Baikonur

Deutschland Russland Kasachstan 2010/2011 Spielfilm

Summary

The inhabitants of a small village in Kazakhstan make a living by salvaging and swapping the scrap parts and junk found after every rocket launch from the nearby Baikonur space port. Young Iskander, called "Gagarin", dreams about taking off into space one day and listens to the radio traffic of the space centre. He is also the one locating the metal parts, making sure to get there before the competing collectors. Nazira, who is secretly in love with Iskander, hates rockets and their technology since her parents died in an accident related to the space programme. But Iskander only has eyes for French space tourist Julie Mahé, whom he only knows from television. When her space capsule crashes on Earth, Iksander saves her. Realizing that Julie is suffering from amnesia, he introduces her as his fiancée.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Der junge Funker Iskander Orinbekov, genannt „Gagarin“, lebt in einem kleinen Dorf inmitten der kasachischen Steppe, nahe der Raumstation Baikonur. Neben der temperamentvollen, sich betont ungestüm gebenden Nazira ist er der einzige Jugendliche unter lauter alten Männern. Denn hier gibt es keine Arbeit, die betagten Dorfbewohner halten sich ein paar Tiere zur Selbstversorgung und leben hauptsächlich davon, abgestoßene Raketenstufen und andere Metallteile aufzuspüren und sie an Schrottverwertungen zu verkaufen.

„Was vom Himmel fällt, darf man behalten“: Nach diesem Gesetz der kasachischen Steppe verfährt auch „Gagarin“, benannt nach der sowjetischen Kosmonauten-Legende, die noch vor den Amerikanern als erster Mensch im Weltall unterwegs war. Iskander träumt davon, selbst einmal in einer Raumfähre zu sitzen und den „Blauen Planeten“ zu umrunden, weiß natürlich aber auch, dass er als Bauernjunge keine Chance für eine entsprechende Ausbildung hat. Was Nazira nicht weiter stört, die sich hinter ihrer Wildheit nur versteckt: Sie liebt diesen Träumer, der nachts vor seiner Jurte liegt und die Sterne beobachtet.

Weshalb er beinahe verpasst hätte, dass sein großer Schwarm, die attraktive französische Weltraum-Touristin Julie Mahe ganz in seiner Nähe unsanft gelandet ist. Dabei hat er ihre Reise ins All mit sehnsuchtsvollen Blicken auf seinem kleinen, störanfälligen Fernseher verfolgt. Als sein Hund einen Fetzen Ballonseide anschleppt und sich wie tollwütig gebärdet, lässt Iskander sich von seinem Vierbeiner zur Fundstelle führen: aus den unendlichen Weiten des Weltraums ist Julie in ihrer kleinen Raumkapsel buchstäblich vom Himmel gefallen – und ihm zu Füßen. Und was vom Himmel fällt...

Iskander zieht die ohnmächtige Kosmonautin aus ihrem aufgesprungenen Gehäuse und trägt sie in seine Jurte. Erst am anderen Morgen wacht dieser blonde Engel auf – und kann sich an nichts mehr erinnern. So glaubt sie ihm, als er sie den anderen im Dorf als seine Verlobte vorstellt und ihr als erstes eine Badewanne kauft. Doch sein Onkel Rustam und die anderen leben zwar in archaischen Verhältnissen, aber doch im 21. Jahrhundert. Und haben längst mitbekommen, dass es sich bei der Verlobten um die vermisste und mit Hubschraubereinsatz gesuchte Französin handelt. Erst als der eifersüchtige Timur (Nurlan Abilov) nach einem großen Fest, auf dem Iskander verkündet hat, Julie zu heiraten, nach Baikonur aufbricht, um ihn zu verraten, gibt „Gagarin“ seinen Plan auf. Zumal Julie sich nach einer heißen Liebesnacht plötzlich wieder erinnern kann.

Der Chef der Raumfahrtzentrums Baikonur sonnt sich im publicityträchtigen Erfolg des glücklichen Endes der Suchaktion und verspricht Iskander einen Job. Doch „Gagarin“, endlich im heißersehnten Blaumann mit den Aufnähern der russischen Weltraummission steckend, wird nur für Hilfsarbeiten gebraucht, während er Julie, die sich bereits auf ihre nächste Mission im All vorbereitet, gänzlich aus den Augen verliert. Doch der Bauernbursche weiß sich mit einem alten Hausmittel zu helfen: Kameldung an sensibler Stelle angebracht verhindert den geplanten Start der Rakete – und verhilft Iskander zu einem klärenden Gespräch mit Marie.

An dessen Ende „Gagarin“ endlich weiß, wo er eigentlich hingehört - und vor allem zu wem. Nazira nimmt derweil, von allen Alten im Dorf mehr oder minder heimlich beobachtet, ein ausgiebiges (Schaum-) Bad in der eigentlich für ihre Nebenbuhlerin vorgesehenen Wanne. Das wilde Aschenputtel hat sich in eine begehrenswerte junge Frau verwandelt, als das Objekt ihrer Begierde heimkommt – mit zwei Lämmchen im Arm. Zur doppelten Familiengründung...

Schon in Filmen wie „Tuvalu“ hat uns Veit Helmer einen Einblick in die archaischen Lebensweisen im wilden Osten des einstigen Sowjetreiches gegeben. „Baikonur“ erzählt eine romantische Liebesgeschichte, bei welcher der Clash der Kulturen zunächst keine Rolle spielt. Nikolai Kanows Kamera hat die weite Steppe Kasachstans eingefangen - und die Tristesse des Hightech-Standortes Baikonur. In dem der Dorfjunge, versprochen ist versprochen, doch noch ein Kosmonauten-Training absolviert. Kurzzeitig fühlt er sich bestätigt, wähnt sich auf dem richtigen Weg – aber ohne Liebe ist alles nichts. Die TV-Erstausstrahlung erfolgte am 26. Februar 2014 auf Arte.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • 06.09.2010 - 04.11.2010: Almaty und Baikonur (Kasachstan), Moskau
Duration:
2594 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.07.2011, 128433, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 01.09.2011

Titles

  • Originaltitel (DE) Baikonur

Versions

Original

Duration:
2594 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 08.07.2011, 128433, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 01.09.2011

Awards

FBW 2011
  • Prädikat: wertvoll