Summary
Alone
The young student Maria leads a life marked by a need to be close to someone and an excess of sex, tablets and alcohol. Her greatest fear is to be alone, which she attempts to combat by means of an affair with an older man named Wolfgang and numerous one-night-stands. Maria is what you might call "borderline": she has a problem with boundaries.
One morning a young student called Jan shows up at the university library where Maria works. The two of them hit it off, and Maria senses that this nascent relationship just might be her very first sincere and honest love. A desire to break with her former life begins to grow in her, but she doesn’t know how to go about it. Maria is afraid of failing. She carefully tries to conceal her past from Jan, but fails to realize that this will only lead to a major catastrophe.
In his impressive feature film debut, Thomas Durchschlag examines the self-destructive power of depression, fear and loneliness. The film came about within the framework of the Six-Pack initiative, a support programme for young talent whereby the Filmstiftung Nordrhein-Westfalen and the broadcaster WDR share the production costs of a debut film.
Source: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Maria und Jan kommen sich langsam näher und nach dem ersten zarten Kuss spürt sie, dass ihre notdürftig konstruierte Welt ins Wanken gerät, dass sie sich erstmals ernsthaft und aufrichtig in einen Mann verlieben könnte. Maria hat Angst vor dem Scheitern, flüchtet sich erneut in den Alkohol und bricht zusammen. Obwohl sie versucht, ihre Vergangenheit, ihre bisherige Welt vor Jan geheimzuhalten, sondert sie kleine Hilferufe aus, indem sie hier und da Dinge aus ihrem Alltag preisgibt. Maria entwickelt Vertrauen zu Jan, kann ihre ungeliebte Therapie abbrechen und die Affäre mit Wolfgang beenden. Jan lädt Maria zu einem gemeinsamen Wochenende ans Meer ein und beide verbringen die schönste Zeit ihrer Beziehung: sie sind ausgelassen und glücklich, toben am Strand und scheinen unverwundbar. Sie lieben sich und wollen für immer zusammenbleiben.
Nach ihrer Rückkehr muss Jan sich um sein Praktikum kümmern – und Maria fällt in ein tiefes Loch. Als er ihr erklärt, er müsse für einige Tage zu einer Exkursion in die Niederlande reisen, verliert Maria erneut den Boden unter den Füßen – und Wolfgang quasi vor die Füße. Sie geht mit ihm, doch nichts ist mehr wie früher. Maria gesteht Jan bei dessen Rückkehr, dass sie ihn betrogen hat. Jetzt bricht für ihn eine Welt zusammen und es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung, bei der Maria nur knapp einer Katastrophe entkommt. Sie beginnt zu begreifen, was wirklich wichtig für sie ist...
Thomas Durchschlag wurde 1974 in Oberhausen geboren und wuchs in Mülheim/Ruhr auf. Er studierte Fotografie und Typografie an der Universität Essen, Veröffentlichungen und Auftragsarbeiten für Magazine und Zeitschriften folgten. Im Rahmen seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien in Köln realisierte er als Autor und Regisseur die Kurzfilme „Nachts“, „Zwei“ und „Eine Sommergeschichte“.
Mit „Allein“ gab Thomas Durchschlag sein Langfilmdebut im Rahmen der von der Filmstiftung NRW geförderten „Six-Pack-Reihe“ des WDR, das bei den Int. Filmtagen Hof uraufgeführt wurde. Gleich zwei Auszeichnungen folgten beim Max Ophüls-Festival 2005 in Saarbrücken: Thomas Durchschlag erhielt den Preis der Interfilm-Jury und seine Hauptdarstellerin Lavinia Wilson den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin.
In der Tat lebt „Allein“ vor allem von Lavinia Wilson in der Rolle der psychisch labilen Studentin Maria. Die vielbeschäftigte 26-jährige Tochter eines Amerikaners und einer Deutschen debütierte 1991 in „Leise Schatten“ von Sherry Hormann auf der Leinwand und zwei Jahre später in „Todesreigen“ von Vivian Naefe auf dem Bildschirm. Seither wird ihre Filmographie-Liste immer länger, 2003 wurde sie für ihre Rolle in Dino Tsintsadzes „Schussangst“ gleich auf zwei Festivals ausgezeichnet: mit der „Goldenen Muschel“ in San Sebastian sowie mit dem „Goldenen Prometheus“ in Tiflis.
In „Allein“ gelingt es Lavinia Wilson, die selbstzerstörerischen Extreme der unter dem Borderline-Syndrom leidenden Maria glaubhaft zu verkörpern – zwischen himmelhoch Jauchzend und zu Tode betrübt. Der Regisseur im Presseheft über „seine“ Protagonistin, die sich durch Gespräche mit Psychologen und die Lektüre von anonym im Internet veröffentlichten Tagebüchern von Borderlinern intensiv auf die Rolle der Maria vorbereitet hat: „Der Film enthält viele Szenen, die sich auf einem sehr schmalen Grat befinden. Lavinia gibt der Figur eine Echtheit und eine starke emotionale Nachvollziehbarkeit.“
Pitt Herrmann