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All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Eisenhans / Jacob
- Prinzessin
- Prinz
- Wilder König
- Milder König
- Schwarzer Jäger
- Sein Kanonier
- 1. Hofdame
- 2. Hofdame
- 3. Hofdame
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
based on
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Optical effects
Production design
Set construction
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Audio mixing
Music
Cast
- Eisenhans / Jacob
- Prinzessin
- Prinz
- Wilder König
- Milder König
- Schwarzer Jäger
- Sein Kanonier
- 1. Hofdame
- 2. Hofdame
- 3. Hofdame
- 1. Hofmeister
- 2. Hofmeister
- Urgroßmutter
- Großmutter
- Mutter
- Tochter
- Hofmarschall
- Chefkoch
- Knödelkoch
- Patissier
- Dürrer Koch
- Gärtner
- Pantomime
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2313 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 25.09.1988, Berlin, Colosseum
Titles
- Originaltitel (DD) Der Eisenhans
Versions
Original
Duration:
2313 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 25.09.1988, Berlin, Colosseum
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Es gibt freilich auch noch einen „milden“ König, doch der Herrscher des benachbarten Reiches ist nicht weniger selbstherrlich und raffgierig: Er lässt Schach spielen mit Figuren aus Schokolade, die aufgegessen werden, wenn sie aus dem Spiel hinausgeflogen sind, hortet jedoch am liebsten alles Gold und sämtliche Edelsteine, denen er habhaft werden kann. Seine Tochter, die Prinzessin Ulrike, hat das ständige Saufen und Fressen satt, will nicht länger die Gegenwart der schmatzenden und rülpsenden Soldaten ertragen: Sie will „'was Schönes!“.
Derweil harrt Eisenhans in einem Käfig auf dem Schlosshof aus. Prinz Joachim zeigt zunehmend Interesse für den Gefangenen und ist schließlich bereit, ihn zu befreien und mit ihm in den Wald zu flüchten. Der Plan gelingt sehr zum Verdruss seines Vaters („Lieber ein toter Sohn als ein ungehorsamer Sohn“), der den beiden sogleich den Schwarzen Jäger hinterherschickt. Während Eisenhans sich unsichtbar macht, sprechen die Tiere mit Joachim, der sich zunehmend einsam fühlt. So schlägt er sich durch zum Schloss des „milden“ Königs, um dort incognito eine Arbeit anzunehmen.
Doch er findet am Schlosstor keinen Einlass, sodass Jakob den Prinzen mit zu seiner Familie nimmt, die gerade beim Daunenzupfen ist. Er bekommt zu essen und zu trinken und findet auch eine Lagerstatt. So wird der Prinz, der in den folgenden Tagen offenbar erstmals Bekanntschaft mit körperlicher Arbeit macht, Zeuge der völlig dekadenten Hofschranzen-Gesellschaft des „milden“ Königs, bemerkt aber auch, dass sich die Prinzessin für ihre Familie geradezu schämt. Prinz Joachim und Prinzessin Ulrike – was wäre das für ein vortreffliches Paar. Er verliebt sich auch sofort in sie, kann freilich nicht erwarten, von ihr auch nur wahrgenommen zu werden.
Andererseits haben Joachims goldene Haare durchaus auch auf Ulrike ihre Wirkung nicht verfehlt, doch kann der Prinz sich ihr nicht offenbaren. Schon gar, als plötzlich der Schwarze Reiter auftaucht, um im Namen seines Königs um die Hand der Prinzessin anzuhalten: Jetzt ist Joachims Incognito hochgradig gefährdet. Dennoch wagt er es, sich mit einer neue Kreation Vanillepudding am Hof ins Gespräch zu bringen – prompt wirft der Schwarze Ritter den Fehdehandschuh. Und kehrt mit Soldaten zurück, um die Prinzessin mit Gewalt zu rauben. Doch mit Hilfe von Eisenhans kann er besiegt werden – vom Goldenen Ritter, der sich als Prinz Joachim entpuppt. Und nun steht seiner rauschenden Hochzeit mit Prinzessin Ulrike nichts mehr im Wege...
„Der Eisenhans“, auf dem 6. Nationalen Festival „Goldener Spatz“ für Kinderfilme der DDR 1989 in Gera mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet, geht zwar auf das gleichnamige Grimmsche Märchen zurück, entpuppt sich aber bei allem Knallchargen-Gaudium als ein den pädagogischen Zeigefinger der Filmemacher kaum kaschierender Streifen mit klarem sozialistischem Klassenstandpunkt: auf der einen Seite das arme, ausgebeutete und schließlich von der Soldateska des Schwarzen Jägers auch noch ausgeplünderte Volk, auf der anderen Seite der raffgierige, dekadente Adel und sein heuchlerischer Hofstaat von Speichelleckern. Die nachfolgende Generation der Blaublüter bildet so etwas wie das Scharnier zu einer potentiell besseren, vernünftigen, humanen und notabene klassenlosen Zukunft: während die dünkelhafte Prinzessin erst noch wird lernen müssen, von der eigenen Hände Arbeit zu leben, hat der Prinz diese Erfahrung bereits hinter sich gebracht, auf übrigens sehr witzige, slapstickhafte Weise.
Pitt Herrmann