Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Production company
All Credits
Director
Screenplay
Scenario
Commentary
Script editor
Director of photography
Editing
Sound
Consultant
Arrangement
Voice
Production company
Unit production manager
Original distributor
Duration:
430m, 16 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Erstaufführung (DD): 12.05.1972
Titles
- Originaltitel (DD) Die verbotenen Inseln
Versions
Original
Duration:
430m, 16 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Erstaufführung (DD): 12.05.1972
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450 Hektar umfasste zu DDR-Zeiten das Vogel- und Naturschutzgebiet, das in den 1960er Jahren durch hochintensive Landwirtschaft gefährdet wurde, weil zwischen Naturschützern und Rinderzüchtern ein „Kampf um jedes Stück Land“ ausgebrochen war, der schließlich durch den Rat des Kreises Rostock „im Sinn der sozialistischen Landeskultur“ durch Kompromisse beendet werden konnte, wie sich Dieter Wien am Ende der 16-minütigen, am 12. Mai 1972 als Kino-Beiprogramm angelaufenen Dokumentation aus dem Off vernehmen lässt. So konnte der jährliche Weideauftrieb zeitlich nach hinten verschoben werden, um die Gelege von Bodenbrütern wie dem Säbelschnäbler und der Seeschwalbe zu schützen.
Mehr als sechzig Seevogelarten nutzen die kargen Eilande als Brutrevier, ihnen stehen 12.000 Vierbeiner der Volkseigenen Rinderzucht Zingst gegenüber – und das häufig im wahren Wortsinn. Die Salzwiesen sind vor allem für die Kälberaufzucht bestens geeignet, gleichzeitig aber für den Erhalt seltener Pflanzen und vom Aussterben bedrohter Tierarten von großer Bedeutung. Die von der Landwirtschaft forcierte Mineraldüngung des Bodens aus der Luft gefährdet das biologische Gleichgewicht nicht nur des Schutzgebietes: Nitrate verunreinigen zunehmend das Trinkwasserreservoir der Ostsee-Anrainergemeinden.
Die beiden Kameraleute zeigen nicht nur die Anlage künstlicher Bruthilfen für Brandgänse und Enten, sondern verfolgen auch das Gründeln eines einsamen Flamingos, einem „Irrgast“ hier im Barther Bodden, sowie das muntere Treiben von Brandseeschwalben: die seit Jahrzehnten vom Aussterben bedrohte Küstenvogelart, die bis heute in der Kategorie 1 der Roten Liste geführt wird, hat sich neben einer bestehenden Lachmöwen-Kolonie angesiedelt.
Siegfried Bergmann in „Sternstunden des Tierfilms“ von Gabriele Teutloff (Steinfurt, Tecklenborg: 2.000): „In der DDR stand die Ökonomie im Vordergrund. Also musste auch das Ökonomische betont werden, um damit die ökologische Bedeutung klar zu machen. Ein Frosch zum Beispiel frisst so viele Insekten, dass man zehn Kilogramm Pestizide einspart. Das war die Art, mit der man argumentieren musste, um bestimmte Dinge zu erhalten.“
Pitt Herrmann