Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Leutnant Thomas Grawe
- Rentner Erich Brender
- Rentnerin Ruth Brender
- Kindergärtnerin Evelyn Bender
- Schwiegersohn Andreas
- Grawes Freundin Katharina
- Elisabeth "Lisa" Müller
- Anni Wegener
- Kellner Roland Biele
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Adaptation
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Lighting design
Set design
Prop master
Construction manager
Make-up artist
Costume design
Costumes
Editing
Assistant editor
Sound
Audio mixing
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Leutnant Thomas Grawe
- Rentner Erich Brender
- Rentnerin Ruth Brender
- Kindergärtnerin Evelyn Bender
- Schwiegersohn Andreas
- Grawes Freundin Katharina
- Elisabeth "Lisa" Müller
- Anni Wegener
- Kellner Roland Biele
- Fleischverkäuferin Frau Martens
- Fleischereikundin Frau Felsch
- Kellnerin Nelly Schmidt
- Fleischereikundin Helga
- Fleischereikunde Herr Stielke
- Fleischereikundin Frau Kühn
- Kfz-Mechaniker Joachim Neudeck
- Gemüsehändler Alfons Wegener
- Martin Bohne
Production company
Unit production manager
Location manager
Shoot
- 07.04.1987 - 15.05.1987: Berlin: Müggelsee, Liepnitzsee, Trabrennbahn Karlshorst; Kreis Bernau
Duration:
82 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 15.11.1987, DDR-TV
Titles
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Die letzte Kundin
Versions
Original
Duration:
82 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 15.11.1987, DDR-TV
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Bisher ist Fuchs von einem Raub ausgegangen, da die sich auf immerhin 900 Mark belaufenen Tageseinnahmen bis zum Zeitpunkt des Überfalls aus der Kasse entwendet wurden – darunter eine kleine, unscheinbare französische Zwei-Francs-Münze, nichts Wertvolles, offenbar ein Talisman. Die Spurenlage ist so dünn wie das Resultat der Befragungen von Kunden und der ganzen Nachbarschaft, darunter der Metzgerei Martens. Dafür gibt es gleich eine ganze Reihe von Verdächtigen, allen voran die um zwanzig Jahre jüngere Witwe Anni Wegener und ihren als Kellner arbeitenden Sohn Roland Biele, der am Vorabend der Tat seinen Stiefvater vergeblich um 600 Mark gebeten hat und derzeit wegen Unterschlagung einsitzt.
Sein angebliches Alibi, die Kellnerin Nelly Schmidt, seine Kollegin in einer Ausflugsgaststätte am Müggelsee, hat angegeben, dass Roland zur Tatzeit nicht bei ihr gewesen ist. Verdächtig sind freilich auch Annis Liebhaber, der spielsüchtige und daher stets verschuldete Martin Bohne, und der Kfz-Mechaniker Joachim Neudeck: Beide sind hinter der inzwischen wohlhabenden lustigen Witwe her, die gleich nach der Beerdigung ihres allzu strengen Gatten den Laden verkauft hat und nun erst recht nichts anbrennen lässt. Von einer erneuten festen Beziehung aber nichts wissen will: die stets auf elegante Dame gestylte Anni genießt das Leben in vollen Zügen, gibt rauschende Partys daheim und rauscht im aufgemotzten Heckflügel-Auto davon, wenn die strahlende Sonne von den sie umkreisenden Monden die Nase voll hat.
Keine leichte Aufgabe für Thomas Grawe, der selbst beim Rudern mit seiner Freundin auf dem Liepnitzsee oder beim sonntäglichen Ausflug auf der Trabrennbahn Karlshorst nur seinen Fall im Kopf hat, wofür Katharina nicht wirklich Verständnis aufbringt. Der Schlüssel zum Fall könnte die nach wie vor unbekannte letzte Kundin sein, die sich damals aber auch nach einem Aufruf in der Zeitung nicht gemeldet hat. Der Leutnant setzt den Kopierer seiner Dienststelle in Gang, um Handzettel mit einem erneuten Aufruf herzustellen: Für TV-Zuschauer ein Gerät aus einer anderen Welt, denn Vervielfältigungsapparate aller Art standen den Arbeitern und Bauern im sozialistischen Deutschland nicht zur Verfügung aus Angst des SED-Staates vor subversiven Einsatzmöglichkeiten. Die dann bekanntlich Kirchengemeinden mit West-Geräten nutzten („Schwerter zu Pflugscharen“).
Als ein solcher Zettel bei Elisabeth „Lisa“ Müller landet, sucht sie ein letztes Mal das Gespräch mit ihrem langjährigen Geliebten Erich Brender, der seit zwei Jahren an chronischer Pankreatitis, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, leidet und sich seit dem Tod seines Freundes Wegener vollkommen zurückgezogen hat. Zum Kummer seiner Gattin Ruth schließt sich der Hobbybastler in seine kleine Kemenate ein und ist nur selten dazu zu bewegen, die Familie seiner Tochter Evelyn und ihres Mannes Andreas samt beider Enkelkinder zu besuchen. Als Lisa erneut an der Wohnungstür abgewiesen wird, meldet sie sich bei Thomas Grawe – als die gesuchte letzte Kundin…
Eine kleine, unscheinbare Münze trägt wesentlich zur Aufklärung einer Gewalttat im Affekt bei: Im „Polizeiruf 110“-Krimi „Die letzte Kundin“ geht es in erster Linie um das Psychogramm einer Täterin, die nicht nur aus Eifersucht gehandelt hat. Ruth Brender hat 18 Jahre lang die Schule des Ortes geputzt, fühlte sich ihrem lebenslustigen Gatten ständig unterlegen. Der ehemalige Dachdecker trauert seinem alten Leben nach, indem er sich kränker gibt als er ist: „Mein Gott, was bin ich für ein Mann geworden.“ Ruth hat sich stets für ihre Arbeit geschämt, hat den Kontakt mit gebildeten Leuten gescheut und ihrem Gatten die Liaison mit Elisabeth Müller nie verziehen. Als sie vom arroganten Wegener gedemütigt und als „dreckiger Putzlappen“ beschimpft wird, sieht sie die Möglichkeit, Erich endgültig fest an sich zu binden, indem sie ihn im Glauben lässt, er habe seinen Freund erschlagen.
Pitt Herrmann