Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Till Hartmann
- Jana Vierling
- Rechtsanwalt Strubel
- Sabine
- Edgar Vierling
- Herta Vierling
- Prf. März
- Claudia März
- Chef
- Scholz
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Director of photography
Assistant camera
Lighting design
Set design
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Assistant editor
Sound
Sound assistant
Music
Cast
- Till Hartmann
- Jana Vierling
- Rechtsanwalt Strubel
- Sabine
- Edgar Vierling
- Herta Vierling
- Prf. März
- Claudia März
- Chef
- Scholz
- Dozent
- Kollege
- Kollege
- Ausbilder
Production company
Commissioned by
Producer
Producer (TV)
Unit production manager
Location manager
Production manager
Shoot
- 1989: München [Herbst]
Duration:
1065 m, 97 min
Format:
16mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor (?), Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 26.10.1990, Hof, Internationale Filmtage;
TV-Erstsendung (DE): 12.11.1990, ZDF
Titles
- Originaltitel (DE) Eine Wahnsinnsehe
Versions
Original
Duration:
1065 m, 97 min
Format:
16mm, 1:1,37
Video/Audio:
Eastmancolor (?), Ton
Screening:
Uraufführung (DE): 26.10.1990, Hof, Internationale Filmtage;
TV-Erstsendung (DE): 12.11.1990, ZDF
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Aber Jana will den ersten Schritt zur Zweierkiste unbedingt vollziehen, und sollte dieser auch viel zu früh im Hafen der bürgerlichen Ehe landen – schon aus Trotz gegen ihre dünkelhaften Eltern. Die Ehe verläuft erwartungsgemäß turbulent, was vor allem an der flippigen Jana liegt, die alles ausprobieren will, nur nicht ein elitäres Studium. Sie jagt sämtlichen Moden hinterher und bringt ihren Gatten im wahren Wortsinn um den Verstand.
So setzt Sönke Wortmanns Komödie „Eine Wahnsinnsehe“ folgerichtig in einer Nervenheilanstalt ein, in der Till seit nunmehr vier Jahren im Rollstuhl sitzt, nur um nicht als geheilt entlassen zu werden. Denn Frau und Kind sind ihm die Hölle. Der gemeinsame Anwalt Strubel hängt sein Fähnlein stets nach der Richtung, aus der kommerzieller Erfolg zu wehen verspricht. Er ist dabei, die Scheidungsmodalitäten auszuhandeln – aber Jana gibt sich plötzlich geläutert und will nichts davon wissen...
Rückblende. Am Tag nach besagter Studentendemonstration flüstert Jana per Telefon in Tills Ohr: „Ich find' dich scharf“. Auf diesem Niveau geht es die folgenden zwei in Maßen unterhaltsamen Stunden weiter: Jana holt den Softi-Jungbullen aus dem Stall, der „Polizeiwohnheim Nord“ heißt, heraus und die Schwiegereltern kaufen den beiden ein schmuckes Häuschen, Till studiert nach Dienstschluss die Theorien der Apo-Linken und dann kommt auch schon Söhnchen Max zur Welt. Alles könnte seinen unruhigen, stressigen, aber letztlich materiell gesicherten, gutbürgerlichen Gang gehen, würde sich Jana nicht jede Minute einer neuen Bewegung anschließen, von der kommunistischen Weltrevolution über die Psychoanalyse samt obligatorischem Seitensprung mit dem Analytiker bis hin zur Bhagwan-Jüngerschaft, die aus dem trauten Heim ein Sektenzentrum werden lässt.
Till ist bereit, alles mitzumachen. Aber er lernt halt langsamer, versucht verzweifelt, Polizeidienst, Ehe und Weiterbildung unter einen Hut zu bringen. Kaum hat er sich in Freuds Werke eingelesen, nachdem er bei Adorno bereits zu spät kam, ist Janas Psychophase bereits vorbei. Und als er im indischen Guru-Gewand daheim auftaucht, sind die Sektenmitglieder längst über den Großen Teich verschwunden...
„Eine Wahnsinnsehe“ ist gagreich, aber lässt absolut kein Klischee aus. Und das nervt spätestens bei „Halbzeit“. Auch wenn Wortmann reichlich Zeitgeist-Ironie in seiner Komödie verpackt hat etwa beim erfolgreichen Marsch durch die Institutionen: Vom außerparlamentarischen Steinewerfer zur antibürgerlichen Linken bis hin zur etablierten Toskana-Fraktion der Sozialdemokratie und der Grünen ist es für seine Protagonisten nur ein ebenso kleiner Schritt wie für Joschka Fischer & Co.
Pitt Herrmann