Summary
Remembrance
Inspired by actual events, "Remembrance" depicts a remarkable love story that blossomed amidst the terror of a German concentration camp in 1944 in Poland.
In a daring escape, Tomasz, a young Polish prisoner, rescues the life of his Jewish lover Hannah Silberstein. But during the chaos of the end of the war, they are forcibly separated and each is convinced that the other has died.
More than thirty years later in New York City, the happily married Hannah believes to have seen her Tomasz in an interview on TV. And she begins to search for him
again …
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Tomasz macht sich unter seinen Landsleuten im KZ keine Freunde, als er darauf besteht, nicht ohne Hannah zu fliehen. Der Antisemitismus unter Polen ist weit verbreitet, das muss er an seiner eigenen Mutter Stefania feststellen, die ihm später die Lüge auftischt, Hannah sei tot. Dabei ist sie, die allein unter Polen keine Zukunft für sich sah, in der irrigen Meinung, Tomasz sei wie Hunderttausende Soldaten der polnischen Nationalarmee getötet worden, nach Kriegsende in ihre einstige Heimatstadt Berlin zurückgekehrt und später nach New York übergesiedelt.
Doch der Reihe nach. Noch versuchen der vermeintlíche deutsche Offizier Tomasz und Hannah, die er mit kaltblütigem Auftreten unter dem Vorwand aus dem Lager gelotst hat, sie verhören zu wollen, ihren Häschern zu entkommen: Als beide Flüchtlinge, inzwischen mit Zivilkleidern versorgt, einen Fluss überqueren, verlieren die Wehrmachts-Spürhunde ihre Fährte. Da im elterlichen Hof mit Hans von Eidem ein hoher deutscher Offizier einquartiert ist, bringt Tomasz, der sich seinem Bruder Czeslaw anschließt und mit der polnischen Untergrundarmee beim Warschauer Aufstand mitkämpft, seine Geliebte bei seiner Schwägerin Magda unter.
Was nur solange gut geht, wie Krieg herrscht: Als die Sowjetarmee Stefanias Gut in Beschlag nimmt und Tomasz' Mutter plötzlich bei Magda auf der Matte steht, brechen die alten antisemitischen Ressentiments wieder aus. Als Czeslaw und Magda, bei der sie fleißig Polnischunterricht genommen hat, von Sowjets verhaftet werden, kehrt Hannah nach Deutschland zurück. Stefania, die mitbekommen hat, dass die nach der Flucht aus dem KZ total erschöpfte Freundin ihres Sohnes ihr noch ungeborenes Kind verloren hat, sagt dem heimkehrenden Tomasz kein Wort davon. Im Gegenteil: sie verbreitet die Lüge, die Jüdin sei an Entkräftung gestorben.
New York, 1970er Jahre: Hannah ist mit dem Psychiater Daniel Levine verheiratet und hat mit Rebecca eine fast erwachsene Tochter. Ausgerechnet am Morgen einer großen Feier in ihrem Haus, Daniels Institut hat einen bedeutenden Forschungsauftrag an Land gezogen, hört sie in einer Wäscherei, wo sie Tischdecken für das Fest abholen will, eine Stimme aus dem Nachbarraum. Es ist die des mittlerweile 50-jährigen Tomasz, der von ihrer Liebe in Auschwitz erzählt – in einem Fernsehstudio. Es ist eine wohl schon ältere polnische TV-Dokumentation, die es jetzt über den Großen Teich geschafft hat.
Hannah kann an nichts anderes mehr denken, ist abwesend und schnell gereizt, raucht plötzlich wieder – und nimmt heimlich Kontakt mit dem Suchdienst des Roten Kreuzes auf, den sie schon einmal vor Jahrzehnten vergeblich auf die Spur ihres geliebten Lebensretters gesetzt hatte. Sie hat nicht den Mut, ihrer Familie, die sie beim abendlichen Empfang allein lässt, reinen Wein einzuschenken. Erst als Tomasz, der 54-Jährige lebt mit seiner Tochter in einer polnischen Kleinstadt, ausfindig gemacht worden ist, und Hannah mit ihm am Telefon gesprochen hat, ist sie bereit für die Wahrheit. Und sie reist nach Polen...
„Die verlorene Zeit“, das Drehbuch von Pamela Katz wurde von einer wahren Begebenheit inspiriert, geht unter die Haut. Nicht, weil Regisseurin Anna Justice ein tränenreiches Melodram daraus gemacht hat. Sondern weil sie und ihr Kameramann Sebastian Edschmid über gut einhundert Minuten eine überaus spannende, mit raschen Schnitten außerordentlich temporeiche Geschichte erzählen, die sich auf der Zeitachse ständig vor und zurück bewegt. Und die möglichst alle Holocaust-Klischees meidet, gerade weil hier Zeit- und Liebesgeschichte miteinander verknüpft werden.
„Die verlorene Zeit“ ist, obwohl schon 2009 produziert, erst am 16. Juni 2011 beim Filmfest Emden uraufgeführt worden und am 24. November 2011 in die Kinos gekommen. Der Film erhielt im gleichen Jahr den Publikumspreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern. Nach ihrem grandiosen, international erfolgreichen Kinderfilm „Max Minsky und ich“ (2007) bedeutete „Die verlorene Zeit“ den endgültigen Durchbruch für Anna Justice. Was nicht zuletzt an einer großartigen Besetzung liegt.
Pitt Herrmann