Summary
Running On Empty
He knew it would take a long time – but this long? Insurance salesman Burkhard Wagner left his family promising them a better life on his return. All he has to do is sell enough policies. But time drags on and Burkhard turns into the Flying Dutchman of Germany’s motorways. His contact with his family now boils down to him leaving the odd report on the answering machine. Nevertheless, Burkhard sticks resolutely to his plan. But then, shortly before he has sold all his policies, he runs out of steam – mentally and spiritually.
He meets luckless Carolin at a motorway service station. Business at Carolin’s small hotel by the motorway has been in the doldrums for years but here, after years of restless perigrinating, Burkhard at last finds a bit of peace and happiness. The pair share a love of French chansons and are both lonely – in spite of being together.
But somebody like Burkhard isn’t the type who sticks around. Carolin seems to realise this more than anyone. And this is why she accompanies him, like a guardian angel, on his last and most difficult journey – back to real life.
Source: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (catalogue)
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Mit der Verheißung auf ein besseres, jedenfalls materiell gesichertes Leben nach seiner Rückkehr mit einem Aktenkoffer voller Kontrakte hat Wagner seine Familie verlassen, mit der er nur noch sporadisch per Telefon-Anrufbeantworter Kontakt hält. So mutiert der Rastlose frei nach Wagner, Richard, zum „Fliegenden Holländer“ der Landstraße – und der Autobahnraststätten.
Auf einer solcher begegnet er mit Caroline einer offenbar ebenso verlassenen, einsamen jungen Frau, die stets nur einen Kaffee und einen Cognac zu sich nimmt um dann wieder im Dunkel der Nacht zu verschwinden. Einmal entdeckt Wagner, wie sein Objekt des Interesses Werbezettel für eine Pension Nahe der nächsten Autobahnausfahrt an den Windschutzscheiben befestigt – und folgt ihr. Doch erst im zweiten Anlauf ist Burkhard in der Lage, tatsächlich die Türklingel zu betätigen und sich bei Caroline in ihrer kurz vor dem Bankrott stehenden, einsamen Pension einzumieten.
Zwei Herzensverwandte treffen aufeinander, und das hat nicht nur mit ihrer Liebe zu französischen Chansons zu tun. Das könnte 'was werden, zumal sich Wagners Gattin samt Kind längst aus dem Staub gemacht zu haben scheint. Doch einer wie Burkhard ist nicht zum Bleiben gemacht. Caroline scheint dies am besten zu wissen und begleitet ihn daher als Schutzengel auf seiner letzten und schwierigsten Reise – zurück ins Leben und die Wirklichkeit...
Mit „Der Lebensversicherer“ ist Bülent Akinci eine melancholisch-tragikomische und letztlich sogar romantische Geschichte einer scheinbar endlosen Suche nach Liebe und Erlösung gelungen, die mit enormer Detailgenauigkeit erzählt wird. Der dffb-Abschlussfilm ist auf mehr als einem Dutzend Festivals mit großem Erfolg gezeigt und sowohl auf der Berlinale 2006 (Hauptpreis „Dialogue en Perspective“) als auch in Moskau (Preis der Russischen Filmkritik, „Bester Schauspieler“ für Jens Harzer) ausgezeichnet worden.
Bülent Akinci, 1968 in Ankara geboren, lebt seit 1970 in Berlin, wo er 1996 ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) aufgenommen hat. „Der Lebensversicherer“ ist der erste abendfüllende Spielfilm des bereits mehrfach für seine Kurzfilme ausgezeichneten Regisseurs (u.a. „Eine kleine Geschichte“ mit Gudrun Landgrebe und Burkhard Klaußner).
Herausragend Jens Harzer („Requiem“) in der Titelrolle. Der Münchner Theaterstar sowohl der Kammerspiele als auch des Residenztheaters, mehrfach auch bei den Salzburger Festspielen zu sehen, brilliert als enigmatischer und liebenswerter Versicherungsvertreter auf Erlösungssuche. Seine bisweilen an den expressionistischen Stummfilm erinnernde, aber nie künstlich überzeichnet wirkende Mimik gibt beredte Auskunft über die häufig auch ganz abrupt wechselnde innere Seelenlage der Hauptfigur.
Pitt Herrmann