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All Pictures (2)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Mann ohne Gedächtnis
- Irma
- Nieminen
- Kaisa Nieminen
- Antila
- Flohmarkt Manager
- Barbesitzer
- Bankangestellte
- Bankräuber
- Polizeioffizier
Production company
Producer
All Credits
Director
Assistant director
Dialogue editor
Script supervisor
Screenplay
German dialogue
Director of photography
Assistant camera
Steadycam operator
Lighting design
Set design
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Cast
- Mann ohne Gedächtnis
- Irma
- Nieminen
- Kaisa Nieminen
- Antila
- Flohmarkt Manager
- Barbesitzer
- Bankangestellte
- Bankräuber
- Polizeioffizier
- Anwalt
- Exfrau
Production company
in co-production with
in association with
Producer
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Original video distributor
DVD distributor
Shoot
- Helsinki
Duration:
2638 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby Stereo Digital
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 24.10.2002, 92052, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (FI): 01.03.2002;
Erstaufführung (DE): September 2002, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 14.11.2002;
TV-Erstsendung: 22.10.2006, ARD
Titles
- Weiterer Titel (FR) L'homme sans passé
- Originaltitel (DE) Der Mann ohne Vergangenheit
- Weiterer Titel (FI) Mies vailla menneisyyttä
Versions
Original
Duration:
2638 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby Stereo Digital
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 24.10.2002, 92052, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (FI): 01.03.2002;
Erstaufführung (DE): September 2002, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 14.11.2002;
TV-Erstsendung: 22.10.2006, ARD
Awards
Nordische Filmtage Lübeck 2002
- Publikumspreis
Nordischer Filmpreis 2002
- Bester Film
IFF Gent 2002 2002
- Großer Preis der flämischen Gemeinschaft für den besten Film
Internationaler Verband der Filmkritiker - FIPRESCI 2002
- Bester Film des Jahres 2002
IFF Cannes 2002
- Beste Darstellerin
- Großer Preis der Jury
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Am nächsten Tag wird er am Rande eines Hafenbeckens von zwei Jungen aus der nahen Containersiedlung Vyborg entdeckt, die den Fremden zu ihren Eltern, dem Nachtwächter Nieminen und seiner Frau Kaisa, bringen. Dort bekommt er etwas zu essen und eine vorübergehende Bleibe. Nieminens Versuche, dem Gedächtnis des Namenlosen auf die Sprünge zu helfen, scheitern. Der um jeden Cent feilschende Schrottplatzwächter Anttila verschafft M den Container eines Verstorbenen: einige Möbel und, immerhin, eine Jukebox gehören zur spartanischen Ausstattung. Mit einer Handvoll Saatkartoffeln soll die Grundlage für ein bescheidenes Zubrot gelegt werden.
Apropos Brot. Nieminen lädt M zum Abendessen ein - und führt ihn zur Essens-Ausgabe der Heilsarmee. Dort lernt der Fremde die schüchterne Irma kennen. Obwohl er sich bei ihr über zu wenig Salz in der Suppe beschwert, verschafft sie ihm nicht nur neue Klamotten aus der Kleiderkammer, sondern auch einen Aushilfsjob bei der Heilsarmee. Wofür er sich bei ihr mit einem „erstohlenen“ Wangenkuss bedankt. Irma kann sich gut vorstellen, etwas anzufangen mit diesem zwar seltsamen, aber ganz netten und vor allem handfesten Mann, würde aber nie den ersten Schritt wagen. Immerhin lässt sie sich zu Kartoffeln, Dosengemüse und arg versalzenem Fleisch in sein bescheidenes Heim einladen, wo beide auf seiner roten Couch landen, Musik hören und sich dann doch näher kommen.
Es ist kafkaesk: Weil M keine Papiere hat, kann ihm der Arbeitsamtsleiter (Sulevi Peltola) keinen Job vermitteln – und schmeißt ihn als vermeintlichen Simulanten auch noch 'raus. So sucht sich M eine andere Aufgabe und landet zunächst bei der Heilsarmee-Band. Als er Hafenarbeitern beim Schweißen hilft, stellt sich heraus, dass er ein Meister dieses Handwerks ist, und die Vorarbeiter offerieren ihm sogleich eine gut bezahlte Stelle. Doch die Kohle gibt’s nicht mehr in bar, sondern wird auf ein Konto überwiesen. Um dieses eröffnen zu können, erklärt ihm die Bankangestellte, braucht er Papiere. Gerade will M mit ihr über ein ihm empfohlenes anonymes Nummernkonto sprechen, als ein seriös gekleideter älterer Herr ohne Gesichtsmaske die kleine Filiale überfällt.
Er fordert nicht einfach nur die Herausgabe von Geld, sondern verlangt eine bestimmte Summe, die sich auf seinem von der Bank eingefrorenen Firmenkonto befindet. Mit dieser will der Unternehmer, wie sich später herausstellt, noch ausstehende Löhne an seine Arbeiter zahlen. Nach Erhalt des Betrages sperrt er die einzige Bankangestellte zusammen mit M im Tresorraum ein. Die Polizei befreit die beiden, aber der Untersuchungsbeamte bezichtigt M der Mittäterschaft und lässt ihn einsperren. Irma besorgt zwar einen findigen Anwalt, der die baldige Freilassung von M erwirkt, doch die Polizei will dessen Identität klären und sucht landesweit mit einem Foto nach Hinweisen. Tatsächlich meldet sich seine Ehefrau. Muss der nun als Schweißer Identifizierte, der aus der finnischen Provinz auf Arbeitssuche nach Helsinki gereist ist, nun seine neue Liebe Irma gegen sein altes Leben, an das er sich immer noch nicht erinnern kann, eintauschen?
Um es vorwegzunehmen: er muss es nicht. Nach sechsjähriger Schaffenspause ist Aki Kaurismäki mit „Der Mann ohne Vergangenheit“ ein Meisterwerk gelungen. Markku Peltola hätte für seine erste Hauptrolle im Kaurismäki-Kosmos, in dem er die Nachfolge des verstorbenen Matti Pelloupää antritt, in Cannes ebenfalls eine „Palme“ verdient. Nach Kurzauftritten in „Juka“ (1998) und der Episode „Dogs Have No Hell“ innerhalb des „Ten Minutes Older“-Projektes (2002) verkörpert Peltola, im Hauptberuf Prinzipal und Kantinenwirt einer eigenen Theatertruppe, einen „Mann ohne Vergangenheit“, aber nicht ohne Eigenschaften. Letztere eignet er sich freilich zum großen Teil erst an im nicht gerade redseligen Zusammenleben mit den anderen Bewohnern der prekären Container-Siedlung und den Heilsarmee-Christen: Empathie mit Menschen, denen es noch dreckiger geht, bedarf aus deren Sicht keines großen Aufhebens, weil Solidarität und Hilfe für sie selbstverständlich sind.
Kaurismäkis „modernes Märchen“ besticht aber nicht nur inhaltlich durch den einfühlsam humanistischen Grundton, durch wunderbar auf leisen Sohlen daherkommende Situationskomik und die schon gewohnte Lakonie. Sondern auch ästhetisch durch satte, warme Farben - und eine wunderbare Musik: Marko Haavisto & Poutahaukat spielen neben gemütvoll-melancholischen Ohrwürmern wie „Paha vaanii“ und „Stay“ auch Hits der „Renegades“ aus den 1960er Jahren wie „Do The Shake“ und „My Heart Must Do The Crying“, verneigen sich mit „That Crawlin' Baby Blues“ vor dem legendären Amerikaner Blind Lemon Jefferson und mit „Motto Wasabi“ vor dem japanischen Star Masao Onose. Zu den Höhepunkten aber zählen die Band-Auftritte mit der Gesangs-Ikone Anniki Tähti, die als Heilsarmee- (und Flohmarkt-) Chefin in „Muistatko Monrepos'n“ den Outsidern der Gesellschaft Mut macht.
Pitt Herrmann