Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Hans
- Männlein
- Prinzessin
- König
- Anne
- Hexe
- Kammerfrau
- Knut
- Räuber
- Wirt
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Production design
Set construction
Make-up artist
Costume design
Editing
Sound
Music
Cast
- Hans
- Männlein
- Prinzessin
- König
- Anne
- Hexe
- Kammerfrau
- Knut
- Räuber
- Wirt
- General
- Henker
- Wächter
- Dudelsackpfeifer
- Posten Heinz
- Hermann
- Konz
- Wächter
- Wächter
- Soldat
- Singender Mann
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2224 m, 82 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 12.03.1976, Berlin, Colosseum
Titles
- Originaltitel (DD) Das blaue Licht
Versions
Original
Duration:
2224 m, 82 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 12.03.1976, Berlin, Colosseum
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Mit leerem Magen und ohne Dach über dem Kopf landet Hans im Hexenhaus einer sehr umgänglichen Frau samt mauzender Katze und zahmem Raben, die sogleich bereit ist, ihm Speis’ und Trank vorzusetzen und sein durch einen Säbelhieb verletztes Bein mit einer Salbe aus Bärenfett und Kräutern zu behandeln, wenn er ihr anderntags in der Wirtschaft hilft. Gesagt, getan: Die rotschöpfige Wohltäterin schickt Hans jedoch nicht nur zum Holzhacken vor den Schuppen, sondern auch tief hinunter in einen Trockenbrunnen, um einen geheimnisvoll leuchtenden blauen Stein heraufzuholen. In der Tiefe vorgefundene Skelette warnen Hans vor der Falschheit dieser Frau, die sich dann auch prompt als Hexe entpuppt - und er tappt nicht in ihre Falle.
Rauchen schadet der Gesundheit? Nicht in diesem Fall: Indem er sich mit dem mirakulösen Feuer im Inneren des Steins seine Tabakspfeife anzündet, kommt Hans hinter dessen Geheimnis. Wie ein Geist aus der Flasche gesellt sich ihm nun ein kleines Männlein zu, das verspricht, auch dem neuen Besitzer des Zaubers treu zu dienen. Mit der Einschränkung, dass Hans für den gemeinsamen Erfolg auch etwas tun muss: Der Licht-Geist aus dem Stein kann nur soviel verrichten, wie Hans sich selbst zutraut. Die Probe aufs Exempel gelingt und Hans ist, mit den Taschen voller Gold aus dem schier unermesslichen Schatz der Hexe, wieder ein freier Mann. Und will Gerechtigkeit, auch wenn er weit mehr Gold besitzt, als der König ihm schuldet. Im Wirtshaus, wo er auf die reizende Bedienerin Anne trifft, die es nicht nur auf sein Geld abgesehen hat wie der Wirt und all’ die anderen im Städtchen unterhalb der Burg, bereitet er sich auf seinen Besuch beim König vor.
Der Herrscher hält Hof an der Seite seiner Tochter, der Prinzessin, und feiert mit seinem General und den anderen Offizieren den Sieg in einer rauschhaften Fress- und Sauforgie. Hans wird erst verspottet und dann von den Soldaten verfolgt, als er seine Forderung nach dem ausstehenden Sold vorbringt. Mit Hilfe des Männleins und dessen Vermögen, sich unsichtbar zu machen, gelingt es, die exzentrische Prinzessin zu entführen. Der Widerspenstigen Zähmung: Das daumenlutschende Lolita-Wesen, nur zur Herrscherin geboren, soll erst einmal seine Wirtshausstube kehren und ihm die Stiefel putzen, kurz: das Dienen lernen. Was nicht wirklich gelingt, ihr selbst sowie ihrem Vater dennoch Respekt abnötigt: Als Hans nach einer wilden Verfolgungsjagd gestellt und in ein Verließ geschlossen wird, würde ihn der König gern als Offizier verpflichten, gar als Gatten seiner Tochter, die selbst nicht abgeneigt wäre, akzeptieren. Doch Hans ist sich längst mit Anne einig und bedarf am Ende gar nicht des finalen Rettungsschusses aus der Kanone des Räubers, um seinen Kopf noch aus der Schlinge des Henkers zu ziehen...
Iris Gusner, deren Debüt „Die Taube auf dem Dach“, die Geschichte einer jungen Bauingenieurin, die Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen versucht, nicht freigegeben wurde, die später sowohl für sozialkritische Filme wie „Alle meine Mädchen“ über eine Narva-Frauenbrigade stand wie für scheinbar leichte Kost der Marke „Einer muss die Leiche sein“, einem durchaus hintergründigen Defa-Krimi in Zeiten der Biermann-Ausbürgerung, ist mit „Das blaue Licht“ eine ziemlich abgefahrene Märchenadaption gelungen. Ein Film für die ganze Familie, weder Grimm noch Grips, mehr anarchisch als hintersinnig. Die Kleinen erfreuen sich an durchaus geerdeten Märchenfiguren und an den wundersamen Dingen, die geschehen. Und die Großen haben ihren Spaß an den unverhohlenen Spitzen gegen die so kleinbürgerlich Herrschenden, die alles daransetzen, ein Volk von Speichelleckern zu erziehen und dann doch den erstbesten freien Geist an sich binden wollen in der Erkenntnis, dass nur er die Gesellschaft voranbringt. Nicht zuletzt freuen wir uns an den noch so unglaublich jungen Schauspielern, allen voran Katharina Thalbach, deren große Klappe schon anno 1976 kaum zu bändigen gewesen sein muss. Zu denen auch Jaecki Schwarz gehört, der Knut, einen verschmitzten, ganz auf den eigenen Vorteil bedachten Soldaten im Dienst des Königs spielt.
Pitt Herrmann