Credits
Director
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Director of photography
Editing
All Credits
Director
Screenplay
Script editor
Script (other)
Director of photography
Assistant camera
Optical effects camera
Editing
Sound
Miscellaneous
Consultant
Music consultant
Production company
Commissioned by
Unit production manager
Duration:
1570 m, 57 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Censorship/Age rating:
Prüfung (DD): 07.08.1987, 388/88, Für Kinder unter 14 Jahren nicht zugelassen;
Prüfung (DD): 07.08.1987, 168/87, Zulassung für den organisierten Einsatz durch den Auftraggeber
Screening:
Uraufführung (DE): 21.10.1988;
TV-Erstsendung (DD): 06.11.1988, Erstes Programm des DDR-Fernsehens;
Aufführung (DD): 27.11.1988, Leipzig, IFF
Titles
- Originaltitel (DD) Erinnern heißt leben
Versions
Original
Duration:
1570 m, 57 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Censorship/Age rating:
Prüfung (DD): 07.08.1987, 388/88, Für Kinder unter 14 Jahren nicht zugelassen;
Prüfung (DD): 07.08.1987, 168/87, Zulassung für den organisierten Einsatz durch den Auftraggeber
Screening:
Uraufführung (DE): 21.10.1988;
TV-Erstsendung (DD): 06.11.1988, Erstes Programm des DDR-Fernsehens;
Aufführung (DD): 27.11.1988, Leipzig, IFF
Langfassung
Duration:
1613 m, 59 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Awards
1988
- Prädikat: wertvoll
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„Erinnern heißt leben“ ist zuallererst eine ganz persönliche Spurensuche – die nach dem Grab ihrer Großmutter auf dem seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz stehenden Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Im komplett erhaltenen Archiv der Friedhofsverwaltung konnte man Róża Berger-Fiedler problemlos den Standort mitteilen. Sie hat danach immer weitere Erkundungen auf dem 1880 angelegten und mit rund 42 Hektar flächenmäßig größten erhaltenen jüdischen Friedhof Europas unternommen. Unter den rund 116.000 Grabstellen, die sowohl die antisemitischen Vernichtungsaktionen der Nationalsozialisten als auch den Zweiten Weltkrieg überstanden haben, suchte und fand sie prominente Berliner Persönlichkeiten.
Nicht eine zeitgeschichtliche Chronologie, sondern ihre Spaziergänge bestimmen Inhalt und Rhythmus des vom Schauspieler Thomas Kästner und der Regisseurin selbst aus dem Off kommentierten Films, der mit ihrer Charakterisierung des Vaters beginnt: „Früher nicht gläubig, aber doch ein Jude.“ Die Französische Revolution brachte auch den Juden Preußens bürgerliche Freiheiten, Henriette Herz gründete um 1780 den ersten Berliner Salon, Amalie Beer und Rahel Varnhagen setzten diese Tradition fort. Der Arzt und Stadtrat Salomon Neumann setzte sich besonders für die Armen ein, Julius Löwenberg schrieb über die Reisen seines Freundes Alexander von Humboldt, die Warenhauskönige Abraham Adolf Jandorf und Hermann Tietz liegen ebenso in Weißensee begraben wie die Frauenrechtlerin Lina Morgenstern, die Gründerin der Berliner Volksküchen.
Moses Mendelssohn, der Philosoph der Aufklärung, der 1786 in Berlin starb, gibt Róża Berger-Fiedler Gelegenheit, auf einen zweiten, freilich von den Nationalsozialisten größtenteils zerstörten jüdischen Friedhof an der Großen Hamburger Straße am Rande der Spandauer Vorstadt hinzuweisen. Und auf dem wie durch ein Wunder erhaltenen jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg liegt Martha Liebermann an der Seite ihres Gatten, des Malers und Akademiepräsidenten Max Liebermann.
Aus der autobiographischen Perspektive heraus ist, u.a. in Zusammenarbeit mit Klaus Gysi, dem früheren Minister für Kultur und seit 1979 Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR, eine Spurensuche über das jüdische Leben in Berlin entstanden, welche die Vergangenheit mit der DDR-Gegenwart Mitte der 1980er Jahre verbindet. Ihre Botschaft hinter den Aufnahmen der vielköpfigen, zum Lichterfest Chanukka überschwänglich fröhlichen Ost-Berliner Gemeinde Adass Jisroel, situiert in der Spandauer Vorstadt (Scheunenviertel) mit unzerstörter, da in einem Hinterhof gelegenen Synagoge, lautet: Im Arbeiter- und Bauernstaat DDR ist unbeschwertes jüdisches Leben möglich.
Naturgemäß kein Thema war die klare Positionierung von SED-Partei- und Staatsführung für die Palästinenser und den PLO-Chef Jassir Arafat und gegen den israelischen Staat. Die dennoch dafür gesorgt hat, wie die Regisseurin anlässlich einer Vorführung Mitte März 2022 im Filmmuseum Potsdam bekundete, dass das knapp einstündige Auftragswerk des Magistrats von Berlin, Hauptstadt der DDR, zwar am 21. Oktober 1988 im Berliner Kino International uraufgeführt, aber zunächst nicht in den Kinos gezeigt wurde. Auch zur Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche war sie nicht eingeladen – und ihr Film wurde vom Nationalen Dokumentarfilmfestival Neubrandenburg als „künstlerisch und inhaltlich nicht bewältigt“ abgelehnt.
Pitt Herrmann