Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Hauptmann Fuchs
- Yvonne
- Evchen
- Jens
Production company
All Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Hauptmann Fuchs
- Yvonne
- Evchen
- Jens
Production company
Screening:
Uraufführung (DD): 15.02.1983, DDR-TV
Titles
- Originaltitel (DD) Die lieben Luder
Versions
Original
Screening:
Uraufführung (DD): 15.02.1983, DDR-TV
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Währenddessen putzen sich zwei attraktive Fabrikarbeiterinnen für den Abend heraus. Die blonde Friseuse Eva-Marie „Evchen“ Entrich (Regina Beyer) und ihre Freundin, die dunkelhaarige Krankenschwester Yvonne Schmidtke (Renate Blume), haben offenbar schon bessere Zeiten gesehen und stehen unter besonderer Beobachtung nicht nur interessierter männlicher Kollegen wie Uwe (Carl-Hermann Risse) und Jens (Kaspar Eichel), sondern auch ihrer kritischen Brigadierin (Sabine Scharf-Wickenhauser).
Um ihre Finanzen aufzubessern, reißen sie in der Nachtbar „Tusculum“ mit Unterstützung des Oberkellners Freddy (Horst Weinheimer) einsame Männer, temporäre Strohwitwer und auf der Durchreise befindliche Geschäftsleute auf. Welche sie daheim unter reichlich Alkohol setzen, um eindeutige Fotos schießen zu können, mit denen sie die rasch Ernüchterten erpressen. Doch schon das erste Opfer des Abends, Hans-Dieter „Bully“ Bullrich (Günter Junghans), erweist sich als problematisch: Dem Vorsitzenden einer Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BGH) für Installation, Gas und Wasser aus dem Sächsischen käme das Bekanntwerden eines kleinen Seitensprunges in der Hauptstadt ganz gelegen. Würde er dadurch doch in den Augen seiner spröden, allzu herrischen Gattin Gertraude nur gewinnen!
Das zweite von Freddy empfohlene Opfer ist besagter Buchhändler Domski, der den Damen samt dem Koffer des Restaurators äußerst willig in deren Wohnung folgt – zum Ärger der erneut im Schlaf gestörten Nachbarn (Walfriede Schmitt und Regisseur Helmut Krätzig). Denn Domski dreht den Spieß um, zerreißt „Schneckchen“ die Kleider, weil diese sich aus seiner Sicht nicht schnell genug entkleidet und greift schließlich selbst zur Kamera, die übrigens von Yvonnes Verehrer Jens ausgeliehen ist. Den beiden Frauen bleibt nichts anderes übrig, als den Wüstling zu überwältigen und die Polizei um Hilfe zu bitten.
Hauptwachtmeister Bertram (Gerhard Lau) ist mit der Situation überfordert und klingelt mitten in der Nacht Hauptmann Peter Fuchs (Peter Borgelt) aus dem Bett. Als der in der Wohnung den Koffer Domskis öffnen lässt mit wertvollen Skulpturen, die den Stempel „Herzogliches Museum Altenau“ tragen, kommt ein Stein ins Rollen: der Skoda des später schwer verletzt im Wald gefundenen Restaurators wird vor dem Bahnhof mit steckendem Zündschlüssel entdeckt, dessen Neffe (Giso Weißbach) befragt und bei Freddy im Keller ein ganzes Lager wertvoller Museumsgegenstände gefunden. Abnehmer soll ein Ausländer mit holländischem Namen sein, der sein Kommen in den nächsten Tagen angekündigt hat…
Und die beiden Freundinnen? Werden nur vom dauertrunkenen „Tusculum“-Gast Knacki (Günter Schubert), einem Bühnenbildner, weiterhin belästigt. Hauptmann Fuchs findet offenbar Gefallen an den unternehmungslustigen Arbeiterinnen und lässt es zu, dass sie am Fabriktor vom Architekten Zander (Alfred Struwe) zu einer privaten Party in seiner Villa am See eingeladen werden. Dort warten mit Fleischermeister Raschke (Berthold Schulze), einem Zahnarzt (Wolfgang Greese) und dem Schauspieler Herbert Meyer-Gosen (Ezard Haußmann) zahlungskräftige Männer auf gute Unterhaltung mit reichlich Alkohol und Yvonnes Pfänderspiel „Leichenzug“. Am glücklichen Ende gibt es, für die Ergreifung der Täter und die Rückkehr wertvoller Museumsstücke, eine offizielle Belobigung im Betrieb – und die begründete Aussicht, dass Evchen und ihre Freundin künftig mit Jens und dem Hallodri Uwe vorliebnehmen.
„Die lieben Luder“ ist vom 20. Mai bis 10. Juli 1981 in Berlin, Potsdam und Cottbus als „Polizeiruf-110“-Folge gedreht worden: eine außergewöhnlich lockere, aus DDR-Bürokraten-Sicht auch moralisch höchst freizügige Krimikomödie um eine „Mata Hari vom Prenzlauer Berg“ (Yvonne über Evchen), einen unterbezahlten, da freischaffenden Restaurator, einen arbeitssuchenden Buchhändler und einen dem halbseidenen weiblichen Geschlecht herzlich zugetanen Volkspolizei-Hauptmann.
Kein Wunder, dass der „Nonsens-Krimi“, so Hans-Dieter Schütt in der vom Film- und Fernsehverband der DDR herausgegebenen Fachzeitschrift „Film und Fernsehen“ (8/1983), keine Gnade bei den Zensoren des Ministeriums des Innern fand, welche zu drastische Dialoge und falsche Darstellung der Polizeiarbeit konstatierten. Der 80-Minüter, der mit den Protagonistinnen Regina Beyer und Renate Blume in Helmut Krätzigs „Trüffeljagd“ (1981) einen „Polizeiruf 110“-Vorläufer hat, durfte dennoch als Einzelfilm im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt werden.
Pitt Herrmann