Die Stadt ist voller Geheimnisse

BR Deutschland 1954/1955 Spielfilm

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Falk Schwarz
Der Griff in die Kasse
Die Inhaltsangabe des filmportal klingt nach dem Harmoniespiel der Fünfziger - alles wird gut, Krisen sind zu meistern, Beschädigungen halten sich in Grenzen. Doch dieser Film will und kann mehr. Seine Handlung ist ähnlich konstruiert wie Vicci Baums "Menschen im Hotel". Doch ist es hier nicht das Hotel, das den Zusammenhalt bildet, sondern die Fabrik des Herrn Böhnke. Die Fabrik braucht frisches Geld von der Bank. Aber der Eigentümer will den Kredit nicht selbstschuldnerisch unterschreiben. Da entlässt er lieber seine Mitarbeiter. Damit stehen fast alle vor dem Nichts.Thema dieser frühen fünfziger Jahre: keiner der Angestellten hat Reserven, niemand hat etwas sparen können. Sie gehen unterschiedlich mit dieser Situation um. Und das ist der Moment, wo der Regisseur ins Spiel kommt: Fritz Kortner. Was er aus den Schauspielern herausholt, ist erstaunlich und sehenswert. Hat jemand jemals eine so auf null geschminkte, natürliche Grethe Weiser gesehen, die hier die Zugehfrau (fünfziger Jahre Wort: Putzfrau) spielt? Grau, mit Haaren, die nicht geschönt sind, in schrecklichem Putzkittel, immer auf der Suche nach einer Tasse Kaffee. Wenn sie sich erschrickt, erschrickt sich der Zuschauer mit. Haften bleibt das Gesicht das Kassierers (Paul Hörbiger), der sich überlegt, ob er die Kasse mitgehen lassen soll und damit gegen den Sinn seines ganzen braven Lebens verstößt. Nein, er legt das Geld zurück, zieht sich seinen Mantel an und nimmt es dann doch heraus und stopft es in die Manteltasche. Das unglaubliche Glück der Annie (Annemarie Düringer), als sie den Ingenieur (Erich Schellow) kennen- und lieben lernt - an einem einzigen Tag. Wie sie am nächsten Tag halb besinnungslos vor Angst nach dem Ergebnis der OP ihres Liebsten fahndet. Carl-Heinz Schroth, der als Finanzchef nicht mehr weiß, was oben und unten ist und sein Leben ruiniert sieht. Oder Charles Regnier in der Rolle des Wahrsagers, der von einem finsteren Mann (Wilfried Seyferth) besucht wird, nachlässig und arrogant sein Frühstück weiterkaut, während der Fremde am Ende seiner Geduld ist. Als der Schuss fällt, ist übergangslos die nächste Szene zu sehen (Schnitt: Klaus Dudenhöfer). Ein Paar begeht Ehebruch. Susi Nicoletti mogelt sich an der Situation vorbei, zieht in aller Ruhe ihren Strumpf (mit der Laufmasche) an und nimmt die Aufgewühltheit ihres Liebhabers gar nicht wahr. - Schauspielerische Glanzleistungen, von einem Regisseur realisiert, der zu den Großen der Theaterkultur in Deutschland zählte.

Credits

Director

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Music

Cast

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All Credits

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Production design

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Music

Cast

Production company

Line producer

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Duration:
2391 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 04.01.1955, Berlin, Studio

Titles

  • Originaltitel (DE) Die Stadt ist voller Geheimnisse

Versions

Original

Duration:
2391 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 04.01.1955, Berlin, Studio

Prüffassung

Duration:
2729 m, 100 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 24.11.1954, 08911, ab 16 Jahre / feiertagsfrei