Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke
- Oberkommissarin Julia Grosz
- Michael Lübke
- Thomas Okonjo
- Johannes Pohl
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Script supervisor
Screenplay
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Lighting design
Key grip
Production design
Property master
Stand-by props
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Cast
- Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke
- Oberkommissarin Julia Grosz
- Michael Lübke
- Thomas Okonjo
- Johannes Pohl
- Carla Klier
- Psychologin
- Carolin Seling
- Johanna Breitscheid
- Katharina Vanas
Production company
Commissioned by
Producer
Producer (TV)
Unit production manager
Location manager
Production assistant
Shoot
- 25.04.2019 - 28.05.2019: Hamburg
Duration:
90 min
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): September 2019, Hamburg, Filmfest Hamburg;
TV-Erstsendung (DE): 09.02.2020, ARD
Titles
- Originaltitel (DE) Die goldene Zeit
- Reihentitel (DE AT CH) Tatort
Versions
Original
Duration:
90 min
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DE): September 2019, Hamburg, Filmfest Hamburg;
TV-Erstsendung (DE): 09.02.2020, ARD
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Das Landeskriminalamt geht von einem Auftragsmord im Rotlichtmilieu aus, war das Opfer Johannes Pohl doch Inhaber des fünfstöckigen „Lovedome“, einem offenbar gewinnbringenden Puff-Hochhaus im Hamburger Kiez. Weshalb der LKA-Mitarbeiter Thomas Okonjo das Bundespolizei-Ermittlergespann Thorsten Falke und Julia Grosz zur Seite gestellt bekommt. Auf einem Überwachungsvideo ist der jugendliche Täter zu sehen, der seine Jacke am Tatort zurückgelassen hat – mit der erst vor kurzem ausgestellten Quittung eines Bukaresker Kiosks. Er muss also gerade erst aus Rumänien eingereist sein, was die Recherche auf die Transportwege fokussiert, die Polizei aber nicht wirklich weiterbringt.
Was auch daran liegt, dass Michael Lübke dem schwerkranken Vater des Opfers, dem einstigen „König von St. Pauli“ Egon Pohl (Christian Redl), verspricht, die Tat, welche nur von den sich seit geraumer Zeit im Milieu breit machenden Albanern in Auftrag gegeben worden sein kann, zu rächen. Ein von ihm im Hausflur gefundenes blutverschmiertes Handy führt „Eisen-Lübke“, so sein Spitzname zu deutlich besseren Tagen, ins Elbhostel zum Täter: Es ist der noch minderjährige Rumäne Matei Dimescu (Bogdan Iancu), der für 2.000 Euro zum Mörder geworden ist, nur um seinem Vater daheim ein neues Fernsehgerät kaufen zu können. Lübke, der immer noch glaubt, dass Krenar Zekaj (Slavko Popadic), Anführer des Albaner-Clans in der Nachfolge seines im Haftkrankenhaus liegenden Onkels Tarik, hinter dem Mordauftrag steckt, will den nur einige Brocken Englisch verstehenden Jungen umdrehen und zum Rache-Mord an Krenar Zekaj anstiften. Lübkes Verdacht erhärtet sich noch, als sich Tarik für seinen Neffen geopfert und ein Geständnis abgelegt hat, um sich anschließend aufzuknüpfen.
Doch Falke, dessen Sohn Torben (Levin Liam) geradezu verbürgerlicht, seitdem er in der Arbeitswelt angekommen ist, und Grosz gehen längst einer anderen Spur nach: Egon Pohls Tochter Carolin Seling unterhält eine bisher vom Vater großzügig unterstützte Stiftung zur Förderung junger Ausnahmetalente. Nachdem ihr Bruder Johannes Pohl das kleine Firmenimperium übernommen hat, ist der Geldhahn zugedreht. Im Lovedome stoßen die Bundespolizisten zudem auf die junge Rumänin Voica Barbu (Emma Drogunova), die offenbar im gleichen Bus wie der Täter nach Hamburg gereist ist. Was weiß der frisch ernannte Puff-Geschäftsführer Roman Kainz (Roland Bonjour)?
Showdown in der Shisha-Bar der Albaner. Der Junge soll Krenar Zekaj nach einem zuvor minutiös ausgearbeiteten Plan erschießen. Der ist einverstanden, weil er anschließend in die Freiheit entlassen werden soll – samt neuem TV-Gerät für den Vater in Bukarest. Gerade hat er eine Prise Kokain geschnupft, um sich Mut zu machen, wirft ihn Lübke aus dem Auto: der Alte lässt den Jungen frei und will die Sache selbst erledigen…
Der NDR-Tatort „Die goldene Zeit“ wirft binnen 90 spannender Minuten ein nur mäßig nostalgisches Licht auf die wohl doch nicht so gute alte Zeit des Altonaer Rotlichtviertels, wo Thorsten Falke vor dreißig Jahren bei „Eisen-Lübke“ in die Lehre gegangen ist und als Türsteher angefangen hat. Heute trifft er auf nur noch wenige „Alte“ von damals wie die mit Lübke befreundete Barfrau und Ex-Prostituierte Katharina Vanas. Ausländische Clans haben heute das Sagen zwischen Reeperbahn und Herbertstraße, die mythische „Goldene Zeit“ war wahrscheinlich eine Mär. Jedenfalls in den Augen von Oberkommissarin Julia Grosz, für die die Ausbeutung zumeist osteuropäischer Frauen mit „Großer Freiheit“ nichts zu tun hat.
Für Authentizität sorgt nicht zuletzt die Regisseurin Mia Spengler, die selbst sechs Jahre auf dem Kiez gelebt hat. Ihre „Guerilla-Drehs“ bei laufendem Geschäftsbetrieb am Freitag- oder Samstagabend waren nicht ungefährlich unter all' den Betrunkenen zu diesen Stoßzeiten. Das „Laufhaus“ genannte Bordell Lovedome ist aber im Studio nachgebaut worden. Auch Falke-Darsteller Wotan Wilke Möhring kann eigene Erfahrungen einbringen: „Ich kenne den Hamburger Kiez seit mehr als 30 Jahren. Und ich sehe, wie sich alles in Richtung Kommerz verändert. Das Herz von St. Pauli bleibt auf der Strecke. Heute gehört das Viertel zu den teuersten Wohnquartieren in Hamburg. Alle wollen plötzlich in der Schmuddelecke wohnen, beschweren sich aber über den Lärm auf den Straßen. Dann gibt es eine neue Lärmverordnung, und schon ist es vorbei mit dem bunten Treiben vor der Tür, wegen dem man einmal hergezogen war.“
Regisseurin Mia Spengler im ARD-Pressetext: „Mein Kameramann Moritz Schultheiss und ich sind große Fans des Hongkong-Kinos. Wir haben uns in der Vorbereitung besonders von den Filmen des Regisseurs Wong Kar-Wai inspirieren lassen. In gewisser Weise ist 'Die goldene Zeit' eine Hommage an Wong und seine Filme wie 'Fallen Angels' oder 'Chungking Express'. Uns gefallen die engen Räume, in denen alles spielt, die bewegte Kamera und die weitwinkligen Objektive. Man rückt beim Drehen sehr dicht an die Schauspieler heran. Auch die Art der Beleuchtung, das schmutzige Licht, passt genau zum Kiez, so wie wir ihn wahrnehmen. Man ist hier wie in einem Sog unterwegs, aus Lichtern und engen Gassen.“
Pitt Herrmann