ermittlungen. Der geständige Täter wartet schon mit gepacktem Koffer auf die Polizisten…
„Harmloser Anfang“, am 2. August 1981 innerhalb der Reihe „Polizeiruf 110“ im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt, ist eine knapp siebzigminütige, zum Ende hin reichlich melodramatische Beziehungstragödie ohne gesellschaftlichen oder politischen Hintergrund. Als Ines sicher ist, die Silhouette ihres geliebten „Paps“ in besagter Nacht am Fenster des Nachbarhauses gesehen zu haben, zerbricht sie fast am selbstauferlegten Schweigen gegenüber den Ermittlern. Auch Günter Siebold fühlt sich schuldig, obwohl er als Täter nicht infrage kommt.
Als Hermann Gafrei einen Zusammenbruch erleidet, bei dem er sich als Mörder zu erkennen gibt, schiebt der „Doktor“ diese Aussage ins Reich krankhafter Phantasie. Die grundsätzliche Frage, warum ein Seitensprung in der aufgeklärten sozialistischen Gesellschaft überhaupt solch gravierende Folgen haben kann, wird gar nicht gestellt. Dafür haben beide Kriminalisten im offenbar einzigen Gasthaus der Provinzstadt, die kurz vor ihrer 750-Jahr-Feier steht, mit den Tücken alten Mobiliars zu kämpfen – in ihrem Zweibettzimmer.
Pitt Herrmann