Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Music
Cast
- Leutnant Ziethen
- Rittmeister Schach von Wuthenow
- Schriftsteller von Bülow
- Rittmeister von Alvensleben
- Josephine von Carayon
- Victoire von Carayon
- Tante Marguerite
- Königin Luise
- Prinz Louis Ferdinand
- Prinz Carolath
Production company
Producer
All Credits
Director
Screenplay
based on
Director of photography
Production design
Music
Cast
- Leutnant Ziethen
- Rittmeister Schach von Wuthenow
- Schriftsteller von Bülow
- Rittmeister von Alvensleben
- Josephine von Carayon
- Victoire von Carayon
- Tante Marguerite
- Königin Luise
- Prinz Louis Ferdinand
- Prinz Carolath
- Leutnant von Nostitz
- Czipanski
Voice
Production company
Commissioned by
Producer
Location manager
Duration:
79 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 13.11.1966, ARD
Titles
- Originaltitel (DE) Die Geschichte des Rittmeisters Schach von Wuthenow
Versions
Original
Duration:
79 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:
TV-Erstsendung (DE): 13.11.1966, ARD
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Schach von Wuthenow, ein überaus korrekter preußischer Offizier, verkehrt im Salon der attraktiven Witwe Josephine von Carayon. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum Eheschluss kommt. In einer Offiziersrunde bei Prinz Louis Ferdinand wird über Victoire von Carayon, Josephines einst bildschöne Tochter, gesprochen, deren Gesicht jetzt durch Pockennarben entstellt ist. Der Prinz bekundet sein großes Interesse an dieser „Erscheinung“, denn wahre Schönheit zeichne sich nicht nur durch Äußerlichkeiten, etwa ein schönes Gesicht, aus, sondern durch Lebens- und Leidenserfahrungen. An Victoire, so der Prinz, schätze er Kühnheit, Leidenschaft, Stolz. Sie sei ein Wesen ohne falsche Rücksichtnahme, der eine gewisse Portion Zynismus nachgesagt werde – kein Hinderungsgrund für ein Objekt hochherrschaftlicher Begierde. Als Schach dem bis dahin seinerseits wenig beachteten Fräulein die versteckte Liebesbotschaft des Prinzen überbringt, wird er selbst entflammt von der besonderen „Schönheit“ des selbstbewussten Mädchens – und es kommt zu einer unzweideutigen Liebeserklärung des Rittmeisters.
Die er zwar schon auf der Treppe des Bürgerhauses, auf der er Zuflucht suchen muss, um der heimkehrenden Mutter Josephine auszuweichen, bereut. Später von eben dieser zur Rede gestellt, willigt Schach einer Heirat mit Victoire ein. Bedingung: ein Jahr Abwesenheit von der Residenz, die Garnison des Regiments war am Berliner Gendarmenmarkt, entweder in Italien oder auf seinem ländlichen Gut Wuthenow. Die Geschichte des Rittmeisters zwischen zwei Frauen, Mutter und Tochter, macht derweil bei den Gensdarmes die Runde und aus dem Kreis seiner Regimentskameraden erhält Schach Karikaturen zugesandt, die ihn als „schachmatt“ titulieren, als der Weiblichkeit erlegen. Solchermaßen in seinem Offiziersstolz gekränkt, will Wuthenow abdanken. Doch der Regent selbst verpflichtet ihn dazu, weiter der Fahne treu zu bleiben, zumal ein Feldzug gegen Napoleon unmittelbar bevorsteht. Schach von Wuthenow bleibt den verinnerlichten Prinzipien von preußischer Soldatenehre und Pflichterfüllung treu bis in den Tod: er heiratet Victoire im kleinen Kreis und nimmt sich noch am selben Abend auf der Heimfahrt in der Kutsche das Leben…
Hans Dieter Schwarze hat Dieter Meichsners Fontane-Adaption mit Kameramann Werner Kurz nicht im Stil idyllischer Kostümschinken verfilmt, sondern ganz im Brechtschen Sinne mehrfach gebrochen inszeniert. Damit vermeidet er jegliche Identifikationsdramaturgie. Er nimmt die Geschichte als quasi-dokumentarisches Geschehen ernst und lässt sie zum einen durch die beiden Freunde und zum anderen durch den Erzähler kommentieren. Letzterer stellt die Ereignisse in einen größeren zeitgeschichtlichen Zusammenhang und verkürzt zugleich die Distanz von über 150 Jahren zum heutigen Fernsehpublikum. So weckt HDS das Interesse für einen historischen „Fall“, der nur scheinbar längst aus der Zeit gefallen ist.
Pitt Herrmann