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All Pictures (12)Credits
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2nd Camera unit
Colour grading
Titles / Opticals
Editing
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Sound design
Sound
Audio mixing
Music
Participation
Production company
in co-production with
Producer
Producer (TV)
Unit production manager
Post-production
Production manager
Original distributor
Duration:
91 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 18.04.2023, 242105, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (DE): 25.10.2022, Köln, Film Festival Cologne;
Kinostart (DE): 27.04.2023
Titles
- Originaltitel (DE) Der Illusionist
Versions
Original
Duration:
91 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:
FSK-Prüfung (DE): 18.04.2023, 242105, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei
Screening:
Uraufführung (DE): 25.10.2022, Köln, Film Festival Cologne;
Kinostart (DE): 27.04.2023
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„Klein habe ich noch nie gedacht“ wird er ihr zum Ende der Dokumentation „Der Illusionist“ offenbaren. Und im Nachspann ist zu lesen, dass Helge Achenbach neben seinem von der Sparkassenstiftung geförderten „Park der Sinne“ in Kaarst weitere fünf Skulpturenparks unter dem Motto „Culture Without Borders“ an verschiedenen Orten Europas entstehen lässt.
Wer ist dieser Mann, der 2015 wegen Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden ist, selbst einen immensen Schuldenberg hinterlassen hat und dazu noch seine ehemalige Gattin, die Kunsthistorikerin Dorothee Achenbach, mit 1,4 Millionen Euro Schulden in die Privatinsolvenz getrieben hat? Ein tragikomischer Held, der einem Dostojewski-Roman entsprungen sein könnte. Und ein visionärer Macher, der nun mit der dreißig Jahre jüngeren Malerkollegin Evelina Velkaite zusammenlebt. „Der Mensch hinter der Geschichte“ habe sie interessiert – und offenbar auch fasziniert.
Zurück auf Anfang. Das Sturmtief Ela tobt über Düsseldorf, als der Bilderhändler und Kunstvermittler Helge Achenbach aus Brasilien kommend zu früher Morgenstunde auf dem Flughafen verhaftet wird. Die die Erben des Aldi-Nord-Mitinhabers Berthold Albrecht haben ihn des Betruges beschuldigt: Die in der Discounter-Branche übliche Provision von fünf Prozent sind dem „Kunst-Papst“, der weltweit Großkonzern-Zentralen mit zeitgenössischen Werken als Imagegewinn und Geldanlage ausstattete, zu wenig gewesen, um dem als Knauser bekannten reichsten Mann Deutschlands für 60 Millionen Euro eine Sammlung an entwicklungsfähigen „Wand-Aktien“ zusammenzustellen.
„Er hat sich seine eigene Bühne gebaut“ gibt Dorothee Achenbach zu Protokoll – mit dem Nobelrestaurant-Imperium „Monkey’s Place“ in Düsseldorf. Eine Tätigkeit im Stillen hat ihm, dem schon, so sein Schulfreund Hans-Georg Fiederling, in jungen Jahren alles leicht von der Hand ging, nie gereicht. Als AStA-Vorsitzender der Düsseldorfer Universität in bewegter Zeit hat sich Achenbach an der Kunstakademie mit jungen Talenten wie Gerhard Richter und Isa Genzken angefreundet. Und sie ab Mitte der 1960er Jahre als Händler vertreten, auch auf der vom Galeristen Rudolf Zwirner gegründeten Kölner Kunstmesse. In der Spitze füllten über 2.500 Kunstwerke im Wert eines achtstelligen Millionenbetrags das Lager des zur Schröder-Connection gehörenden Vermittlers, der als „Kanzlers Kunstfreund“ für den Volkswagen-Konzern weltweit Ausstellungen organisiert hat, so 2011 das Mega-Event im Museum of Modern Art in New York: „VW goes MoMa“.
Die Crème de la Crème der internationalen Kunstwelt hat viele Jahre von ihm profitiert: Georg Baselitz, Stephan Balkenhol, Tony Cragg, Jörg Immendorf, Siegmar Polke, Gerhard Richter, Frank Stella, Thomas Struth oder Andy Warhol. Nach dem Absturz sind nur wenige geblieben wie Heinz Baumüller, Jeff Koons und Günther Uecker. Als Achenbach im Sommer 2018 aus der Haft entlassen wird, spricht er als Erstes mit den Medien: „Ich bin ein anderer Mensch geworden. Ich möchte nicht mehr handeln und dealen. Diesen Helge gibt es nicht mehr.“ Ein Versprechen, dass ihm seine Gattin Dorothee nicht abgenommen hat.
Auch wenn Achenbach im Monat wenig mehr als tausend Euro bleiben, ist dieses rastlose Stehaufmännchen ständig unterwegs. Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit, die bei der Künstlerin und Kunsttherapeutin Anne Berlit in der JVA Essen begann, und seinem Skulpturenpark-Projekt ist er, für die Veräußerung einer Picasso-Sammlung, auch wieder als Kunstberater tätig. Birgit Schulz hat diesen staunen machenden Weg nicht nur mit nötiger Distanz begleitet, sondern etwa in Gesprächen mit den Galeristen Johann König und Rudolf Zwirner auch die Entwicklung des globalen Kunstmarkts in den letzten fünfzig Jahren nachgezeichnet.
Pitt Herrmann