Ein seltsamer Gast

Deutschland 1936 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Ein Fest der Schauspieler
Ein kleines, kurioses Kriminalstückchen, das sehr von Schauspielern lebt. Zunächst Alfred Abel in der Rolle des Juweliers, der aus Vornehmheit und Anstand sich nicht vehement genug zur Wehr setzt. Er erduldet seine Opferrolle und als er schließlich rehabilitiert ist, verzieht er ebenfalls keine Miene. Ein Gentleman durch und durch, der ob der eigenen Katastrophe nicht aus seiner Rolle fällt! Dann Fritz Odemar als der Onkel Théophile, dem sich anzuvertrauen für die Familie kein Problem sein sollte. Nicht nur schaut er herzig, er ist auch zugewandt und liebevoll. Herrlich dumm und brutal der Taxifahrer von Valy Arnheim. Ilse Petri flattert als die Verlobte durch die Kulissen, findet sich aber auch in der üblen Spelunkenatmosphäre des Hotels „dritten Ranges“ zurecht. Der Film lebt sehr vom Kontrast der hell erleuchteten Verlobungsfeier, die Kameramann Karl Hasselmann geschickt mit flachen Schatten ausleuchtet und der dunklen, düsteren Stimmung im Hotel, wo ein Mord geschehen ist und nun die Kriminaler und die Familie beratschlagen, wer wohl als Täter infrage kommt. Dazu hat Architekt Otto Moldenhauer in die Babelsberger Hallen einen realen Straßenzug gesetzt, auf dem die Autos vorbeifahren, anhalten und Menschen hin und her flanieren. 1936 beherrschte man noch nicht die Akustik der Atelierhallen, die sich bei Tonaufnahmen unangenehm auswirkt, weil auf einer offenen Straße natürlich kein Hall zu hören ist. Ein Wiedersehen mit Rudolf Klein-Rogge, dem Mabuse in Fritz Langs Filmen, der hier nur eine Chargenrolle als Kommis übernommen hat. Schließlich und endlich wird auch der wahre Täter ermittelt, der fast noch geflohen wäre. Wer es war? Spielt es eine Rolle? Der Film scheint selber die Achseln zu zucken. Wir erleben Menschen auf der Leinwand, mit Sympathie und darstellerischem Temperament ausgeführt. Reicht doch für 90 Minuten - oder?

Credits

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Production company

All Credits

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

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Editing

Conductor

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Production company

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Location manager

Shoot

    • Januar 1936 - Februar 1936
Duration:
8 Akte, 2300 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 03.04.1936, B.42090, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 08.04.1936, Berlin, U.T. Kurfürstendamm, U.T. Friedrichstraße

Titles

  • Originaltitel (DE) Ein seltsamer Gast

Versions

Original

Duration:
8 Akte, 2300 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 03.04.1936, B.42090, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 08.04.1936, Berlin, U.T. Kurfürstendamm, U.T. Friedrichstraße