Dorothea Angermann

BR Deutschland 1958/1959 Spielfilm

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Falk Schwarz
Schicksal einer Pfarrerstochter
Zunächst scheint es, als würden alte Gewissheiten bedient: Kurt Meisel spielt wie schon in „Die goldene Stadt“ den miesen Hallodri und Frauenverderber, Ruth Leuwerik trägt ihr damenhaftes Leid für alle sichtbar vor sich her. Aber es kommt dann doch anders. Die Musik von Siegfried Franz, die dem kaum lesbaren Vorspann unterlegt ist, spielt derart atonal und kratzig auf, dass jeder weiß: hier wird keine „schöne“ Geschichte erzählt. Hier geht es ums Ganze. Dann hat Kameramann Georg Krause ein scharfes Chiaruscuro gewählt, sodass die Schatten das Licht zu überdecken scheinen und nur ganz allmählich Konturen sichtbar werden. Die erste Sequenz im Gerichtssaal ist filmisch brillant gestaltet, doch auch verwirrend, die Bilder werden unscharf, die Ränder verschwimmen, Stimmen wie aus einem Nebel tauchen auf - und jeder weiß, dass Dorothea (Ruth Leuwerik) der Verhandlung gar nicht folgen kann. Es ist wie in einem Traum und wenn der vorsitzende Richter sie auffordert, ihn anzuschauen, dann kommt diese Aufforderung einer weiteren Vergewaltigung gleich. Regisseur Robert Sidomak handelt unerhört konsequent - kein Pflästerchen auf die wunde Seele, harte Realistik, unbarmherziger Blick auf die (ja, man muss es sagen) große Schauspielerin Ruth Leuwerik. Alfred Schieske spielt den Vater, der unerbittlich seine Tochter quält, weil ihm sein zusammengezimmertes Weltbild einfach nicht erlaubt, Dorothea als das bedauernswerte Menschenkind zu sehen, das vergewaltigt wurde. Das „Aber“ dieses Films hat mit dem Schluss zu tun, der von der harmoniesüchtigen Produzentin stammen könnte: der Star Ruth Leuwerik darf nicht beschädigt werden. Ihr erster Film-Satz „Ich habe meinen Mann umgebracht“ hatte im Drama von Gerhart Hauptmann Konsequenzen: Dorothea nimmt sich das Leben. Doch der flexible Herbert Reinecker erfindet einen versöhnlichen Schluss. Letzte Einstellung: am Arm ihres Freundes verlässt Dorothea lächelnd und frei das Gerichtsgebäude, so, als wäre nichts gewesen. Trotz dieses platten Einfalls - es gab auch in den fünfziger Jahren beachtenswerte Filme.

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Production design

Costume design

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Cast

Producer

Unit production manager

Location manager

Duration:
2877 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.01.1959, 18856, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 22.01.1959, Hamburg, Ufa-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Dorothea Angermann

Versions

Original

Duration:
2877 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.01.1959, 18856, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 22.01.1959, Hamburg, Ufa-Palast

Digitalisierte Fassung

Duration:
106 min
Format:
DCP, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton