Summary
Young Winnetou and the Lost Buffalo
While 12-year-old chief‘s son Winnetou sees himself already as a great warrior, his father Intschu-Tschuna believes that his son still has a lot to learn. When the buffalo herd fails to arrive, threatening the tribe‘s survival, Winnetou seizes the opportunity to prove himself to his father. Together with his sister Nscho-Tschi and the young orphan Tom, Winnetou sets off on a dangerous adventure to save the people of the Apache.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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„Ein einzelner Pfeil bricht leicht“, erklärt ihm die weise Stammesälteste Sikari-zinu: „Viele Pfeile kann nichts brechen. Sie sind stärker zusammen.“ Was allen Kindern einleuchtet. Winnetou aber schmollt und wird deshalb von seiner jüngeren Schwester Nscho-tschi verspottet. Durch die erschlichene Übernahme der Nachtwache, die sein Vater erfahrenen Kriegern überlassen hat, will er sich rehabilitieren. Doch bei der Verfolgung eines Pferdediebes geht das Vorratszelt des Stammes in Flammen auf. Eine Katastrophe, nachdem auch die Büffel, deren Fleisch und Fell zum Überleben im Winter benötigt werden, ausgeblieben sind.
Wenigstens den Pferdedieb – und ungewollten Brandstifter - hat Winnetou gefangen: Es ist der gleichaltrige Tom Silver, ein Siedlerjunge aus Rio Santo. Intschu tschuna, erneut enttäuscht von seinem Sohn, schickt ihn in die Stadt, wo er Tom Silver dem Sheriff übergeben soll, um das Friedensabkommen mit den Weißen nicht zu gefährden. Als Ziehsohn des steckbrieflich gesuchten Gangsters Todd Crow wird auch nach dem Waisenjungen gefahndet, auf dessen Kopf tausend Dollar Belohnung ausgesetzt sind.
Sheriff Watson und sein tumber Gehilfe Wilson sind gegen die so empathische wie willensstarke Saloonbesitzerin Elly machtlos, die Tom Silver unter ihren Schutz stellt. Der steckt Winnetou, dass er am Spieltisch einen Mann belauscht hat, der von einer Büffelherde berichtete, die Todds Bande in einem Talkessel festgesetzt haben soll. Besagter Hank muss nach Spielschulden aus Rio Santo fliehen, Winnetou und Tom Silver folgen ihm.
Sie verstecken sich im Planwagen von Frau Hawkens, die sich mit ihrem Sohn Sam auf der Durchreise befindet. Als sich die Kutschpferde erschrecken und durchgehen, kann Winnetou in letzter Sekunde seinen inzwischen zum Freund gewordenen Mitstreiter Tom Silver vor dem Absturz in die Yakuno-Schlucht retten. Die beiden machen sich zur Ranch auf, in der Todd Crown mit seinen Banditen Butch, Freddy und Foley haust. Sie erfahren, dass die Herde in der Teufelsschlucht gefangen gehalten wird. Todd Crown will so erreichen, dass die Apachen aus Nahrungsmangel ihr angestammtes Land verlassen und er ihr Gold aus den heiligen Höhlen plündern kann. Beim Versuch, die Büffel zu befreien, werden Winnetou und Tom Silver von Todd und seinen Leuten erwischt…
Großes Kino für kleine Besucher: „Der junge Häuptling Winnetou“ ist ein liebevoller Familienfilm im Geiste Karl Mays mit augenzwinkernden Querverweisen (Sam Hawkins). Aber mit hinzuerfundenen Figuren und Geschichten in der Sprache – und der Moral – von heute. Großartige Landschaften, gedreht wurde in den extrem heißen Monaten September und Oktober 2020 im spanischen Andalusien mit Fort Bravo als Westernstadt Rio Santo, und spektakuläre Action-Szenen (Planwagen-Absturz in die Schlucht) begeistern ebenso wie die möglichst authentische Schilderung des Alltags im Indianer-Zeltdorf abseits aller romantischen Verklärung.
Mit Nagi-nita, dem engen Vertrauten des Häuptlings und ständigen Mahner vor der Doppelzüngigkeit der Weißen, gehört auch ein Indianer zu den Bösen: Regisseur Mike Marzuk vermeidet Schwarz-Weiß-Malerei ebenso wie bluttriefende Gewaltszenen. Dass heutige Western keine Macho-Reservate mehr sein müssen, stellen die so stolze wie hilfsbereite Nscho-tschi, die mutige Kriegerin Ish-kay-nay, die weise und gerechte Sikari-zinu sowie die toughe Elly eindrucksvoll unter Beweis.
Pitt Herrmann