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All Pictures (10)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Ansa
- Holappa
- Huotari
- Liisa
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Director of photography
Lighting design
Production design
Costume design
Editing
Sound design
Sound
Music
Cast
- Ansa
- Holappa
- Huotari
- Liisa
Production company
in co-production with
in association with
Producer
Co-Producer
Producer (TV)
Original distributor
Shoot
- Helsinki
Duration:
81 min
Format:
DCP, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby 5.1
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 09.08.2023, 245969, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (FR): 22.05.2023, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 14.09.2023
Titles
- Originaltitel (DE) Fallende Blätter
- Arbeitstitel Autumn Leaves, Dead Leaves
- Originaltitel (FI) Kuolleet lehdet
- Weiterer Titel (FR) Les Feuilles Mortes
- Weiterer Titel (eng) Fallen Leaves
Versions
Original
Duration:
81 min
Format:
DCP, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby 5.1
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 09.08.2023, 245969, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (FR): 22.05.2023, Cannes, IFF;
Kinostart (DE): 14.09.2023
Awards
Filmfest München 2023
- Bayern 2- und SZ-Publikumspreis
IFF Cannes 2023
- Preis der Jury
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Holappa schuftet am Bau, eine nicht nur körperlich schwere Arbeit: der durch einen Hochdruckreiniger aufgewirbelte Staub dürfte für seine Lunge schädlich sein. Sein Kollege Huotari, mit dem er sich in der Baubaracke eine Zweibett-Koje teilt, muss ihn ziemlich bearbeiten, bis er ihn zum Karaoke-Abend begleitet. Denn eigentlich liebt Holappa die Einsamkeit. Und singt dann in der Bar mitten in Helsinki keinen melancholischen finnischen Tango wie sein Kollege, sondern Franz Schuberts Serenade „Leise flehen meine Lieder“ auf Deutsch!
Ansa erwischt jemanden beim Containern abgelaufener Lebensmittel, was nicht nur in Deutschland, sondern offenbar auch in Finnland skandalöserweise ein Straftatbestand ist. Als sie den Diebstahl nicht anzeigt, sondern selbst etwas einsteckt, wird sie vom Supermarkt-Leiter, der sich selbst mit schrägen Geschäften bereichert, fristlos entlassen. Was ihre empathische Kollegin und Freundin Liisa nicht verhindern kann, ohne ihren Job aufs Spiel zu setzen. Erbsenzählende Arschlöcher gibt es auch bei Holappa auf dem Bau, der freilich unabhängig davon mit einem erheblichen Alkoholproblem zu kämpfen hat. Dennoch haben sich zwei verwandte Seelen getroffen in der unerklärten Hoffnung, ihr Single-Dasein demnächst beenden zu können.
Der erste Kinobesuch gilt ausgerechnet einem Zombie-Streifen, freilich einem von Jim Jarmusch aus dem Jahr 2019, der eigentlich eine Komödie ist: „The Dead don’t die“. Und Ansa mächtig amüsiert. Weil Holappa, als Kettenraucher, den in die Hosentasche gesteckten Zettel mit ihrer Telefonnummer verliert und beide weder Namen noch Adresse des jeweils anderen wissen, schauen sie zwar regelmäßig in der Karaoke-Bar und beim Vorort-Kino vorbei, verpassen sich aber immer wieder. Ansa hat daheim inzwischen ihren Strom abgestellt, muss bald auf die halbe Stunde Computer-Nutzung im Internetcafé verzichten, auch wenn der Kaffee gut und im Preis von zehn Euro inbegriffen ist.
Holappa, inzwischen nach einem vom Arbeitgeber verschuldeten Unfall fristlos entlassen, hat als erheblich schlechter bezahlter Hilfsarbeiter auf dem Bau Ersatz gefunden. Wie auch Ansa, die nun als Frau unter lauter Männern in einem Stahlwerk malocht! Beide kommen endlich wieder in der Karaoke-Bar zusammen, als das schräge Fin-Pop-Duo Mausetytöt (Anna und Kaisa Karjalainen) noch schrägere Texte zu Gitarre und Keyboard singt. Doch noch steht eine gemeinsame Zukunft wie bei Liisa und Huotari in den Sternen, als Holappa von einer Straßenbahn überfahren wird und in der Klinik in künstliches Koma versetzt wird. Alma kommt samt Vierbeiner Chaplin vorbei, um ihm am Krankenbett aus Illustrierten vorzulesen…
Nach „Schatten im Paradies“ (1986), „Abgebrannt in Helsinki“ (1988) und „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ (1990) ist „Fallende Blätter“ der vierte Teil einer als Trilogie geplanten Proletarier-Reihe von Aki Kaurismäki. Der mit seiner wundervoll lakonischen Liebesgeschichte, die zugleich eine Verbeugung vor seinen „Göttern“ Bresson, Ozu und Chaplin ist, einen Rücktritt vom Rücktritt vollzogen hat: Eigentlich wollte der Regisseur nach dem 2017 auf der Berlinale aufgeführten Film „Die andere Seite der Hoffnung“ mit damals 59 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand treten.
Aki Kaurismäki im Pandora-Presseheft: „Da mich der Gedanke an all die sinnlosen, unnötigen und kriminellen Kriege in unserer Welt sehr quält, habe ich beschlossen, eine Geschichte über diejenigen Themen zu schreiben, durch die meiner Meinung nach in der Zukunft eine Chance auf mehr Humanität in unserer Gesellschaft besteht: Eine Geschichte über die Sehnsucht nach Liebe, nach Solidarität, nach Hoffnung und dem Respekt für andere Menschen, für die Natur und allem, was in ihr lebendig oder tot ist – vorausgesetzt, das Subjekt dieser Geschichte verdient diese Aufmerksamkeit.“
Pitt Herrmann